Unternehmen bilden zu wenig Migranten aus - diskriminierende Auswahlverfahren

Bertelsmann Stiftung deckt schlechte Chancen für Migranten bei der Jobsuche auf

Von Dörte Rösler
23. Januar 2015

Azubis mit Migrationshintergrund haben es auf dem deutschen Arbeitsmarkt schwer. Nur 15 Prozent der Ausbildungsbetriebe stellen Jugendliche mit ausländischen Eltern ein.

Bereits ein fremdländisch klingender Name führt oft zur Ablehnung. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Bertelsmann Stiftung.

Gründe der Unternehmen

Als Grund für die reservierte Haltung gegenüber Migranten machten 38 Prozent der Betriebe Sprachprobleme verantwortlich. Knapp 15 Prozent der befragten Unternehmen fürchten, dass kulturelle Unterschiede nachteilig für das Betriebsklima sein könnten.

Jeder zehnte Personalchef sorgt sich, dass Jugendliche mit fremden Wurzeln weniger leistungsfähig sind.

Größe des Betriebs entscheidend

Diese Ergebnisse decken sich mit bisherigen Studien, die Migranten schlechte Chancen bei der Jobsuche bescheinigen. Drei von vier Betrieben gaben allerdings an, gar keine Bewerbungen von ausländischen Jugendlichen zu erhalten.

Experten halten das für wenig glaubwürdig, denn Kinder aus Migrantenfamilien bewerben sich ebenso intensiv wie junge Deutsche.

Immerhin: 70.000 Unternehmen bestätigten, dass sie Jugendliche mit Migrationshintergrund ausbilden. Je größer der Betrieb ist, desto besser stehen die Aussichten für Migranten.