Korallenriffe - Schwämme stellen die Basis dar

Von Petra Schlagenhauf
13. November 2013

Auch wenn das Meerwasser rund um ein Korallenriff recht arm an Nährstoffen ist, so ist ein Korallenriff dennoch als besonders effektives Ökosystem bekannt. Damit in Korallenriffen das Leben blühen kann, sind Krebse und Schnecken überaus wesentliche Bestandteile.

Forscher fanden jedoch nun heraus, dass insbesondere Schwämme unwahrscheinlich effizient arbeiten. Während einer Studie haben niederländische Forscher vier typische Schwammarten untersucht, die in Korallenriffen anzufinden sind.

Die Untersuchung der vier Schwammarten

In einem Seewasseraquarium wurden die vier Schwammarten Halisarca caerulea, Chondrilla caribensis, Scopalina ruetzleri und Haliclona implexiformis analysiert. Insbesondere die Aufnahme von Kohlenstoff und Stickstoff stand im Vordergrund.

Denn nur so konnten die Forscher herausfinden, wie viel Biomasse die Schwämme umwandeln können. Diese Masse dient bekanntlich anderen Bewohnern wie Krebsen und Schnecken als wichtige Nahrungsquelle.

Der Schwamm als schnellster Zell-Teiler

Die speziellen Filterzellen, die in den Schwämmen wachsen, entstehen dadurch, dass sie organisches Material aufnehmen. Eine Teilung findet dann durchschnittlich alle fünf bis sechs Stunden statt.

Damit weisen die Schwämme offiziell die schnellste Zellvermehrungsrate auf, die bisher bekannt ist. Dennoch wächst der Schwamm selbst nur sehr langsam.

Zersetzungsgeschwindigkeit des Schwamms

C13-Kohlenstoffverbindungen wurden von den Schwämmen zwischen 11 und 24 Prozent aufgenommen und innerhalb von drei Stunden zersetzt. Bei den N15-Stickstoffmolekülen waren es sogar 18 bis 36 Prozent.

Forschungen im natürlichen Umfeld der Schwämme

Die Forscher haben anschließend eine Forschungsreihe an zwei Riffstellen vorgenommen.

In einem abgetrennten Reservoir wurde C13 und N15 angereichertes organisches Material zugeführt. Nach rund sechs Stunden nahmen die Experten Proben, um herauszufinden, welche Lebewesen die Isotope vorweisen konnten.

Bunte Vielfalt im Riff durch die Zerlegungseffizienz des Schwamms

Als Erstes konnten die Moleküle in den Schwämmen nachgewiesen werden. Nach rund zwölf Stunden waren in abgestoßen Zellresten von anderen Bewohnern Überreste zu finden. Einige Stunden später fanden sich die Isotope dann auch in Schnecken und Krebsen.

Damit konnten die Laborergebnisse bewiesen werden. Rein aus effizienter Sichtweise sind Schwämme unwahrscheinlich wichtig für ein Korallenriff.

Nur durch die Schwämme kann das Korallenriff in der nährstoffarmen Umgebung mit dieser Vielfalt und Pracht begeistern. Insbesondere der zeitliche Aspekt hat die Forscher begeistert, denn dass die Schwämme so unwahrscheinlich produktiv sind, war bisher in dieser Form nicht bekannt.