Ältere Tiere fliegen ökonomischer - Erfahrung hilft Zugvögeln auf ihrem Weg

Von Ingo Krüger
26. September 2014

Jedes Jahr im Frühling ziehen Milliarden von Vögeln aus ihren Winterquartieren in ihr Brutgebiet. Im Herbst fliehen sie vor Kälte und Dunkelheit und einem sinkenden Nahrungsangebot. Sie kehren wieder zurück in wärmere Gefilde. Nach der Kräfte zehrenden Brut- und Aufzuchtzeit warten noch Tausende Kilometer auf die Tiere, für die sie viel Energie benötigen. Neue Beobachtungen haben gezeigt, dass ältere Vögel ökonomischer mit ihren eigenen Ressourcen umgehen.

Die älteren Vögel erreichen das Brutgebiet früher

Ornithologen haben die Reiserouten von Schwarzmilanen (Milvus migrans), etwa mäusebussardgroßen Greifvögeln, analysiert. Dabei fanden sie heraus, dass die Jungtiere später aufbrechen und schneller fliegen. Die älteren Vögel fangen früher an, sich auf ihren Weg zu machen, und sind zudem langsamer unterwegs.

Das Verhalten der Tiere verändert sich jedoch nicht plötzlich, sondern sukzessive mit zunehmendem Alter. Ältere Schwarzmilane profitieren häufiger von günstigen Rückenwinden und werden seltener von ihrem eigentlichen Weg abgetrieben. Daher sind sie auch häufig diejenigen, die früher ihr Brutgebiet erreichen und den besten Platz für das Nest aussuchen können.