Tipps für eine gesunde Katzenernährung und Hinweise zur Rohfütterung (Barf)

Die Katze als ein natürlicher Fleischfresser ernährt sich vorzugsweise bis hin zu überwiegend von Fleisch als tierischem Gewebe. Beliebt bei der Katzenernährung ist mitunter auch Barf - diese Ernährungsmethode steht im deutschen Sprachgebrauch für "biologisch artgerechtes rohes Futter". Doch eine gesunde Katzenernährung hat viele Facetten. Lesen Sie alles Wissenswerte zur gesunden Katzenernährung und erhalten Sie wertvolle Hinweise zur Rohfütterung.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Tipps für eine gesunde Katzenernährung

Von Natur aus ist die Katze ein Carnivor, das heißt, ihre Verdauung ist auf die Aufnahme von tierischem Gewebe ausgerichtet. Kurz gesagt, sie ist ein Fleischfresser. Mit ihrer natürlichen Nahrung (Mäuse, Frösche, Vögel etc.) führt sie sich nur sehr wenige Pflanzenbestandteile zu, die sich im Magen ihrer Beutetiere befinden.

Aus diesem Grunde ist ein Futter, das zum Großteil auf Getreiden basiert, für eine Katze keine adäquate Ernährung. Die Nahrung der Katze sollte zu 98 Prozent aus Fleisch bestehen. Ob man ihr dieses nun in Form von Frischfleisch - man denke daran, wie gern Katzen Schabefleisch fressen - oder in Form von Industriefutter zuführt, ist dem persönlichen Geschmack überlassen.

BARF?

Eine frisch zubereitete Mahlzeit hat den Vorteil, dass man ganz genau weiß, was drin steckt. Der Nachteil ist, dass man sich intensiv mit der Materie befassen muss, um zu gewährleisten, dass bei der Katze keine Mangelerscheinungen auftreten. Bücher zum Thema "BARF (biologisch artgerechte Fütterung) bei Katzen" können hier Aufschluss geben, wie der individuelle Speiseplan für die eigene Katze aussehen könnte.

Tiefgefrorenes Frischfleisch und BARF-Zubehör bekommen all jene, die keinen Haustierfleischer vor Ort haben, in großen Zoofachmärkten, aber auch bei spezialisierten Anbietern im Internet. Diese versenden ihre Waren in einer mit Trockeneis gefüllten Styroporverpackung, sodass die Frische bei der Lieferung gewährleistet ist.

Hochwertige Nassfuttersorten für Katzen bestehen ebenfalls zu 98 Prozent aus Fleisch. Hier sollte darauf geachtet werden, dass es sich tatsächlich um Fleisch und nicht sogenannte "tierische Nebenerzeugnisse" handelt, denn hierunter fallen auch Hufe, Federn etc., die kaum wertvolle Nährstoffe für die Katzenernährung liefern.

Da Katzen als Wüstentiere von Haus aus wenig trinken, liefert ihnen Nassfutter - ebenso wie Frischfleisch - bereits einen Großteil der benötigten Flüssigkeit mit. Wer seine Katze mit Trockenfutter füttert, sollte darauf achten, dass sie aus dem extra bereitgestellten Wasser auch trinkt, da sich sonst Nierenbeschwerden einstellen können.

Auch Trockenfutter für Katzen sollte sich durch einen möglichst hohen Fleischanteil auszeichnen. Im Idealfalle wurde es kaltgepresst und weist weder Konservierungs-, Farb- und Lockstoffe noch Zucker auf.

Der Katzenorganismus reagiert so wie der menschliche auch. Abhängig von der Ernährungsform und der Nahrungsmenge fühlt sich der Vierbeiner fit, unwohl oder pudelwohl. Der Halter kennt seine Katze, er kann ihr Verhalten richtig einschätzen und deuten.

Gesunde Mischkost

Ein ausreichend hoher Fleischanteil schmeckt nicht nur gut, sondern er tut der Katze auch gut. Doch das allein reicht nicht.

Die Ergänzung hin zu einer gesunden Mischkost ist für die Gesundheit und für das Wohlbefinden unabdingbar notwendig, weil sich ansonsten Mangelschäden entwickeln. Sie führen nicht zwangsläufig zu medizinischen Erkrankungen, wohl aber zu dauerhaftem Unwohlsein.

Die Fleischnahrung sollte durch gesunde Mischkost ergänzt werden für ein dauerhaftes Wohlbefinden der Katze
Die Fleischnahrung sollte durch gesunde Mischkost ergänzt werden für ein dauerhaftes Wohlbefinden der Katze

Flüssigkeitszufuhr

Das Tier kann sich nicht artikulieren, sondern ausschließlich durch seine Gestik und Laute kundtun, wie es ihm geht. Bei jeder Darreichung ist dem rohen Fleisch mit Blut und Wasser die Flüssigkeit weitestgehend entzogen. Diesen Verlust muss das Tier durch Trinken ausgleichen. Der natürliche Beutefang bietet diese Flüssigkeit - bei einer Maus beispielsweise besteht nur etwa die Hälfte des Körpers aus Muskelgewebe, der andere Teil hingegen aus Flüssigkeiten.

Industrielles Katzenfutter

So groß die Vielfalt und Vielseitigkeit an industriellem Katzenfutter auch ist, so unterschiedlich sind seine Zusammensetzung und Qualität. Es wird beim Discounter ebenso angeboten wie im Einzel- sowie im Fachhandel.

Dem Katzenhalter sollte bewusst sein, dass es auch hier deutliche Unterschiede gibt, ebenso wie bei Fleisch und Wurst für die menschliche Ernährung. Die Produktbeschreibungen der Hersteller geben Aufschluss darüber, welches Tierfleisch in welchem Anteil zur Gesamtmenge enthalten ist.

Beim Barfen weiß der Katzenhalter genau, was er seiner Katze anbietet, weil er die Rohprodukte kauft und sie selbst verarbeitet. Wenn im Laden oder im Internet vorgefertigtes Katzenfutter gekauft wird, dann muss sich der Katzenhalter auf die Deklaration des Herstellers verlassen und auch verlassen können.

Die richtige Futtermenge finden

Der erste Schritt ist getan, das Tierfutter ist zu Hause und nun geht es an die Dosierung. Hier sind die Tierfutterproduzenten häufig hilfsbereit und haben auf den Verpackungen des Tierfutters leicht verständliche Mengenangaben notiert. Oft gibt es zu den Tierfutterverpackungen auch einen Futtermessbecher - und den auch meist gratis.

Doch was ist zu tun, wenn die Futterschüssel schnell leer ist und der flauschige Liebling mit großen Augen zu uns aufsieht? Dann hilft der Messbecher nichts und die Eigenverantwortlichkeit beginnt.

Für den Anfang gilt es, dieses Verhalten zu beobachten. Machen Sie bitte nicht den Fehler und geben Sie Ihrem Vierbeiner sofort Nachschub. Schließlich hat er bereits eine gute Portion zu sich genommen und da bietet sich für alle Beteiligten mindestens eine Stunde des Wartens als machbar an.

Geben Sie nach einer Stunde wieder Futter in den Napf, diesmal aber nur halb so viel wie laut Messbecher angegeben. Sollte Ihr Vierbeiner wieder den Napf leer fressen, dann hat er entweder noch Hunger gehabt oder das Futter schmeckt ihm so sehr, dass er nicht anders kann, als es vollständig aufzufuttern.

Besonders, wenn das Tier dazu neigt, mehr zu fressen, sollte auf ausreichend Bewegung geachtet werden. Bei einer Katze können Sie Spielzeug durch die Wohnung werfen oder bunte Spielmäuse an einer Schnur den Boden entlang ziehen, so dass sich Ihre Katze animiert fühlt, sich von ihrem Lieblingsplatz zu erheben. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass das übermäßige aufgenommene Futter schneller wieder abgebaut wird.

Hinweise zur Rohfütterung

Als Tiernahrung werden ganz allgemein die industriell hergestellten Futtermittel für die verschiedenen Tiere bezeichnet. Das betrifft auch das Katzenfutter als tägliche Nahrung der Hauskatze. Es muss bestimmte Kriterien erfüllen, damit die Katze dauerhaft gut und gesund ernährt wird.

Sofern sie ein Freigänger ist, sie sich also temporär im Freien aufhält, wird sie ihren häuslichen Speiseplan durch eine natürliche Rohkost aus der freien Natur ergänzen. Dazu gehören in erster Linie kleine Mäuse, die sie mit ihrem angeborenen Jagdinstinkt fängt und buchstäblich mit Haut und Haaren verzehrt.

Sobald sich die Katze in freier Natur aufhält, reagiert sie mit diesem Instinkt. Sie streift durch die Gärten auf der stetigen Suche nach Beute. Die besteht ausschließlich aus Rohkost.

Der Stoffwechsel ist auf die Bedarfsdeckung aus Fleisch und viel Eiweiß ausgerichtet. Darüber hinaus sind Arginin und Methionin als Aminosäuren sowie Taurin als Aminosulfonsäure für den Katzenorganismus unerlässlich.

Der Stoffwechsel der Katze ist auf rohes Fleisch als Nahrung ausgerichtet
Der Stoffwechsel der Katze ist auf rohes Fleisch als Nahrung ausgerichtet

Das Fleischangebot zur Rohfütterung der Katze ist vielfältig und vielseitig. Es ist deutlich größer als das, was die Katze auf ihren Freigängen erbeuten kann. Der Katzenhalter muss im Sinne seiner Katze entscheiden, wie er die Rohfütterung gestaltet.

Die Ernährungsmethode wird, auch für die Katze, als biologisches artgerechtes rohes Futter, kurz Barf, bezeichnet. Eine ausgewogene Zusammensetzung besteht aus rohem Fleisch, kleineren weichen Knochen und aus Gemüse.

Fleischsorten und Zubereitung

Zu den gängigen Tier- beziehungsweise Fleischsorten gehört

bis hin zum Emu oder Strauß. Abgesehen von den kleine Beutetieren, zu denen Wachteln, Eintagsküken oder auch Ratten gehören, muss die Fleischrohkost zubereitet werden. Entweder macht das der Katzenhalter selbst, oder er kauft diese Fleischsorten als Bestandteile im industriellen Katzenfutter, das sich aus den beiden Kategorien Trocken- sowie sowie Feuchtfutter zusammensetzt.

Im Grunde genommen ist jede im hiesigen Kulturkreis gängige Fleischsorte in rohem Zustand zum Barfen geeignet. Regional sollte auf rohes Schweinefleisch wegen der für die Katze tödlichen Pseudotollwutgefahr verzichtet werden.

Das rohe Fleisch wird wahlweise in kleine Stückchen geschnitten oder durch den Fleischwolf gedreht. Die im Freien frisch gefangene Beute, beispielsweise eine Maus, enthält neben dem Muskelfleisch auch Flüssigkeit wie Blut und Wasser.

In dem roh zubereiteten Fleisch fehlen so wichtige Nährstoffe wie Wasser, Salze, Fette, Calcium, Vitamine und Mineralien. Alles, was das lebende Beutetier liefert, muss der eigenen Rohfütterung hinzugefügt werden.

In dem industriell zubereiteten Katzenfutter sind diese Nährstoffe in ausreichender Menge und Qualität verarbeitet. Der Katzenhalter ist dann sein eigener Koch, wenn er seinem kleinen Vierbeiner etwas besonders Schmackhaftes, sozusagen aus der eigenen Küche, bieten möchte. Das erfordert Knowhow, Geschick und Können beim barfen.

Auf den Wasserbedarf achten

Katzen haben ganz allgemein einen hohen Flüssigkeits-, also Wasserbedarf. Die Rohfütterung, unabhängig davon, ob industriell vor- oder selbst zubereitet, ist in ihrer Konsistenz immer trockener als der natürliche Beutefang.

Der Katzenhalter muss auch aus diesem Grunde seiner Katze eine dauerhafte und ausreichende Wasseraufnahme ermöglichen. Hilfreich sind mehrere Wassernäpfe an verschiedenen, aber immer gleichbleibenden Örtlichkeiten.

Abwechslung macht den Speiseplan attraktiver

Katzen haben, wie es genannt wird, eine feine Nase. Das rohe Fleisch muss frisch und unverdorben, es darf auch nicht ansatzweise vergammelt sein.

Der Halter stellt durch einen Wechsel von Fleischsorten recht bald fest, welche Tiere seine Katze bevorzugt. Dazu gehören auch Fische ohne Gräten, beispielsweise Sardellen, Lachs oder Fischstäbchen ohne Panade.

Der Katzenhalter macht seinem Stubentiger mit einer ausgewogenen Rohfütterung nicht nur eine Freude; sie ist auch insgesamt gesundheitsfördernd. Der Verzehr von rohem Ei verschönert das Katzenfell, mit dessen Pflege sich das Tier dann umso lieber beschäftigt. Zur artgerechten Ernährung der Katze als Fleischfresser gehört ganz einfach das Barfen als Rohfütterung aus einer gekonnten und abwechslungsreichen Mischung von rohem Fleisch mit Zugehör.