Funktionsweise eines Luftgewehrs

Das Luftgewehrschießen gehört in der Bundesrepublik zu den beliebtesten Sport- und Freizeitbeschäftigungen. Aber wie funktioniert eine solche Waffe eigentlich und wieso gilt sie als ungefährlicher als eine Feuerwaffe? Das Geheimnis ist in der Waffe verborgen. Die Funktionsweise eines Luftgewehrs sollte man sich vor dessen Benutzung natürlich zu Gemüte führen. Lesen Sie, wie ein Luftgewehr funktioniert.

Von Kai Zielke

Die Funktionsweise eines Luftgewehrs: Eine allgemeine Einführung

Das Geschoss eines Luftgewehrs wird durch die Ausdehnung von komprimiertem Gas angetrieben. Die Luft besteht aus einem Großteil Stickstoff und etwa 20 Prozent Sauerstoff. Das Gasgemisch (die Luft) muss erst einmal komprimiert (angestaut) werden, um so Energie zu speichern, die bei der Ausdehnung freigesetzt wird und das Geschoss beschleunigt.

Bei Feuerwaffen erfolgt die Erzeugung des unter Druck stehenden Gases entweder durch eine Explosion oder eine Treibladung, wodurch eine viel höhere Energie als bei der Sauerstoff-Komprimierung entsteht, welche die Geschosse der Feuerwaffen weit gefährlicher macht. Aber wie erfolgt die Komprimierung des Sauerstoffs in den Luftgewehren? Dazu gibt es mehrere gängige Verfahren.

Der Feder- oder Gasdruckspeicher

Besonders beliebt, weil sehr einfach zu bedienen, sind die Waffen mit Feder- oder Gasdruckspeicher. Beim Federspeicher spannt eine Feder einen Kolben und drückt diesen dann nach vorne. Dadurch entsteht ein Luftdruck von bis zu 150 Bar, der schließlich das Geschoss beschleunigt.

Antrieb: Das Geschoss des Luftgewehrs wird durch die Ausdehnung von komprimiertem Gas angetrieben.

Als Vergleichswert: Der Luftdruck eines Autoreifens liegt zwischen zwei und drei Bar. Bei Freizeitwaffen ist dieses Prinzip weit verbreitet. Als vorteilhaft erweist sich eine robuste und einfache Konstruktion ohne hohe Kosten für die Geschosse.

Der Spannhebel kann unterhalb des Laufes oder seitlich am Waffengehäuse sitzen. Als nachteilig werden bei den Federspeichersystemen die Erschütterungen, die beim Schuss abgegeben werden, empfunden; mittlerweile gibt es jedoch Modelle, bei denen man dieses Problem angegangen ist und die Erschütterungen deutlich auffangen konnte.

Der Gasdruckspeicher ist noch einfacher. In diesem Fall ist ein entsprechendes Gerät an der Außenseite der Waffe befestigt, das mechanisch den angeforderten Druck erzeugt. Das aufgestaute Gas wird durch ein Ventil, das sich beim Schuss öffnet, in den Geschossraum weitergeleitet und beschleunigt die Patrone in der Folge.

Handelt es sich um ein CO2-System, bringt man eine Kartusche mit druckverflüssigtem Kohnestoffdioxid an der Waffe an, die für die Bereitstellung von Druckgas sorgt. Von Vorteil ist, dass sich kaum Erschütterungen bilden, da das Schlagstück ein geringes Gewicht aufweist.

Luftgewehr zielt auf Zielscheibe
Luftgewehr zielt auf Zielscheibe

Das Prinzip Luftpumpe

Das älteste Funktionsprinzip ist das Verfahren, wie es bei einer Luftpumpe zu beobachten ist. Ein Drucktank (um im Bild zu bleiben, zum Beispiel ein Fahrradreifen) muss mit einem bestimmten Luftdruck befüllt werden. Dieser Prozess erfolgt mittels Pumpbewegungen.

Sobald der Tank voll ist, entnimmt die Waffe aus dem Tank die Luft für wenigstens einen, in heutiger Zeit aber auch mehrere Schüsse. Meist muss man heute nur zehn bis zwanzig Mal pumpen, um eine Waffe zu befüllen.

In der Vergangenheit war dies weit öfter - eines der ersten Luftgewehre, dass es überhaupt gab, verlangte nach 1500 Pumpbewegungen, um den Tank zu füllen. Der Tank kann bei moderneren Waffen auch mittels Pressluft befüllt werden.