Berufsbild Tierpfleger - Ausbildung und Arbeitsbereiche

Schon als Kind träumen viele davon, Tierpfleger zu werden. Denn das ist ein schöner und auch besonderer Beruf. Man arbeitet viel an der frischen Luft und ist in engem Kontakt mit außergewöhnlichen Tieren, um die man sich kümmern kann und für die man Verantwortung trägt. Mögliche Arbeitsbereiche liegen beispielsweise im Zoo, Tierheim oder auch in der Forschung. Lernen Sie das Berufsbild des Tierpflegers kennen.

Von Claudia Rappold

Es ist vor allen Dingen die Liebe zu Tieren, die Menschen diesen Beruf ergreifen lässt. Tierpfleger ist ein interessanter und abwechslungsreicher Beruf. Dabei handelt es sich um einen regulären Ausbildungsberuf.

Ein Tierpfleger oder eine Tierpflegerin muss eine dreijährige, duale Ausbildung absolvieren. Sie findet teilweise in Berufsschulen und auch im Ausbildungsbetrieb statt. Weiterhin gibt es verschiedene Fachrichtungen und im dritten Ausbildungsjahr findet dahingehend eine Spezialisierung statt.

Ausbildungsablauf und -schwerpunkte

Schon während der Ausbildung erhält der Tierpfleger oder die Tierpflegerin eine Ausbildungsvergütung, die sich vom ersten bis zum dritten Ausbildungsjahr steigert. Nach eineinhalb Jahren Ausbildung findet vor der Industrie- und Handelskammer eine Zwischenprüfung statt.

Nach drei Jahren wird die Ausbildung mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Die Ausbildung beinhaltet beispielweise auch

  • Anatomie
  • Haltung
  • Tier- und Umweltschutz
  • Arbeitsschutz
  • Rechtsvorschriften sowie
  • Arbeits- und Betriebsorganisation.

Neben dem oft idealisierten Berufsbild darf man nicht vergessen, dass Tierpfleger teilweise sehr hart arbeiten müssen. Sie müssen vielen verschiedenen Anforderungen gerecht werden und brauchen auch eine gesunde Konstitution.

Mögliche Arbeitsbereiche

Arbeitsbereich Zoo

Ein Tierpfleger kann in zoologischen Gärten oder ähnlichen Einrichtungen arbeiten; dabei handelt es sich um die so genannte Zootierpflege. Diese beinhaltet die Errichtung und Wartung von artgerechten Gehegen sowie die Fütterung und Pflege der Tiere. Für manche Exoten ist auch eine umfangreiche Weiterbildung nötig, um sich die entsprechenden Kenntnisse anzueignen, wie diese Tiere zu halten und zu pflegen sind.

Weiterhin unterstützt ein Tierpfleger den Tierarzt und in manchen Fällen spielt auch die Zucht und Aufzucht der Tiere eine wichtige Rolle. In manchen zoologischen Gärten betreuen die Tierpfleger auch die Besucher.

In der Regel bekommen die Tierpfleger bestimmte Tiere oder Tiergruppen zugeteilt; um diese müssen sie sich kümmern. Dabei kann es sich sowohl um Heuschrecken als auch um Greifvögel oder Gorillas handeln.

Bei der Fütterung der Tiere gilt es je nach Art, diese auch möglichst intensiv zu beschäftigen. So ist es zum Beispiel bei der Fütterung möglich, das Futter zu verstecken, sodass die Tiere sich dieses selbst suchen bzw. jagen müssen.

Auch die genaue Beobachtung der Tiere ist wichtig. Gibt es diverse Anzeichen von Stress oder Erkrankungen, können die Pfleger sofort eingreifen. Zu den Arbeitsstellen zählen neben den zoologischen Gärten beispielsweise

  • Naturparks
  • Tier-­ bzw. Wildgehege
  • Betreiber von Aquarien und Terrarien

Die Arbeit kann draußen in Freigehegen absolviert werden oder beispielsweise in geschlossenen Unterkünften sowie auf Brutstationen.

Arbeitsbereich Tierheim

Tierpfleger arbeiten aber auch in Tierheimen. Das ist die so genannte Tierheim- und Pensionstierpflege.

Dort werden Haustiere betreut und gepflegt. Es gibt Urlaubspensionen und Heime für Tiere, die kein Zuhause mehr haben, beispielsweise, weil die Halter die Tiere nicht mehr halten können.

Tierpfleger, die in Tierheimen arbeiten, werden auch häufig mit traumatisierten Tieren konfrontiert, etwa wenn diese ausgesetzt, misshandelt oder anderweitig schlecht gehalten wurden. Hierbei sind eine Menge Geduld und Einfühlungsvermögen notwendig, um sich den den meist scheuen und verängstigten Bewohnern zu nähern.

Die Tiere erhalten hier ein - im Idealfall vorübergehendes - Zuhause, welches artgerecht eingerichtet und in dem sie beine bestmögliche Betreuung erhalten. Auch die Beratung von Tierbesitzern fällt in den Aufgabenbereich, ebenso die Aufnahme und Abgabe der Tiere.

Die Tierpfleger arbeiten beispielsweise auch in

  • Ställen
  • Tierkrankenstationen
  • Freigehegen oder
  • Lagerräumen.

Auch Büroarbeit gehört hier u.a. dazu.

Arbeitsbereich Forschung und Klinik

Weiterhin arbeiten Tierpfleger in der Forschung und Klinik. Dort gibt es andere Tätigkeitsschwerpunkte. Oft werden hier Tiere zu Versuchszwecken gezüchtet, wobei bestimmte genetische Eigenschaften eine wichtige Rolle spielen. Der Tierpfleger muss hier auch die Durchführung von Experimenten oder Operationen unterstützen.

Meist arbeiten die Tierpfleger in einem separaten Tierhaus; dort sollen die Tiere so gut wie möglich gehalten werden und der Pfleger ist für ihr Wohlergehen verantwortlich. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Labore und Universitätskliniken.

Zu den Tätigkeitsbereichen des dortigen Tierpflegers zählen die Fütterung der Tiere, die Säuberung der Ställe und Käfige, die Aufzucht sowie die Klauen- und Fellpflege. Auch die Medikamentenverabreichung gehört dazu.

Anforderungen

Eine vorgeschriebene Schulbildung gibt es in der Regel nicht. In den meisten Fällen werden Auszubildende mit Hochschulreife oder mittlerem Bildungsabschluss eingestellt.

Wichtig für diesen Beruf sind einige Eigenschaften und Kenntnisse. So sollte eine gute Beobachtungsgenauigkeit vorhanden sein, um mögliche Veränderung des Tieres schnell feststellen zu können. Des Weiteren sind Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt sehr wichtig; diese kommen besonders bei der Fütterung und Medikamentengabe eine wichtige Rolle.

Für die Einrichtung und Instandhaltung der Tierunterkünfte ist handwerkliches Geschick von Vorteil. Zudem spielen Kundenorientierung sowie die Schulfächer Biologie und Mathematik (z.B. wenn es um die Futterrationen geht) eine Rolle.