Russland sperrt Grenzen für Milchprodukte aus Litauen

Von Dörte Rösler
9. Oktober 2013

Russland übt Druck auf abtrünnige Nachbarländer aus - aktuell trifft es Litauen. Glaubt man russischen Behörden, dann ist die Qualität von litauischen Milchprodukten plötzlich so schlecht, dass der Staat ein Einfuhrverbot verhängen musste. Auch Fisch und Fleisch werden strenger kontrolliert.

Ähnliche Sanktionen hat Russland bereits gegen die Ukraine und Moldau verhängt. Mal ging es um Wein, mal um Schokolade, die angeblich nicht den Qualitätskriterien entsprachen. Das Handelsverbot trifft die kleinen Länder empfindlich. Litauen exportierte 2012 Milch, Joghurt und Käse im Wert von über 150 Millionen Euro nach Russland.

Politische Beobachter sehen im Lebensmittel-Boykott ein Instrument, um Druck auf die ehemaligen Verbündeten auszuüben. Nach dem Willen Moskaus sollen die Nachbarländer sich enger an die eurasische Wirtschaftsunion binden - statt an die EU.

In Moldau und der Ukraine bangen die Landwirte derzeit um ihre Absatzmärkte für Obst und Gemüse. Sollten die Länder im November das Freihandelsabkommen mit der EU unterzeichnen, droht Russland mit einem Boykott. Außerdem will Moskau Hunderttausende Gastarbeiter nach Hause schicken.