Mondfest in China: Kuchen als kulinarische Währung der Korruption

Von Dörte Rösler
20. September 2013

Das Mondfest ist einer der wichtigsten Feiertage in China. Kulinarisches Highlight: der Mondkuchen. Alljährlich im September verschenken Chinesen die kleinen gefüllten Küchlein an Freunde, Verwandte und Geschäftspartner.

Kostbare Füllungen als Ausdruck der Korruption

Bei den Kuchenpaketen für Vorgesetzte oder Geschäftsleute geht es jedoch nicht nur um den leckeren Geschmack. Durch Füllungen aus Goldnuggets oder Beigaben wie edle Uhren und gefaltete Geldscheine wurden die Mondkuchen zum Instrument der allgegenwärtigen Korruption. In diesem Jahr hat die Regierung ihnen deshalb den Kampf angesagt.

Parteichef fordert Genügsamkeit

In einer großangelegten Kampagne fordert Parteichef Xi Jinping mehr Genügsamkeit. Kuchengeschenke auf Staatskosten, wie sie sonst unter Behördenmitarbeitern üblich waren, sind verboten. Entsprechend schleppend läuft der Absatz an opulenten Paketen mit Mondkuchen.

Verschwindet der Mondkuchen?

Im Trend liegt dagegen Selbstgebackenes, das beim Mondfest gemeinsam mit Freunden und Verwandten verzehrt wird. Ob der Mondkuchen dadurch auch langfristig aus dem Kreislauf der Korruption verschwindet, bleibt abzuwarten.