Photovoltaikanlagen: Sind es bereits zu viele?

Von Carina Simoes Soares
1. Oktober 2010

Immer mehr Privathaushalte haben sie auf dem Dach, die Photovoltaikanlage. Die Regierung hat dies ein wenig ungewollt beschleunigt. Allein im Juni hat es einen enormen Zuwachs an Abnehmern gegeben, um der Förderungskürzung von 13 Prozent ab Juli diesen Jahres vorzubeugen. Wegen der extrem heißen Tage im Juli gab es zeitweise sogar Solarstromeinspeisungen von rund 10 000 Megawatt, was knapp zwei Drittel der Einspeisungen aus deutschen Atomkraftwerken entspricht. Aus diesem Grund fordert die Bundesregierung um Umweltminister Norbert Röttgen, den Solarstrom weniger zu subventionieren.

Der Bundesverband für Erneuerbare Energie hält das für ungerecht, da mehr Solarenergie auch irgendwann die Strompreise für den Verbraucher senken würde. Ein RWI-Energieexperte spricht allerdings dagegen und befürchtet ein Kollabieren des gesamten Systems aufgrund des enormen Zuwachses. Bereits im Jahr 2020 könne es zu drastischen Überkapazitäten kommen, wenn die Photovoltaikanlagen weiterhin staatlich gefördert werden würden.