Walfische sollen besser geschützt werden

Von Ingo Krüger
24. Januar 2012

Den kommerziellen Fang von Großwalen sollte ein Beschluss der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) aus dem Jahre 1986 verhindern. Dennoch hat sich seitdem die Zahl der getöteten Wale mehr als verdoppelt. Die drei Walfangländer Japan, Norwegen und Island leisten immer noch erbitterten Widerstand gegen das Fangverbot.

Insgesamt fallen im Jahr rund 2000 Tiere der Waljagd zum Opfer. Der Großteil entfällt auf Walfänger aus Japan, die etwa 1000 Tiere für "wissenschaftliche Zwecke" töten. Jeweils 600 Walfische werden von Norwegen und Island erbeutet. Außerdem dürfen indigene Völker in Grönland, Russland und den USA 350 Tiere im Jahr erlegen.

Der Meeresbiologe Christopher Costello will nun für einen besseren Schutz der Wale sorgen. Er hat zusammen mit Kollegen ein Modell entwickelt, das auch den Fang der Tiere berücksichtigt. So darf jedes Land eine bestimmte Anzahl von Walfischen jagen. Den Bestimmungszweck können die Staaten selbst festlegen. Man darf, so die Idee Costellos, mit den Tieren handeln, sie leben lassen oder töten. Auf diese Weise entstünde eine Art Walfangbörse, so der Wissenschaftler. Dies sei besser als die jetzige Methode, denn derzeit würde jedes Land trotz des Verbotes so viele Tiere fangen, wie es möchte.

Die Internationale Walfangkommission bekundete nach Angaben Costellos bereits Interesse an seinem Modell. Auch Japan und Norwegen zeigten sich offen für Gespräche.