Die Macht der Medien: Immer mehr männliche Jugendliche entwickeln gestörtes Körperbild

Von Nicole Freialdenhoven
14. November 2013

Galten Essstörungen wie Bulimie und Anorexie bislang als Domäne junger Frauen, haben männliche Jugendliche in den letzten Jahren stark aufgeholt: Einer Umfrage des Robert Koch-Institutes unter rund 18.000 jungen Menschen ergab, dass bei 28,9% aller Mädchen bis 17 Jahre ein gestörtes Essverhalten vorliegt - und bei 15,2% der gleichaltrigen Jungen.

Während es bei den Mädchen jedoch nach wie vor darum geht, möglichst schlank zu sein, sind die Jungen eher vor einem durchtrainierten muskulösen Körperideal besessen. Um dieses zu erreichen, ernähren sie sich nicht nur ungesund, sondern helfen zudem mit Medikamenten nach. Dies bestätigt eine weitere Studie der Universität Frankfurt, wonach ein Viertel der Fitness-Studio-Mitglieder Medikamente zur Leistungssteigerung nutzt.

Allerdings gibt es auch Jungen, die "möglichst schlank" sein wollten. Bei diesen zeigten sich häufiger depressive Symptome, während die Fitness-Fanatiker nicht nur häufiger Drogen nahmen, sondern auch eine Tendenz zum Binge-Drinking, d.h. zum unkontrollierten Trinken auf Partys, zeigten. Forscher warnen, dass die Probleme dieser Gruppe häufiger übersehen werden, da sich die Symptome nicht so deutlich zeigten wie bei magersüchtigen Jugendlichen.