Island - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten

Island ist mit seinen größtenteils unberührten Landschaften ein traumhaftes Urlaubsziel für alle Naturliebhaber. Es gibt beeindruckende Wasserfälle und Landschaften, die es zu erkunden gibt, beispielsweise in Form einer Wanderung oder Rundreise. Doch auch einige Städte des Landes haben durchaus ihren ganz eigenen Reiz. Lernen Sie das Reiseziel Island kennen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Island - Geographie

Nach dem Vereinigten Königreich stellt Island in Anbetracht der Fläche den zweitgrößten Inselstaat in Europa dar. Die Hauptinsel gilt dabei als weltweit größte Vulkaninsel; sie befindet sich im Süden vom nördlichen Polarkreis.

Island liegt südöstlich von Grönland. Nordöstlich wird es von er Insel Jan Mayen, östlich von Norwegen und südöstlich von Irland, Großbritannien und den Färöern begrenzt.

Die umliegenden Gewässer sind folgende:

  • die Dänemarkstraße zwischen Island und Grönland
  • die Grönlandsee nördlich des Landes
  • das Europäische Nordmeer (Nordpolarmeer) östlich des Landes
  • der Nordatlantik südlich des Landes

Hauptstadt ist Reykjavik. Hier leben die meisten Einwohner Islands.

Die Einordnung des Landes kann unterschiedliche erfolgen:

  • Geographisch wird es zu Nordeuropa gezählt
  • Geologisch wird es zu Europa und Nordamerika gezählt
  • Geopolitisch wird es zu den Nordischen Ländern gezählt
  • Kulturell wird es zu Nordwesteuropa (besonders Skandinavien) gezählt

Es gibt einige aktive Vulkane auf der isländischen Insel. Diese lassen sich in ungefähr 30 Vulkansysteme einordnen.

11,1 Prozent der Landesoberfläche in Island ist mit Gletschern bedeckt. Nachdem das Land nach den Eiszeiten, in denen es beinahe gänzlich vergletschert war, fast wieder vollständig gletscherfrei war, sanken die Temperaturen vor ca. 1000 Jahren wieder. Den Gletscher mit dem größten Eisvolumen in Europa findet man am Vatnajökull, mit einer Eiskappe von bis zu 1.000 Metern Dicke.

Neben den Vulkanen ist Island bekannt für seine zahlreichen Flüsse, Seen sowie Wasserfälle. Es gibt eine Hauptinsel sowie mehrere kleinere Inseln.

Geographische Lage Islands in Europa
Geographische Lage Islands in Europa

Klima

In Island ist ein ozeanisch kühles Klima vorherrschend; dieses ist beeinflusst vom kalten Grönlandstrom sowie vom recht warmen Irmingerstrom. Auf dem Vatnajökull gibt es jährlich im Durchschnitt bis zu 4.000 mm Niederschlag; im Süden beträgt die Menge etwa die Hälfte. Mit weniger als 600 mm ist der wenigste Niederschlag auf den Hochebenen im nördlichen Island zu verzeichnen.

In Island ist es bedingt durch warmen Golfstrom milder als in anderen Gebieten, die sich auf denselben Breitengraden befinden: im Winter ist es wärmer (zwischen 0 und 3 Grad Celsius); die Sommer sind dafür mit 12 bis 15 Grad Celsius kühl.

Flora und Fauna

In Island gibt es eine Menge endemischer Arten. Moose und Flechten werden besonders oft gesehen. Alle anderen Pflanzenarten entsprechen dem eher rauen Klima, wie zum Beispiel Steinbrecharten und Leimkraut.

Je nach Lage trifft man zudem auf

  • Engelwurz
  • Lupinen
  • Dünengräser
  • Löwenzahn sowie
  • Alpenröschen.

Wälder gibt es nur noch wenige; einige zusammenhängende Flächen bestehen beispielsweise in den Westforden sowie in Ost- und Nordosten.

Die Tierwelt Islands ist besonders für die zahlreichen Vögel bekannt. Zu diesen zählen beispielsweise

  • Papageitaucher
  • Basstölpel
  • Gryllteisten
  • Eissturmvögel
  • Dickschnabellummen
  • Trottellummen
  • Sterntaucher
  • Thorshühnchen
  • Odinshühnchen
  • Alpenschneehühner
  • Goldregenpfeifer
  • Küstenseeschwalben und
  • Eistaucher.

Des Weiteren finden einige Säugetiere in Island, darunter

  • Polarfuchs
  • Seehund
  • Islandpferd
  • Schaf und
  • diverse Walarten
Geographische Lage Islands auf der Weltkarte
Geographische Lage Islands auf der Weltkarte

Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Sowohl Stadt als auch Natur gibt es in Island zu erkunden.

Interessante Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Reykjavík

Die Hauptstadt des Landes Reykjavík sollte bei einerm Islandtrip ganz oben auf dem Reiseplan stehen. Eindeutiges Wahrzeichen der Stadt und gleichzeitig höchstes Gebäude des Landes ist Hallgrímskirkja.

Von dem knapp 75 Meter hohen Turm dieses Bauwerks hat man einen traumhaften Panoramablick über die gesamte Stadt - auf diesen gelangt man bequem mit einem Lift. Von außen erinnert diese Kirche an Basaltsäulen und ist so eines der beliebtesten Fotomotive in ganz Island. Neben diesem Gotteshaus gibt es noch zahlreiche andere Kirchen in der Stadt, unter anderem die größte katholische Kirche des Landes, Landakotskirkja.

Perlan

Das wohl futuristischste Gebäude der Stadt ist der so genannte Perlan. Dieses dient nicht nur zur Wasserversorgung der Bevölkerung, auch befindet sich hier das viel besuchte Sagamuseum sowie ein exklusives Restaurant. Im Sagamuseum wird die Geschichte Islands von der ersten Besiedlung bis zur Reformation eindrucksvoll dargestellt.

Museen

Beeindruckend ist zudem die große Anzahl an Museen in der isländischen Hauptstadt. Neben der Nationalgalerie, welche mehr als 5.000 Exponate hauptsächlich isländischer Künstler beherbergt, lohnt vor allem ein Besuch des Freilichtmuseums Árbæjarsafn.

In diesem sind etwa 30 Bürgerhäuser aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt. Auch die Innenausstattung ist originalgetreu wiedergegeben; die Führer tragen typische isländische Trachten und machen den Besuch dieses Museums zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Der botanische Garten und der Stadtzoo

Nach einer ausgedehnten Stadtbesichtigung kann man sich in den Botanischen Garten der Stadt begeben; dieser ist gleichzeitig der größte des Landes. Auf einer Gesamtfläche von etwa 2,5 Hektar kann man hier mehr als 5.000 Pflanzenarten entdecken. Auch einen Zoo gibt es in der Stadt Reykjavík, besonders für Familien mit Kindern ein lohnenswertes Ausflugsziel.

Elliðaárdalur

Selbst Naturfreunde kommen in der isländischen Hauptstadt auf ihre Kosten. Das Tal Elliðaárdalur beispielsweise ist ein Naherholungsgebiet unmittelbar vor den Toren der Stadt, welches nicht nur zu ausgedehnten Wanderungen, sondern auch zu Radtouren einlädt.

Selbst Reitpfade und ein kleiner Skilift sind hier vorhanden. In den kleinen Wäldern leben mehr als 60 Vogelarten - hier kann man wunderbar spazieren und sich entspannen.

Tjörnin

Mitten in der Stadt unmittelbar am Rathaus liegt zudem der See Tjörnin, welcher Enten und Gänsen einen natürlichen Lebensraum bietet.

Flagge von Island
Flagge von Island

Auf dem "Golden Circle" die schönsten Ziele Islands besuchen

Island ist mit seiner unberührten Landschaft, den sprudelnden Geysiren und tosenden Wasserfällen ein interessantes Ziel für alle Naturliebhaber. Während einer Rundreise kann man die meisten Sehenswürdigkeiten des Landes entdecken; der sogenannte "Golden Circle" eignet sich hier besonders. Von der isländischen Hauptstadt Reykjavík ist dieser nur einen Katzensprung entfernt und eignet sich daher wunderbar für einen Tagesausflug. Auf dem "Golden Circle" kann man eine Vielzahl an Naturphänomenen entdecken.

Der Goldene Wasserfall

Eine der Attraktionen entlang der Strecke, welche man keinesfalls versäumen sollte, ist der Wasserfall Gullfoss. Dieses auch als "Goldener Wasserfall" bezeichnete Naturphänomen gilt als wohl schönster Wasserfall des Landes und ist mit einer Breite von 32 Metern recht beeindruckend. Das Wasser stürzt dabei in eine 2,5 Kilometer tiefe Schlucht.

Haukadalur

Neben diesem Wasserfall ist vor allem das Geothermalgebiet Haukadalur recht interessant. Dieses befindet sich am Fuße eines noch heute aktiven Vulkans.

Heiße Quellen und Geysire findet man hier zuhauf; der Strokkur beispielsweise bricht regelmäßig aus. Etwa 20 Meter hoch schießt das Wasser hier alle zehn Minuten aus diesem heraus. Besonders bekannt ist auch die Thermalquelle Blesi, welche vor allem dank ihrer blauen Farbe auffällt.

Þingvellir

Dritte und letzte Sehenswürdigkeit, welche man auf dem "Golden Circle" erlebt, ist die Thingstätte Þingvellir. Dieser Nationalpark ist so bedeutend, dass er seit dem Jahr 2004 auf der Kulturerbeliste der UNESCO steht.

Zusatztipps

Der "Golden Circle" ist gut in ein bis zwei Tagen zu bewältigen. Empfehlenswert ist es, sich einen Mietwagen zu leihen und die Strecke mit diesem zu erkunden.

Die meisten der Straßen sind asphaltiert und sogar im Winter problemlos zu passieren. Da zwischendurch aber auch immer mal wieder unbefestigte Wege folgen, sollte man schon einen Geländewagen benutzen.

Sicher kann man dies aber auch mit dem Reisebus tun; Fahrten werden genügend angeboten. Die wichtigsten Orte, welche man dabei kennenlernt, sind

  • Skálholot
  • Gullfoss
  • Pingvellir und
  • Geysir.
Skandinavien bei Nacht - Baum am See, dahinter Berge, Mondlicht und Sternenhimmel
Skandinavien bei Nacht - Baum am See, dahinter Berge, Mondlicht und Sternenhimmel

Artenvielfalt im Gebiet Myvatn

Island ist mit seiner größtenteils unberührten Natur ein ideales Urlaubsziel für Wanderfreunde. In vielen Gebieten des Landes kann man nicht nur beeindruckende Landschaften entdecken, sondern auch eine durchaus seltene Flora und Fauna. Eines der vielleicht schönsten Gebiete im Land ist Myvatn.

Mücken, Fische und Vögel

Dies ist ein See, welcher sich im Nordosten des Landes befindet. Wörtlich übersetzt bedeutet "Myvatn" soviel wie "Mückensee".

Diesen Namen verdankt der See der Tatsache, dass vor allem im Sommer hier große Mückenschwärme zu finden sind. Diese allerdings bewirken, dass sich rund um den See zahlreiche andere Tiere angesiedelt haben, hauptsächlich Fische und seltene Vogelarten findet man hier zuhauf.

Bekannt geworden aber ist der See durch die seltenen Entenarten, die hier ihren natürlichen Lebensraum gefunden haben. Besonders Pfeil- und Eisenenten leben rund um den Myvatn - ein wahres Paradies für Ornithologen. Auch die Kragenente, welche nur in Island lebt, ist ein seltenes Beispiel der am See lebenden Vogelarten.

Der Myvatn ist ein sehr flacher See; die tiefste Stelle ist nur etwa 4,5 Meter tief. Zudem wird er unterirdisch von heißen Quellen gespeist - dies hat zur Folge, dass er im Winter nur selten zufriert - ein ideales Gebiet für die Tiere also.

Mit einer Fläche von 37 Quadratkilometern ist der Myvatn der viertgrößte See Islands. Er entstand vor etwa 3.500 Jahren durch einen Vulkanausbruch.

Beeindruckende Umgebung

Doch nicht nur der See an sich ist ein lohnendes Reiseziel. In der näheren Umgebung findet man zudem etliche Naturphänomene, die vulkanischen Ursprungs sind.

Immerhin liegt Myvatn in einem Vulkangebiet.

  • Der Hverfjall
  • die Krafla oder
  • das Thermalgebiet Námaskarð-Hverir

sind nur einige Beispiele der in der näheren Umgebung befindlichen Sehenswürdigkeiten.

Touristisches Angebot

Diese sind meist durch schöne Wanderwege miteinander verbunden - ein ideales Ziel also sowohl für sportbegeisterte Touristen als auch für Naturliebhaber. Jedes Jahr findet rund um den See zudem ein bekannter Marathon statt - auch aus diesem Grund ist der See eine Touristenattraktion.

So ist es nicht verwunderlich, dass man in dieser Gegend auch erstaunlich viele Hotels und Restaurants findet. Auch das Angebot an Freizeitaktivitäten ist enorm - sowohl im Sommer als auch in den Wintermonaten kann man hier einen unterhaltsamen Urlaub verbringen.

Skógafoss, Waldwasserfall im Süden Islands
Skógafoss, Waldwasserfall im Süden Islands

Dynjandi Wasserfall

Naturliebhaber werden auch bei einem Besuch des Dynjandi Wasserfalls auf ihre Kosten kommen. Dieser liegt etwas abseits, zählt aber dennoch zu den beliebtesten Wasserfällen Islands.

Auch stellt er den größten Wasserfall des Landes dar. So sollte er bei einer Islandreise unbedingt auf dem Plan stehen.

In unmittelbarer Umgebung befindet sich ein Campingplatz, auf dem man übernachten kann. Weitere Informationen zum Dynjandi erhalten Sie hier.

Weitere Highlights

Ebenso sehens- und erlebenswert in Island:

  • der Leuchtturm in Stykkishólmur
  • der Viti-Krater bei Mývatn
  • der Wasserfall Hafragilsfoss
  • der Wasserfall Gljúfrafoss
  • der Wasserfall Thjofafoss
  • der Wasserfall Bruarfoss
  • die Aussicht auf das Tal in Fjaðrárgljúfur
  • das Lavafeld hinter Kirkjubaersklaustur
  • Vestmannaeyjar mit beeindruckender Vulkanlandschaft
  • die Eishöhlen im Vatnajökull
  • die schwarzen Strände bei Vik

Speisen und Getränke

Die isländische Küche ist mittlerweile sehr vielfältig. Es wird viel Gemüse gegessen, welches in Gewächshäusern angebaut wird; besonders Tomaten sind beliebt. Zudem wird Fisch, allen voran Schellfisch, aber auch Forelle, Saibling und Wildlachs, serviert.

In Sachen Fleisch wird besonders Lamm verzehrt. Des Weiteren isst man in Island Wildgeflügel, z.B. Enten, Seevögel oder Gänse.

Es gibt einige traditionelle Gerichte - diese werden jedoch meist nur noch anlässlich spezieller Festtage serviert. Dazu zählen:

  • fermentierter Hai (hákarl)
  • abgesengter, gekochter Schafskopf (svið)
  • fermentierter Rochen (kæst skata)
  • Schafsinnereien, gekocht und eingelegt (lundabaggar)
  • marinierter Hering (síld)

Zu den beliebten Süßspeisen gehören pönnukökur, ähnlich dem Crêpe, lummur (wie Plinsen), Kakaosuppe mit Zwieback sowie das Schmalzgebäck kleinur. Getränk Nummer 1 ist Kaffee, der auh abends noch getrunken wird.

  • Jens Willhardt und Christine Sadler Island. Mit 66 Wanderungen und Touren, Müller (Michael), Erlangen, 2006, ISBN 3899533135
  • Ulrich Quack Island. Reise-Handbuch: Tipps für Individuelle Entdecker, Iwanowski Verlag Dormagen, 2004, ISBN 3923975392
  • Sabine Barth Marco Polo Reiseführer Island, MAIRDUMONT, Ostfildern, 2004, ISBN 3829702663

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