Mehrfacher Partnerwechsel schadet den Kindern: viele neigen zum Fatalismus

Häufige familiäre Veränderung kann dabei schaden, dass Kinder eine mutige und selbstsichere Persönlichkeit entwickeln

Von Cornelia Scherpe
29. Juli 2016

Es gibt vielen Gründe, die zu einem Aus der Beziehung führen. Das ist immer eine schwierige Situation, die dann am kompliziertesten wird, wenn es gemeinsame Kinder gibt. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die familiäre Veränderung dazu führen kann, dass die Kinder einen Hang zum Fatalismus entwickeln. Das bedeutet, dass es Teil ihrer inneren Einstellung wird, dass sie schicksalsergeben werden.

Sie glauben, dass Dinge um sie herum unabänderlich sind und sie akzeptieren müssen, was mit ihnen geschieht. Eine mutige und selbstsichere Persönlichkeit kann so nicht entstehen.

Studie zur Kontrollüberzeugung

Die Studienergebnisse basieren auf einer Untersuchung mit 1.000 Haushalten. Die Daten wurden zwischen den Jahren 2001 und 2012 erhoben und zeigten, wie Heranwachsende sich sozial entwickelten. Die Forscher schauten dabei auf die sogenannte "Kontrollüberzeugung".

In der Psychologie nutzt man diesen Begriff, um festzuhalten, wie stark ein Mensch daran glaubt, sein Leben selbst bestimmen zu können. Diese Kontrollüberzeugung war bei Kindern schwächer, wenn die Eltern sich trennten, ein neuer Partner in den Haushalt kam und sich dies danach erneut wiederholte.

Stabilität der Familienbeziehung leidet

Um andere Faktoren auszuschließen, betrachteten die Forscher auch drastische Veränderungen wie etwa plötzliche Arbeitslosigkeit und damit einbrechende Finanzsicherheit in der Familie. Die allgemeine Stabilität der Familienbeziehung litt allerdings nie so stark wie bei einem mehrfachen Partnerwechsel. Kam es dagegen nur einmalig zum Partnerwechsel, zeigte sich noch kein Hang zum Fatalismus.

Offenbar spielt auch das Alter eine Rolle, in dem das Kind den Partnertausch miterlebt. Ist der Nachwuchs jünger als zehn Jahre, leidet die Kontrollüberzeugung weniger stark als bei den Zehn- bis 17-Jährigen.

Fazit

Fazit der Forscher ist es, dass in Familien mit mehrfachem Partnerwechsel vor allem die Schule und (Sport-)Vereine gefragt sind. Betroffene Kinder sollten von

besonders unterstützt werden, damit ihre sozialen Fähigkeiten und Charakterstärken trotz schwieriger Familiensituation hervorkommen können.