Arbeitgeber-Bewertungen im Netz - Portale mit Vorsicht nutzen

Von Dörte Rösler
20. Juni 2014

Job-Bewertungsportale liegen im Trend. Die einen freuen sich, im Internet endlich einmal ihrem Frust über den Chef freien Lauf zu lassen. Andere nutzen Plattformen wie Kununu oder Jobvoting, um sich über potentielle Arbeitgeber zu informieren. Beide Seiten sollten jedoch vorsichtig sein.

Rechtliche Tücken

Wer seine Firma im Internet bewertet, steht unter dem Schutz der Anonymität. Bei falschen Behauptungen oder Beleidigungen kann das Online-Voting jedoch rechtliche Konsequenzen haben. Der Arbeitgeber kann die Anonymität des Schreibers aufheben lassen und Schadenersatz fordern.

Noch teurer wird es, wenn der Kommentator Betriebsgeheimnisse ausplaudert. Welche Angaben darunter fallen, hängt von der jeweiligen Branche ab. Sobald Namen von Kunden oder vertrauliche Zahlen preisgegeben werden, macht sich der Autor strafbar.

Hinweise auf Arbeitsklima

Jeder vierte Arbeitnehmer hat sich schon einmal vor dem Jobwechsel online über Firmen informiert. Rund 30 Prozent der Nutzer ließ sich anschließend vom Voting beeinflussen. Aber nur jeder achte Beschäftigte stellt eine eigene Beurteilung ins Netz.

Repräsentativ sind die Bewertungen daher nicht. Da der Leser nicht weiß, mit wem er es zu tun hat, kann er auch die fachliche Kompetenz oder die persönlichen Hintergründe der Feedback-Geber nicht beurteilen. Zudem sind die Bewertungen zu wenig konkret, um ein realistisches Bild zu vermitteln. Wenn es zu einem Unternehmen nur negative Kritiken gibt, erlaubt das jedoch Rückschlüsse auf das Arbeitsklima.