Zukunft braucht Erfahrung - Senioren geben ihr Fachwissen weiter

Von Dörte Rösler
3. Dezember 2013

Das Alter ist keine Zeit des Rückzugs. Immer mehr Senioren entscheiden sich sogar, mit dem Eintritt in die Rente weiter zu arbeiten. Nur eben anders. Etwa beim Senior-Experten Service (SES), der ehrenamtlichen Fachkräften die Möglichkeit gibt, ihr Wissen in Entwicklungsprojekte einzubringen. Auch heimische Unternehmen nutzen mittlerweile die Erfahrung ihrer Pensionäre.

Ob Bäcker oder Metzger, Tischler oder Klempner - der SES entsendet Ruheständler in alle Welt. Den Aufenthalt von bis zu sechs Monaten zahlt in aller Regel der örtliche Auftraggeber, bei Bedarf springt auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein.

Rund 11.000 Experten sind bei der gemeinnützigen Organisation registriert, 1.600 Einsätze werden jährlich koordiniert. Gefragt sind vor allem Meister und Diplom-Ingenieure, aber auch Facharbeiter werden mit ihren Erfahrungen im Ausland gebraucht.

Was in Deutschland möglich ist, zeigt der Otto-Versand. Mit der "Senior Expert Consultancy" betreibt der Konzern eine eigene Pensionärsfirma, die ehemalige Beschäftigten über Beraterverträge bis zu 50 Tage pro Jahr sozialversicherungsfrei beschäftigt. Wenn Not am Mann ist, springen die Senioren ein und sorgen dafür, dass die Arbeitsprozesse lückenlos funktionieren.