Tierheime - Aufgaben, Bewohner und Vorzüge der Wahl eines Haustieres aus dem Tierheim

Wenn man darüber nachdenkt, sich ein Tier anzuschaffen, sollte man in Erwägung ziehen, ob man es aus einem Tierheim holt. Die Tierheime sind überfüllt und die Tiere suchen dringend ein neues Zuhause. In einem Tierheim wohnen Katzen, Hunde und andere Tiere, die man dort abgegeben hat, weil man sich nicht mehr um sie kümmern konnte, oder auch herrenlose Tiere, die man auf der Straße gefunden hat. Lesen Sie über die Aufgaben von Tierheimen sowie die Vorzüge der Wahl eines entsprechenden Tieres.

Von Claudia Rappold

Haustiere sind besonders auch in Deutschland sehr beliebt und vermitteln neben einer stillen Anteilnahme vor allem auch Nähe und Zärtlichkeit, sowie das beruhigende Gefühl, dass immer jemand da ist. Kinder, Singles oder Rentner sehen gerade in ihrem Haustier einen Freund und Helfer, denn angesichts der stärker werdenden Anonymität in den Groß- und Kleinstädten, fehlen oft nahe stehende Menschen zum Gedanken mitteilen oder zum Seele trösten. Auch in Sachen Bewegung, Liebe, Anteilnahme oder auch ein Sorgen sind Haustiere sehr gute Lehrmeister, die zudem auch noch in Schwung halten und soziale Defizite etwas ausgleichen können.

Aufgaben und Bewohner

Die Aufgabe eines Tierheims besteht darin, herrenlosen Tieren vorübergehend eine Unterkunft zu bieten und sie zu versorgen. Es handelt sich um öffentliche Einrichtungen, die dem Tierschutz dienen.

Tierheime nehmen abgegebene oder gefundene Tiere auf. In manchen Fällen, wenn es sich um Fundtiere handelt, können sie ihrem Eigentümer zurückgegeben werden. In anderen Fällen ist es die Aufgabe des Heims, ein neues Zuhause für sie zu finden.

Gibt man ein Tier im Tierheim ab, muss man eine Abgabegebühr entrichten; diese richtig sich nach Art und Größe des Tieres. Handelt es sich um Fundtiere, kümmert sich die Stadt um erforderliche Entgelte.

Mitunter - je nach verfügbarem Platz - bieten Tierheime auch eine Unterbringungsmöglichkeit für die Zeit an, in der man verreist und das Haustier nicht mitnehmen kann. Dieser Aufgabenbereich zählt zu den präventiven tierschützerischen Maßnahmen. Ebenso möglich sind:

  • Praktika für Schüler
  • organisierte Führungen oder
  • die Möglichkeit, den Kindergeburtstag dort zu feiern

Zu den Bewohnern eines Tierheims zählen

  • Hunde
  • Katzen
  • Kaninchen/Nager
  • Reptilien sowie
  • Vögel.

Hier findet man sowohl jüngere Tiere als auch solche, die für ihren Lebensabend ein ruhiges und gemütliches Zuhause suchen. Sucht man online nach Tieren im Heim, findet man auch immer wieder die Rubrik "Notfälle".

Zu diesen zählen meist Tiere, die dringend aus dem Tierheim geholt werden sollten, weil sie sich dort sichtlich unwohl fühlen, sich mit anderen Artgenossen nicht vertragen können oder eine besondere Pflege benötigen. Auch und gerade diesen Tieren sollte man eine Chance auf ein neues Leben bieten.

Füng verschiedene Haustiere vor weißem Hintergrund - Hund, Katze, Hamster, Meerschweinchen und Maus oder Ratte
Füng verschiedene Haustiere vor weißem Hintergrund - Hund, Katze, Hamster, Meerschweinchen und Maus oder Ratte

Unterstützung ist wichtig

Für das einzelne Tier bedeutet der Einzug in ein Tierheim oft einen langen Weg der Ungewissheit und ein Leben hinter Gittern. Hier appellieren die Mitarbeiter der Tierheime und Tierschutzvereine an die Bevölkerung, sich entweder als ehrenamtlicher Helfer zu engagieren oder mit Spenden eine Unterstützung zu leisten.

Diese können dem einzelnen Tierheim ebenso helfen als auch der alten Nachbarin von nebenan, die mit ihrer Katze oder dem kleinen Hund einen Lebensinhalt hat und seelisch verkümmert, wenn sie diese weggeben muss, weil die Rente nicht ausreicht. Helfen wo Not am Mann ist, zeigt den wahren Charakter einer Gesellschaft und sich bei einem aufkommenden Wunsch nach einem Haustier die Frage nach der dauerhaften Finanzierung ehrlich zu beantworten, zeugt nochmals mehr von Verantwortungsgefühl und Charakterstärke.

Der Weg ins Tierheim

Nun jedoch sitzen immer mehr dieser zwei- und vierbeinigen Helfer hinter Gittern, verstehen die Welt ebenso nicht mehr wie ihre einstigen Besitzer, die sie aufgrund finanziell gebundener Hände abgeben mussten. Schon heute ist das bei rund jedem vierten abgegebenen Tier der Grund und die Tendenz steigt weiterhin nach oben.

Zusätzlich kommt zu der Überfüllung der Tierheime auch immer wieder die Urlaubszeit hinzu, denn nicht alle Tierbesitzer haben Geldnot, um ihr Tier zu versorgen. In solchen "Urlaubsfällen" sind es dann eher die Bequemlichkeit und der Geiz, die diese Menschen dazu veranlasst, ihr Tier abzugeben.

Manchmal werden Tiere ins Tierheim abgeschoben, weil sie alt oder krank sind. Aber auch Tiere, die trächtig sind, landen häufig im Tierasyl. Seriöse Tierheime vermitteln jedoch nur Tiere, die nicht chronisch krank oder extrem verhaltensauffällig sind.

Tierhilfe: Am besten ein Haustier aus dem Tierheim holen

Wer sich ein Haustier anschaffen möchte, steht oft vor der Frage, ob er es in einem Zoohandel, bei einem Züchter oder doch lieber aus einem Tierheim holen sollte. Der Gedanke, einem Tier aus einem Tierheim ein neues Zuhause zu geben, ist durchaus positiv. Natürlich gibt es ein paar Dinge dabei zu beachten.

Manchmal sind in Tierheimen sogar Tiere von guter Abstammung zu bekommen. Allerdings haben viele Menschen Bedenken, sich ein Tier aus einem Tierasyl zuzulegen, da sie befürchten, dass dort vor allem verhaltensgestörte, kranke oder alte Tiere, die sich nicht mehr erziehen lassen, angeboten werden. In der Tat gibt es in Tierheimen Exemplare, die durch schlechte Erfahrungen mit Menschen traumatisiert sind und daher entweder überängstlich oder sogar aggressiv reagieren.

Der Weg in eine neues Zuhause

Viel Zuwendung ist für Heimtiere wichtig
Viel Zuwendung ist für Heimtiere wichtig

Wer sich für ein Tier aus dem Tierheim entscheidet, sollte sowohl über reichlich Geduld als auch über Erfahrung in der Tierhaltung verfügen. Tiere, die schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben oder unter Trennungsängsten leiden, müssen erst Vertrauen zu ihren neuen Besitzern gewinnen.

Es gibt aber auch Tiere in Tierheimen, die keinerlei Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Dennoch sollte man sich gut darauf vorbereiten, dass es möglicherweise zu Schwierigkeiten kommt. So können sich manche Exemplare, die zuerst recht umgänglich sind, später als Problemfall erweisen.

Daher ist es ratsam, wenn man sich von Tierpsychologen oder Tiertrainern helfen lässt und sich mithilfe entsprechender Literatur gut informiert. Wer sich seiner Sache nicht sicher ist, kann mit manchen Tierheimen auch eine Probezeit vereinbaren.

Oft ist eine intensive Pflege notwendig

Allerdings sind die Tiere vorbelastet und haben meist eine Vergangenheit, die von traumatischen Erlebnissen geprägt ist. Deshalb sind Tiere aus dem Tierheim besser für Menschen geeignet, die bereits Erfahrung mit Tieren haben.

Viele haben Schlimmes erlebt und brauchen deshalb eine intensive Behandlung. Der Schritt will wohl überlegt sein, denn Heimtiere brauchen oft mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Bevor man sich ein Tier anschafft, sollte man sich in jedem Fall ausführlich darüber informieren, was es für Bedürfnisse hat und wie es richtig gehalten werden muss. Auch der finanzielle Aufwand ist zu berücksichtigen. Wer sich ein Tier anschafft, übernimmt damit Verantwortung und gerade für ein Heimtier wäre es besonders schlimm, wenn es dann wieder abgegeben würde, weil der neue Halter mit dem Tier überfordert ist.

Es gibt unterschiedliche Tierheime; am häufigsten trifft man Katzen und Hunde an. Aber auch Nutztiere oder Reptilien, Vögel und Kleintiere können in Tierheimen abgegeben werden.

Im Heim leben sie meist unter kargen Bedingungen, auch wenn die Mitarbeiter sehr bemüht sind. Die Tiere sind dann sehr anhänglich und für jede Zuwendung dankbar. Es kann aber auch Problemtiere geben, welche die neuen Halter vor besondere Herausforderungen stellen.

Sich langsam aneinander gewöhnen

Hat man sich erst einmal für ein Tier entschieden, sollte man sich genau über dessen Charakter und seine besonderen Eigenschaften informieren. Am besten besucht man das Tier mehrmals und verbringt Zeit mit ihm, um es kennen zu lernen. Die meisten Tierheime bieten die Chance sich langsam mit dem Tier vertraut zu machen.

Im Tierheim findet man verschiedene Rassen und auch Tiere jeden Alters. Gerade ältere Tiere sind schwer vermittelbar und brauchen dringend ein neues Zuhause. Wenn man ein Heimtier in Obhut nimmt, leistet man damit einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.

Es kommt auf das Tierheim und das Tier an, aber in der Regel sind Tiere aus dem Tierheim billiger als wenn man sie beim Züchter oder im Zoogeschäft kauft. Tierheime verlangen eine so genannte Schutzgebühr; die Tiere sind dann aber schon geimpft und kastriert.