Türkischer EU-Minister kritisiert Islamophobie in Europa

Von Melanie Ruch
4. April 2013

Der türkische EU-Minister Egemen Bagis findet es äußert bedenklich, wie stark die Anti-Islam-Einstellung in Europa ausgeprägt ist. Die Islamophobie sei in ganz Europa sichtbarer als der Islam, vor allem in Frankreich, gibt Bagis als Antwort auf die Aussage von Marie Le Pen, der Vorsitzenden der französischen Front National, zu verstehen, die kürzlich in einem Interview kritisierte, dass der Islam in Frankreich sichtbarer sei als jemals zuvor. Gleichzeitig betonte sie aber, dass sie nicht generell ein Problem mit der Türkei hätte.

Das sieht bei dem französischen Volk aber offenbar anders aus, denn neusten Umfragen zufolge empfinden fast die Hälfte aller Franzosen Muslime sogar als Bedrohung. Derzeit sind rund 8% der Gesamtbevölkerung in Europa muslimisch. In Frankreich sind es etwa 11%. Statistiken zufolge könnten diese Zahlen bis zum Jahr 2030 auf bis zu 15% steigen.

Es sei für alle viel leichter, wenn die Menschen einfach versuchen würden, die Botschaft des Islam zu verstehen, der im Grunde genommen hauptsächlich für Frieden, Mitgefühl und Brüderlichkeit stehe. Das Spiel der Politik gegen die Türkei funktioniere nicht mehr. Die Krise in Europa sei ein deutliches Zeichen dafür, dass man sich momentan nicht auf dem richtigen Weg befinde, so Bagis.