Karneval steht vor der Tür: Eine uralte Tradition lebt weiter

Schon die Germanen und Römer kannten eine Faschingszeit

Von Nicole Freialdenhoven
10. Februar 2015

Ob Karneval im Rheinland oder Fasching im Süden: Die tollen Tage haben viele Namen aber einen gemeinsamen Nenner: Gefeiert wird an den "tollen Tagen" in bunten Kostümen. Was so mancher als alberne Narretei oder "Fröhlich sein auf Kommando" abwertet, ist tatsächlich eine uralte Tradition, die schon in vorchristlicher Zeit bestand.

Vertreibung des Winters und seiner Dämonen

Dahinter steckte zum Beispiel bei den Germanen die Idee, dass der Winter und seine Dämonen mit furchterregenden Masken und Lärm vertrieben werden musste, damit der Frühling Einzug halten konnte. Auch die alten Römer kannten schon eine Faschingszeit, die sie Saturnalia nannten. Dabei durften die Sklaven einmal im Jahr zu Herren werden und dabei entsprechende Kostüme tragen.

Übernahme der Tradition durch das Christentum

Als sich das Christentum durchsetzte, wurden viele der alten "heidnischen" Bräuche absorbiert, darunter auch die Saturnalia-Feiern und die Vertreibung der Winterdämonen in Germanien. Sie dienten nun als letztes großes Fest, ehe dem Fleisch für die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern erst einmal Adieu gesagt wurde (Carne Vale). Diese 40 Tage beziehen sich auf die Zeit, in der sich Jesus zum Fasten und Beten in die Wüste zurückzog und dort den Verlockungen des Teufels widerstand.