Raubtiere sind für Ökosysteme und das Weltklima von elementarer Bedeutung

Von Frank Sprengel
22. Januar 2014

Wie Wissenschaftler der Oregon State University in Corvallis im Fachblatt "Science" berichten, seien die negativen Auswirkungen, die der Rückgang großer Raubtiere auf die Ökosysteme, in denen sie beheimatet sind, weitaus gravierender als bislang angenommen. So bedrohe der Schwund unter anderem den Artenreichtum von Vögeln, Säugetieren und wirbellosen Tieren, was wiederum fatale Folgen für die Vegetation, die Landwirtschaft und letztendlich sogar auf das Klima habe.

Viele Arten bereits auf Roter Liste

Tatsächlich sei der Rückgang großer Raubtiere, abgesehen vom Klimawandel, der drastischste Einfluss, den der Mensch bislang auf die Natur gehabt habe. Daher fordern die Wissenschaftler zum Schutz der Raubtiere, von denen 61 Prozent der 31 verbliebenen Arten bereits auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft seien, eine globale Initiative, die auch zum Ziel haben soll, das Problembewusstsein zu schärfen und für mehr Akzeptanz sowie Toleranz in der Bevölkerung zu sorgen.

Raubtiere auch von ökonomischem Nutzen

Dabei merkten die Wissenschaftler an, dass der Erhalt bedrohter Raubtiere nicht nur von ökologischem, sondern auch ökonomischem Nutzen sei, was schon alleine der Wolf-Tourismus im Yellowstone-Nationalpark mit jährlichen Einnahmen von 22 bis 48 Millionen Dollar beweise. Neben afrikanischen Löwen, die laut WWF zu den größten Verlierern 2013 gehörten, sollte der Fokus der besagten Initiative vor allem auf Dingos, Pumas, Leoparden, Luchsen, Wölfen und Seeottern liegen.

Schwund teilweise noch umkehrbar

Wenngleich die nachteiligen Folgen des Raubtierschwunds auf Ökosysteme schon jetzt klar erkennbar seien, ließen sie sich nach Auffassung der Wissenschaftler zumindest in einigen Fällen noch umkehren.