Hausaufgaben - Nutzen und Tipps zur erfolgreichen Umsetzung

Bei Hausaufgaben oder Schularbeiten handelt es sich um Aufgaben, die die Schüler von ihren Lehrern zur Bearbeitung in der unterrichtsfreien Zeit, also in der Regel zuhause, gestellt bekommen. Am Ende eines anstrengenden und langen Schultages sehnen die meisten Schüler sich jedoch nach Erholung und Freizeit. Die Hausaufgaben werden daher gerne vergessen oder nur oberflächlich abgearbeitet. Aber auch die Pflicht kann mit Freude einhergehen; mit einigen Tipps können dann sogar Hausaufgaben Spaß machen. Lesen Sie, welchen Nutzen Hausaufgaben bringen, welche Nachteile sie haben können und wie man Kinder dabei unterstützen kann.

Britta Josten
Von Britta Josten

Über den Sinn und Zweck von Hausaufgaben

Wie lang und stressig ein Schultag auch gewesen sein mag - zum Ende hin bekommen Schüler in der Regel in den einzelnen Fächern noch Hausaufgaben gestellt, die teils bis zum nächsten Schultag erledigt werden müssen. Es ist nicht verwunderlich, dass diese bei den Kindern weniger gut ankommen.

In vielen Familien können Hausaufgaben zum Streitthema werden. Die Schüler sind müde und haben schlicht auch keine Lust, sich auch noch am Nachmittag mit der Schule zu beschäftigen. Eltern verstehen dies auf der einen Seite, sehen sich auf der anderen Seite aber auch in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihr Nachwuchs auch seinen Pflichten nachkommt.

Grundsätzlich dienen Hausaufgaben dazu, das in der Schule Gelernte zu verarbeiten und dem Lehrer auf diese Weise zu übermitteln, ob der Schüler den Stoff auch verstanden hat. Mögliche Lernschwierigkeiten können auf diese Weise schnell aufgedeckt werden; insofern kommt den Hausaufgaben eine wichtige Bedeutung zu. Bleibt dennoch die Tatsache, dass sie in vielen Fällen als zu viel oder gar unnötig angesehen werden - wie kommt Letzteres?

Mögliche negative Aspekte

Auch wenn man selbst schon während der eigenen Kindheit stets zu hören bekommen hat, dass Hausaufgaben wichtig sind, gibt es heutzutage auch einige Eltern - und sogar Lehrer - die sie für unsinnig halten. Der Großteil der Schüler wird Hausaufgaben nicht freiwillig machen, sondern einfach, weil es ja sein muss.

Als Elternteil kommt einem in diesem Fall häufig die Aufgabe zu, dem Nachwuchs in dieser Hinsicht etwas Druck machen zu müssen, auch wenn dies einem nicht zusagt. Geht man das Thema Hausaufgaben jedoch zu locker an und führt dies dazu, dass das Kind sie nicht macht, bekommt es spätestens am nächsten Tag Probleme. Muss man den Nachwuchs dazu drängen, ist der Streit vorprogrammiert, ein weiterer negativer Aspekt, der mit Hausaufgaben einhergeht.

Zu viele Hausaufgaben können Druck und Frust aufbauen
Zu viele Hausaufgaben können Druck und Frust aufbauen

Unter den Schülern kann es außerdem dazu kommen, dass sie anfangen zu lügen: sie lügen ihre Eltern an und sagen, dass sie keine Hausaufgaben zu erledigen haben. In der Schule müssen sie sich dann eine Ausrede einfallen lassen, warum sie die Aufgaben nicht gemacht haben.

Im Unterricht wiederum werden die Hausaufgaben am nächsten Tag für gewöhnlich besprochen. Allerdings ist dies nur im gewissen Umfang möglich; man kann nicht individuell auf jeden Schüler eingehen und sogesehen verstreicht schlichtweg wertvolle Unterrichtszeit. Diejenigen, die nicht zu Wort gekommen sind, könnten als Fazit mitnehmen, dass sie ihre Arbeit umsonst gemacht haben.

Besonders wichtig erscheint der Punkt, dass Schüler Hausaufgaben als eine Pflicht ansehen. Wenn sie etwas tun müssen, machen sie es nicht gerne, da die Motivation nicht vorhanden ist. So ist effektives Lernen jedoch nicht möglich.

Somit besteht die Aufgabe der Eltern häufig darin, ihren Nachwuchs dazu zu bringen, die Hausaufgaben zu erledigen...

Wie man das Kind zum Hausaufgaben machen bringt

Das Thema Hausaufgaben sorgt nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Eltern regelmäßig für Stress und Ärger. Weil die Kinder nach der Schule erschöpft sind und sich eine Auszeit vom Lernen gönnen möchten, wird der Erinnerung an die Hausaufgaben für die Eltern zum alltäglichen Kampf.

Hausaufgabenheft führen

Zunächst muss bedacht werden, dass Hausaufgaben nur gemacht werden können, wenn sie nicht unwissentlich oder vorsätzlich vergessen werden. Eltern und Lehrer sollten die Kinder daher auffordern, ein Hausaufgabenheft zu führen oder sich die Aufgaben anderweitig schriftlich zu notieren. Das gilt insbesondere für jüngere oder unkonzentrierte Kinder, die schon während der letzten Phase einer jeden Unterrichtsstunde mit ihren Gedanken in der Pause oder zu Hause sind.

Ein Hausaufgabenheft gibt Eltern zudem einen Überblick über die Menge der Aufgaben. So können sie überforderte und gestresste Kinder unter Umständen besser verstehen.

Tipp: Der Zeitpunkt zum Erledigen der Hausaufgaben sollte gemeinsam mit dem Kind festgelegt werden!

Feste Tagesplanung

Damit Hausaufgaben zuverlässig und zeitnah erledigt werden, sollte diese Aufgabe fest im Tagesablauf des Kindes verankert sein und eine Art Ritual darstellen. Den Zeitpunkt sollten aber nicht die Eltern alleine bestimmen - schließlich kann das Kind am besten selbst abschätzen, wann es fit und konzentriert ist.

Viele Familien einigen sich darauf, dass nach der Schule erst in Ruhe zu Mittag gegessen wird und das Kind anschließend eine Weile entspannen kann. Mit neuer Energie können danach die Hausaufgaben erledigt werden.

Interesse an den Hausaufgaben zeigen

Viele Kinder fühlen sich motivierter, wenn ihre Eltern Interesse an den Hausaufgaben zeigen. Das soll aber nicht bedeuten, dass Eltern die Aufgaben für ihre Kinder lösen sollen.

Einfache inhaltliche Fragen signalisieren dem Kind, dass die Eltern sich für seine schulische Bildung interessieren. Natürlich sind auch Hilfestellungen erlaubt - es ist aber wichtig, dass die Kinder selbständig arbeiten und die Hausaufgaben mit einem Gefühl von Zufriedenheit und Stolz beenden.

Wie viel Mithilfe ist erlaubt?

Unter Mithilfe ist auch nicht zu verstehen, sein Kind beispielsweise dazu zu ermahnen, sich besser zu konzentrieren. Richtig wäre es hingegen, zu überprüfen, warum es abgelenkt sein könnte, sofern es den Anschein macht. Möglicherweise handelt es sich um eine Uhrzeit, zu der es dem Schüler schwerfällt, bei der Sache zu bleiben - die perfekte Zeit muss erst einmal herausgefunden werden.

Wer seinem Kind bei den Hausaufgaben unter die Arme greifen möchte, sollte generell nicht zu früh damit anfangen, denn so lernt der Schüler schnell, dass er sich nicht anstrengen muss, da er sowieso bald Hilfe bekommt. Die Aufgabe zu besprechen und sicher zu gehen, dass der Sprössling sie verstanden hat, sollte zunächst einmal der einzige Schritt sein.

Als nächstes gilt es, das Kind selbstständig arbeiten zu lassen. Hat es die Aufgabe gelöst, lobt man es - auf diese Weise wird es motiviert an die weitere Arbeit herangehen.

Festen Arbeitsplatz einrichten

Von übergeordneter Bedeutung beim Erledigen der Hausaufgaben ist der Arbeitsplatz. Das Kind muss sich konzentrieren können, darf also nicht von spielenden Geschwistern oder dem lärmenden Fernseher abgelenkt werden.

Am besten ist es, wenn das Kind seinen eigenen Schreibtisch hat und die Arbeitsfläche stets aufgeräumt ist. Die Eltern stehen in der Pflicht, ihr Kind nicht unnötig abzulenken und ihm die Zeit zu geben, die es für die Hausaufgaben braucht.

Für Erstklässler stellen Hausaufgaben eine ganz neue Herausforderung dar, doch auch sie können diese schon allein meistern...

Wie Erstklässler ihre Hausaufgaben problemlos meistern

Gerade noch im Kindergarten gewesen und nun heißt es, die erste Klasse wartet. Vielen Eltern fällt es schwer zu glauben, wie schnell die Zeit rast, nun ist ihr Kind bereits Schüler. Experten geben Tipps, wie viel Selbstständigkeit im ersten Schuljahr notwendig ist.

Natürlich sind die Kinder, die nach den Sommerferien in die erste Klasse kommen, eben noch die "Kleinen" für die Eltern, da möchten sie ihnen so viel es geht unter die Arme greifen. Doch Psychologen raten, die I-Dötzchen nicht zu sehr zu kontrollieren und ihnen einen gewissen Freiraum zu lassen, damit sie lernen, ihre Aufgaben alleine zu meistern.

Nicht zu viel kontrollieren

Vor allem was die Hausaufgaben angeht, sollten Eltern einige Dinge beachten. Generell wird gesagt, die Schüler sollten im ersten Schuljahr nicht länger als eine halbe Stunde mit ihren Hausarbeiten beschäftigt sein. Ist dies nicht der Fall, so muss man sehen, ob es an den Lernfähigkeiten des Kindes liegt oder ob der Lehrer womöglich zu viel Hausaufgaben aufgibt.

Des Weiteren ist zu empfehlen, dass die Kleinen die Arbeiten nicht direkt nach dem Unterricht machen, jedoch auch nicht zu spät - ab 18 Uhr lässt die Konzentration nach, sie sollten demnach vorher alles erledigt haben. Auf diese Weise können sie sich am Abend noch mit anderen Dingen beschäftigen und ein wenig entspannen.

Während die Erstklässler ihre Hausaufgaben machen, sollten Eltern sich nicht daneben setzen und versuchen, alles unter Kontrolle zu haben. Lediglich wenn der oder die Kleine Fragen hat, sollten sie helfen. Nach getaner Arbeit empfiehlt es sich, die Aufgaben durchzusehen und auf ihre Richtigkeit zu überprüfen; so können die Kinder den nächsten Schultag selbstsicherer meistern.

Eltern sollten ihren Kindern nicht zuviel helfen und kontrollieren bei den Hausaufgaben
Eltern sollten ihren Kindern nicht zuviel helfen und kontrollieren bei den Hausaufgaben

Nun kann man einen Schritt weitergehen und dem Nachwuchs zeigen, dass Hausaufgaben sogar Spaß machen können...

Tipps, wie Hausaufgaben Spaß machen können

Hausaufgaben werden von den meisten Schülern als lästige Pflicht empfunden. Wer Spaß daran hat, wird die Aufgaben in der Regel auch sorgfältiger bearbeiten.

Erfolge empfinden

Wird eine Aufgabe selbständig mit Erfolg gelöst, stellt sich bei den meisten Schülern ein Gefühl von Freude und Stolz ein. Zugleich wird der Ehrgeiz geweckt.

Es ist daher von großer Bedeutung, dass Kinder ihre Hausaufgaben alleine bearbeiten. Bei Schwierigkeiten können Grundschulkinder ihre Eltern um Hilfestellung bitten, ältere Schüler sollten in Büchern oder im Internet selbständig nach Lösungsansätzen suchen. Wie in vielen Situationen gilt auch für die Hausaufgaben: Je geringer die Motivation zu Beginn ist, desto größer ist sie nach erfolgreich erledigter Arbeit.

Erholungspausen einlegen

Bei Hausaufgaben, die mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen, sollte man sich eine kurze, aber intensive Erholungspause gönnen. Konkret heißt das, dass die Schüler bewusst ihre Bücher beiseite legen und den Schreibtisch verlassen sollen.

Die Pause kann dazu genutzt werden, einen Tee mit den Eltern zu trinken, eine Runde mit dem Hund zu gehen oder das Geschirr abzuwaschen. Wer während dieser Pause richtig abschalten kann, ist im Anschluss konzentrierter und leistungsfähiger.

Tipp: Der Einsatz von Medien, wie z.B. in Form einer für Kinder konzipierten Lernsoftware kann sehr motivieren!

Mediale Unterstützung

Insbesondere für ältere Schüler kann es eine willkommene Abwechslung sein, nicht ausschließlich mit Buch, Papier und Stift zu lernen. Der Einsatz von Medien kann Wunder bewirken:

  • Recherchieren im Internet
  • das Schreiben eines Aufsatzes am PC oder
  • das Wiederholen von Unterrichtsstoff mit Hilfe von Lernsoftware

bringen nicht nur Abwechslung in den alltäglichen Lernprozess, sondern machen die Schüler auch mit neuen, im späteren Berufsleben unverzichtbaren Medien vertraut.

Hausaufgabebetreuung

Kinder, die gut und gerne in einer Gruppe lernen können, sollten Angebote der Hausaufgabenbetreuung in Anspruch nehmen. Viele

  • Schulen
  • Jugendzentren oder
  • andere gemeinnützige Organisationen

bieten Hausaufgabenbetreuung und -hilfe kostenlos an. Hier haben Kinder die Möglichkeit, in Ruhe und dennoch nicht alleine die täglichen Hausaufgaben zu erledigen. Bei Bedarf erhalten sie hier Hilfe von Lehrkräften und Pädagogen.

Viele Kinder haben auch den Wunsch, ihre Hausaufgaben mit einem Klassenkameraden zu erledigen. Generell sollten Eltern diesem Wunsch nicht widersprechen.

Jedoch ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass die Bearbeitung der Aufgaben wirklich gemeinsam stattfindet. Ein Lernfortschritt kann nämlich nicht stattfinden, wenn ein Kind arbeitet und das andere abschreibt.