Stromkosten für Verbraucher steigen - Aber mehr Rabatte für die Industrie

Von Dörte Rösler
2. Juli 2013

Die Umstellung auf erneuerbare Energien kostet Geld. Wie zwei Studien jetzt darlegen, werden diese Kosten jedoch ungleich verteilt. So müssen private Haushalte höhere Umlagen zahlen, während die Industrie mit Rabatten entlastet wird.

Das Öko-Institut legt eine Berechnung vor, derzufolge die Umlage für Wind- und Sonnenenergie 2014 auf rund 6,1 Prozent steigen muss. Umweltminister Altmaier nennt geringfügig niedrigere Zahlen, eine Erhöhung hält aber auch er für unvermeidlich. Für den Durchschnittshaushalt bedeutet dies rund 215 Euro jährliche Umlagekosten.

Hinzu kommen bis zu 20 Prozent höhere Netzentgelte. Da Großverbraucher von diesen Kosten weitgehend befreit sind, müssen die Mehrausgaben auf die anderen Kunden umgelegt werden. Eine von der Grünen-Fraktion beauftragte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Industrierabatte die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt über die 1000 Euro-Grenze treiben könnten.

Kritiker fordern deshalb, die Vergünstigungen für die Industrie zu reduzieren. Zwar könnten durch Strom-Rabatte Arbeitsplätze gesichert werden, private Verbraucher würden jedoch unverhältnismäßig zur Kasse gebeten. Greenpeace wirft der Regierung vor, die Preiserhöhungen einseitig dem Ökostrom anzulasten.