Immer an den freien Tagen - "Leisure sickness", die Freizeit-Krankheit

Es gibt einige Punkte, die man für eine gesunde Ruhephase beachten sollte

Von Jutta Baur
7. Januar 2011

Mit "Leisure sickness" - "Freizeit-Krankheit"- bezeichnet man das Phänomen, ausgerechnet an einem freien Tag krank zu werden. Immer mehr Menschen leiden darunter, nach dem Stress im Job, am Wochenende Symptome einer Erkältung oder einer anderen Infektion zu spüren.

"Es ist auf jeden Fall ein Trend, gefühlt seit zehn Jahren", erklärt der Psychotherapeut Andreas Soljan aus Düsseldorf. Kaum versuchen Menschen zu entspannen, schon kommt das Kratzen im Hals.

Mögliche Ursachen

Woran genau das liegt, versuchen Psychologen herauszubekommen. Oft sind die modernen Menschen so überlastet, dass sie körperliche Symptome erst in Ruhephasen wahrnehmen. Wer ständig seinen Körper voller Stress auf Hochtouren fährt, spürt erst beim Runterfahren, dass schon längst der Hals schmerzt oder der Kopf brummt.

Dass diese Entwicklung in den Unternehmen bekannt ist, bestätigt Marianne Giesert vom Bildungswerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Sie erklärt, dass auch Betriebsräte in letzter Zeit zum Thema "Belastung durch die Arbeit" oftmals nachfragten.

Nicht nur mangelnde Bewegung und Medienkonsum sind die Ursache für die "Leisure sickness". Besonders verantwortungsbewusste und fleißige Menschen ereilt gehäuft die "Freizeit-Krankheit". Abhilfe kann eine geänderte Lebensweise bringen. "Nicht bloß fernsehen", empfiehlt Andreas Soljan. Kreativität, gezielte Entspannung und schöne Erlebnisse helfen, in eine gesunde Ruhephase zu kommen.