Gärtnern nach dem Mondkalender - was sind die Hintergründe?

Von Dörte Rösler
20. Januar 2014

Viele Gärtner achten beim Säen, Pflanzen und Ernten auf den Stand des Mondes. Ob das Pflanzenwachstum oder die Ernte tatsächlich vom Mondkalender abhängen, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Mondgärtner gehen aber davon aus, dass unser Himmelstrabant die Kräfte der jeweils aktuellen Sternbilder auf die Erde lenkt.

Auswirkungen der Anziehungskraft des Mondes

Die Anziehungskraft des Mondes zeigt sich am anschaulichsten bei den Gezeiten: bei Ebbe zieht das Gestirn die Wassermassen aufs Meer, bei Flut hält es sie an den Küsten. Besondere Himmelsstellungen wie Neumond und Vollmond bewirken besonders starke Gezeitenunterschiede.

Was im Großen wirkt, funktioniert nach Ansicht der Mondgärtner auch im Kleinen. Sie glauben, dass im siderischen Mondzyklus auch die Pflanzensäfte unterschiedlich fließen. Steigt der Mond auf, atmet die Erde aus, Wasser und Nährstoffe strömen nach oben - die ideale Zeit zum Ernten.

Zur Zeit des absteigenden Mondes ziehen die Pflanzensäfte sich in die unteren Pflanzenteile zurück - die ideale Zeit zum Säen oder für den Heckenschnitt. Auch Wurzelgemüse erntet man am besten bei absteigendem Mond. Kurz vor dem niedrigsten Stand wachsen die Pflanzen am langsamsten, weshalb sich diese Phase zum Rasenmähen und Unkraut jäten anbietet.

Einfluss der Sternenbilder

Weiteren Einfluss haben die Sternbilder, die im Mondkalender jeweils zu Dreiergruppen zusammengefasst werden. Jedes dieser Trigone steht für eines der Elemente Feuer, Erde, Luft oder Wasser, denen auch bestimmte Pflanzengruppen zugeordnet sind. Je nach dem aktuellen Sternbild legt der Mondkalender entsprechend den Trigonen sogenannte Frucht-, Wurzel-, Blatt- und Blütentage fest, nach denen der Gärtner am besten säen, pflanzen, schneiden oder ernten soll.