Arroganz und Machtgier in der Führungsetage - sind Frauen die besseren Chefs?

Wer in eine Führungsposition aufsteigen möchte, sollte sich nicht an stereotypen Geschlechtsbildern orientieren

Von Dörte Rösler
21. April 2015

Wer in einem großen Unternehmen aufsteigen möchte, braucht

  • Ehrgeiz,
  • Durchsetzungsfähigkeit und
  • den Willen zur Macht.

Alles Attribute, die man gemeinhin mit Männern in Verbindung zuschreibt.

Aber ist kaltschnäuziges Auftreten wirklich männlich? Und sollten Frauen sich Arroganz antrainieren, um in den Führungszirkel aufgenommen zu werden?

Arroganz-Training für Frauen

Glaubt man den Anbietern von "Arroganz-Workshops" für weibliche Führungskräfte, so ist die Nachfrage nach derartigen Kursen riesig. Insgesamt vermittelt der Coaching-Markt die Botschaft: Frauen müssen vermeintlich männliche Eigenschaften übernehmen, um in der Arbeitswelt zu bestehen. Ob das stimmt, scheint fraglich.

Psychologische Studien legen vielmehr nahe, dass die Chefetagen der Firmen hauptsächlich von Narzissten bevölkert sind. Wer für die Bedürfnisse und Argumente anderer Menschen unempfänglich ist, kann die eigenen Interessen besser durchsetzen.

Narzisstische Tendenzen sind allerdings nicht an das Geschlecht gekoppelt. Und ob Mann oder Frau - arrogante Typen haben zwar mehr Lust auf Machtspiele, sie sind jedoch mitnichten die besseren Chefs.

Führungsqualitäten haben kein Geschlecht

Andersherum haben Frauen nicht automatisch die ihnen zugeschrieben positiven Wesenszüge. Auch viele Männer sind

  • kommunikativ,
  • teamorientiert und
  • sozial kompetent.

Mehr Frauen in der Chefetage verbessern also nicht automatisch den Führungsstil. Wer in eine Führungsposition aufsteigen möchte, sollte sich deshalb nicht an stereotypen Geschlechterbildern orientieren.