Umkreisten früher zwei Monde die Erde?

Studie will herausgefunden haben, dass zwei die Erde umkreisende Monde zusammengeprallt sind

Von Ingo Krüger
8. August 2011

Schon seit längerer Zeit zerbrechen sich Wissenschaftler den Kopf darüber, warum die Rückseite des Mondes anders ausschaut als seine der Erde zugewandte Seite.

In mehreren Aspekten unterscheidet sie sich von der Vorderseite. So ist ihre Oberfläche geprägt von einer kraterreichen Berglandschaft. Zudem ist die Kruste der Rückseite mit 150 Kilometern gegenüber den 70 Kilometern der Vorderseite etwa doppelt so dick. Grund für die Andersartigkeit liefert nun eine in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichte Studie.

Weiterer Mond könnte Erde umkreist haben

Mittels einer Computersimulationen fanden Forscher von der Universität Bern und der University of California in Santa Cruz heraus, dass möglicherweise ein weiterer Mond mit einem Durchmesser von rund 1000 Kilometern die Erde umrundete. Beide Himmelskörper umkreisten für einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren in einer ziemlich stabilen Umlaufbahn unseren Planeten.

Doch die Schwerkraft der Sonne und anderer Planeten führten zu einem kosmischen Drama. Allmählich änderte sich die Bahn des kleineren Mondes. Er näherte sich seinem dreimal so großen Partner an und kollidierte letztlich mit ihm.

Dieser Zusammenprall erfolgte jedoch relativ langsam. Daher bildete sich auf dem größeren Mond kein riesiger Krater, sondern nur eine Art Beule. Das lose Gestein verschmolz miteinander. So formte sich die dickere Kruste auf der erdabgewandten Seite des Mondes und die heute bekannten Gebirgsregionen.

NASA plant Überprüfung

Die NASA plant eine Überprüfung dieser Studie. Sie will Raumsonden zum Mond schicken, die Messungen von der Kruste des Himmelskörpers vornehmen sollen.