Merkmale und Vorzüge des Kickboardings und Wissenswertes zum Kickboard

Den klassischen Tretroller kennt fast Jedermann noch aus Kindertagen. Damals galt er als kleines und leicht zu beherrschendes Fahrzeug vorwiegend für jüngere Kinder, und wurde spätestens mit dem Einsetzen der Pubertät aufs höchste verpönt. Umso erstaunlicher, dass er in den letzten Jahren als Kickboard eine unglaubliche Wiedergeburt erlebt hat. Inzwischen ist das Kickboard fahren auch bei Erwachsenen fest etabliert. Informieren Sie sich über das Kickboarding.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Kickboarding: Generelle Merkmale

Das Kickboarding beschreibt die Fortbewegung auf einer Art Roller, dem so genannten Kickboard. Es kann als Kombination aus Tretroller und Skateboard angesehen werden.

Statt eines Lenkers gibt es einen Knauf und statt zwei Rollen, wie ein Tretroller sie aufweist, gibt es mindestens drei. Um zu lenken, verlagert man sein Gewicht und drückt gleichzeitig den Knauf zur Seite.

Das Fahren auf dem Kickboard macht nicht nur Spaß, sondern ist auch wesentlich schneller als die Fortbewegung zu Fuß. So kann Zeit gespart werden, und gleichzeitig wird die Muskulatur trainiert und der Kreislauf inklusive Stoffwechsel werden angeregt.

Sogar Kalorienverbrennung findet beim Kickboarden statt. Für die Kurzstrecke also eine durchaus lohnenswerte Alternative.

Kickboarding als Sportart

Unbestritten ist längst, dass in jedem Manne das Kind steckt. Und weshalb nicht auch in jeder Frau? Das Leben ist viel zu ernst, als dass man ihm nicht ein gewisses Maß an Spaß beimischen sollte. Das Kickboarding hat sich seit den 90er Jahren zu einer beliebten Trendsportart entwickelt, die unter anderem in den Bereich "Fun" eingeordnet werden kann.

Während einige Kickboarder versuchen, möglichst akrobatische Übungen mit ihrem Gefährt zu vollführen, geht es anderen um Geschwindigkeit. Im Kickboarding werden die unterschiedlichsten Wettkämpfe ausgetragen. Dafür wurden diverse Kickboard-Modelle entwickelt, die sich je nach Einsatzgebiet in ihrer Bauform unterscheiden.

Das Kickboard als praktisches Fortbewegungsmittel

Um Geschwindigkeit geht es nicht nur im sportlichen Bereich. Für viele Menschen ist das Kickboard einfach ein praktisches Fortbewegungsmittel. Eine Hilfe auf dem Weg zur Arbeit, manchmal lediglich zum Überwinden von Teilstrecken, beispielsweise, wenn man bis zum Bahnhof gelangen muss, um dann mit dem Zug weiterzufahren.

Während die Mitnahme eines Fahrrades mit weiteren Kosten verbunden wäre, lassen sich bestimmte Modelle des Kickboards schnell zusammenklappen und praktisch im Rucksack oder der Tasche verstauen. Auf Publikumsveranstaltungen, Messen oder in Lagerhallen erweist sich der Einsatz von großen Fahrzeugen aus Platzgründen oftmals als unmöglich.

Dort hat sich das Kickboard bewährt, um Personal oder Servicekräfte von einem Ende der Halle zum anderen zu befördern. Und diese werden sicher während der Arbeitszeit auf dem Kickboard einen gewissen Funfaktor genießen.

Passende Schuhe

Lediglich das geeignete Schuhwerk ist von Vorteil, denn beim Kickboarden sollte man nicht unbedingt offene Schuhe oder Flipflops tragen. Jeder halbwegs flache und robuste Schuh ist jedoch bestens geeignet.

Kleiner Junge beim Kickboardfahren
Kleiner Junge beim Kickboardfahren

Aufbau und Eigenschaften des Kickboards

Ein Kickboard ist ein Fortbewegungsmittel, das von Kindern und Erwachsenen benutzt werden kann. Dabei stößt sich der Kickboarder mit einem Bein vom Boden ab, während das andere Bein auf einem Brett, dem so genannten Board, verbleibt. Dieses besitzt mindestens drei Räder und eine Lenkstange, die in einem Knauf endet.

Im Unterschied zum klassischen Roller verfügt das Kickboard über sehr kleine und leichte Gummirollen. Es ist zusammenklappbar und kann leicht unter dem Arm transportiert werden. So hat das Gerät viel von seiner Sperrigkeit verloren und kann gut in einem Schrank oder auf engem Raum Platz finden.

Für seine Stabilität sorgen die Materialien Holz, Aluminium oder Stahl, die bei der Herstellung verwendet werden. Moderne Modelle lassen sich durchaus schon als Hightech-Boards bezeichnen, sie bestehen aus flexiblen Verbundstoffen, bei welchen unter anderem Carbon zum Einsatz kommt.

Anordnung der Räder und Lenkungsweise

Der Aufbau des Kickboards ähnelt dem eines Scooters, mit dem Unterschied, dass der Scooter über zwei Räder, das Kickboard über mindestens drei Räder verfügt. Zwei davon befinden sich vorn. Statt eines Lenkers besitzt das Kickboard einen Knauf, der sich in der Höhe verstellen lässt, so dass das Kickboard der Größe des Fahrers individuell angepasst werden kann.

Das Lenken des Kickboards erfolgt durch Gewichtsverlagerung des Fahrers auf dem Brett und gleichzeitig über den Knauf, der in die jeweilige Richtung gedrückt wird. Die vorderen Räder reagieren entsprechend. Diese Art der Lenkung nennt sich Vario Lenkmechanismus.

Kickboard von hinten, Nahaufnahme grüner Reifen
Kickboard von hinten, Nahaufnahme grüner Reifen

Bereifung und Federung

Während ältere Modelle luftgefüllte Reifen besitzen, bestehen moderne Kickboard-Reifen aus Holz oder Vollgummi. Die Reifengröße unterscheidet sich nach Modell und hängt vom Einsatzgebiet des Kickboards ab. Größere Reifen kommen schneller auf Tempo, während sich kleinere präziser fahren lassen.

Ein Kickboard ist selbst für Kurven mit einem minimalen Radius geeignet. Beim Kickboarden fällt besonders die gute Federung des Fahrzeuges auf, die sich variabel einstellen lässt. Hierfür stehen Spezialfedern zur Verfügung, die es dem Kickboarder erlauben, das Board hart, mittelhart oder weich zu justieren.

Bremse

Wichtig für die Sicherheit des Kickboards ist eine Fußpedalbremse, die direkt auf dem Brett angebracht ist. Sie ermöglicht dem Kickboarder das Bergabfahren auch an steileren Abhängen, ohne dass er zu Schaden kommt.

Damit das Kickboard nach dem Gebrauch platzsparend verstaut werden kann oder sich bei Nichtgebrauch auf kleinstem Raum mitnehmen lässt, ist es zusammenklappbar. Ein zusammengeklapptes Board lässt sich in jedem größeren Rucksack verstauen.

Weitere Vorzüge

Das Kickboard eignet sich sehr gut zur Fortbewegung in der Stadt und auf Kurzstrecken. Besonders auf Distanzen, bei denen sich der Einsatz des Fahrrades nicht wirklich lohnt, gewinnt das Kickboard zunehmend an Beliebtheit.

So wird es zum Beispiel für die Fahrt zur Bushaltestelle oder von der Bushaltestelle zum Endziel eingesetzt. Schnell zusammengeklappt, kann es sowohl in öffentliche Verkehrsmittel mitgenommen werden ohne größere Umstände zu bereiten, als auch am Arbeitsplatz oder zuhause schnell in einem kleinen Winkel verstaut werden.

Auch in der Mittagspause eignet sich das Kickboard, um schnell zu einer Verabredung zu gelangen, ohne allzu viel Zeit zu verlieren oder auf Fahrzeug oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Der Antrieb durch Muskelkraft ist einfach zu erlernen, die Geschwindigkeit lässt sich selbst bestimmen.

Vorzüge:

  • leicht
  • verstaubar
  • transportierbar
  • macht Spaß
  • zeitsparend
  • Muskeltraining

Tipps zum Kickboard-Kauf

Kickboards gehören zu den Trendsportartikeln. Kein Wunder, dass Kickboard-Hersteller ein großes Angebot ihrer Produkte anbieten. Die Auswahl eines Kickboards ist nicht leicht.

Es gibt eine Vielzahl von Kickboards als auch von entsprechenden Zubehörteilen zur Auswahl. Zu einem individuell passenden Kickboard gehört auch eine individuell passende Bereifung desselben.

Kickboards für Kinder

Bei der Auswahl des Kickboards kommt es zunächst auf Größe und Gewicht des Kickboarders an. Kinder benötigen verständlicherweise ein anderes Board als erwachsene Menschen. Und so weisen Hersteller in ihren Artikelbeschreibungen darauf hin, für welche Altersklassen, respektive für welche Gewichtsklassen das Modell des Kickboards sich eignet.

Die kleinsten Kickboards sind gerade einmal für Belastungen bis zu 20 Kilogramm gedacht. Dafür ist die Standfläche auf Kinderkickboards breiter als auf Brettern für Erwachsene. Man könnte meinen, dies wäre widersinnig, schließlich sind Kinderfüße kleiner als die ihrer Eltern.

Doch Kinder besitzen noch keine so ausgeprägte Motorik; Reaktionsfähigkeit und Gleichgewichtssinn müssen bei ihnen erst geschult werden. Um die Verletzungsgefahr bei Kindern zu verringern, wurden Kinderkickboards deswegen verhältnismäßig breit konstruiert.

Kickboards für Erwachsene

Auch Erwachsene verspüren schnell den Wunsch, auf dem Kickboard ihres Kindes einige Runden auf dem Asphalt zu drehen. Doch davon kann nur abgeraten werden.

Kinderkickboards bestehen meist aus leichtem Kunststoff, der ein Kind stabil trägt, dem Gewicht eines Erwachsenen aber nur bedingt Stand hält. Deswegen werden auch Kickboards für Erwachsene angeboten, und zwar nach Gewichtsklassen unterteilt.

Leichtere Modelle tragen bis etwa 50 Kilogramm, robustere gar bis 100 Kilogramm. Das Gewicht des Kickboarders hat ebenfalls einen Einfluss auf die passende Bereifung. Während leichtere Menschen sich auf harten Rollen genauso wohl fühlen wie auf weichen, garantieren breite Softrollen für Schwergewichte eine bessere Federung.

Die Höhe der Lenkstange lässt sich bei einem guten Kickboard problemlos mit gängigem Werkzeug in der Höhe anpassen. Es hat sich bewährt, vor dem Kauf unterschiedliche Kickboards auf ihre Ergonomie zu testen, damit das Fahren Spaß macht.

Neben dem Fahrspaß darf bei einem Kickboard die Sicherheit nicht zu kurz kommen. Die Verarbeitung des Trittbrettes sollte ebenso solide wie die der Lenkstange sein.

Brechende Lenkstangen stellen bei minderwertigen Kickboards ein großes Verletzungsrisiko dar. Auch die Verbindungen zwischen den Einzelteilen und die Befestigungsmaterialien sollten eine hohe Qualität aufweisen.

Für den späteren Kauf von Zubehör- oder Ersatzteilen empfiehlt es sich, auf Markenprodukte zu setzen. Diese dürften ohnehin hochwertiger verarbeitet und mit entsprechenden Prüfzeichen ausgestattet sein.

Passende Reifen für Kickboards

Der Kauf von Kickboardreifen, die auch unter der Bezeichnung Kickboardrollen geführt werden, kann schon als eine Herausforderung für den Laien bezeichnet werden. Während ältere Kickboardmodelle, ähnlich wie Kindertretroller, luftgefüllte Reifen besaßen, bestehen die moderneren Kickboardreifen aus Vollgummi, Holz oder hochwertigem Polyurethan. Wer auf der Suche nach passenden Ersatzrollen für sein Kickboard ist, wird nicht nur auf die Passgenauigkeit zu seinem Kickboardmodell achten müssen.

Strecken

Hersteller unterscheiden nach Vorder- und Hinterrad, nach Größe und Breite, Kugellagerung und Härtegrad. Grundsätzlich gilt wie beim Fahrrad: breitere Reifen sorgen für mehr Gripp auf dem Untergrund und für eine bessere Federung, schmalere Reifen bieten weniger Widerstand und lassen das Kickboard schneller auf Geschwindigkeit kommen. Demzufolge eignen sich schmale Reifen bestens für glatte, befestigte Strecken, während breite Reifen auch im Gelände fahrbar sind.

Reifengröße

Die Größe der Reifen entscheidet ebenso über das Tempo des Kickboards. Ein Rad mit einem großen Durchmesser kann bei einer Umdrehung mehr Strecke zurücklegen als ein kleines Rad. Größere Reifen sind daher angebracht, wenn mit dem Kickboard längere Wege zurückgelegt werden sollen.

Kleinere Reifen sind flexibler, reagieren schneller und können selbst den kleinsten Kurvenradius problemlos bewältigen. Sie eignen sich unter anderem für das Ausführen von Tricks und Sprüngen mit dem Kickboard.

Persönlicher Geschmack

Nicht zuletzt entscheidet über die Auswahl des Reifens der persönliche Geschmack des Kickboarders. Schwarze Reifen gehörten lange Zeit zum Standard, während weiße, farbige, transparente und solche, die bei Dunkelheit leuchten, sich erst in der letzten Zeit bei Kickboard-Fans durchgesetzt haben.

Letztere nennen sich Leuchtrollen und sind, wie andere Kickboardrollen auch, für Vorder- oder Hinterräder erhältlich. Sie bestehen aus transparentem Polyurethan, in welches LED-Leuchten in unterschiedlichen Farben integriert wurden.

Blinkende LED-Lichter in Bodennähe müssen also nicht zwingend ihren Ursprung im Halsband des Nachbardackels haben, der in Höchstgeschwindigkeit nach seinem Stammbaum sucht. Es könnte sich ebenso um einen Kickboarder handeln, der auf der Suche nach Abwechslung ist.