Geocaching - Merkmale, Spielvarianten und Ausflugstipps

Das Geocaching ist eine inzwischen auch in Deutschland sehr bekannte und vielfach betriebene Freizeitbeschäftigung, der vor allem Eltern mit ihren Kindern nachgehen. Dabei müssen unterschiedliche geheime Lager, die "caches" aufgespürt werden. Dies ist mit Hilfe von GPS-Geräten oder auch ausführlichem Kartenmaterial möglich. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um das Geocaching.

Von Kathrin Schramm

Geocaching - Generelle Merkmale

Geocaching wird hierzulande auch als GPS-Schnitzeljagd bezeichnet. Die Verstecke beim Geocaching werden im Internet veröffentlicht und jeder Interessent kann sich in dem von ihm bevorzugten Gebiet auf die Suche machen. Am Versteck angekommen, findet der Suchende einen gekennzeichneten und wasserdichten Behälter.

Dieser enthält verschiedene kleine Belohnungen oder "Schätze", sowie ein Logbuch. Wer den Behälter findet und öffnet, kann sich in das Logbuch eintragen und seinen Preis entnehmen. Dafür sollte er dann für den nächsten Suchenden ebenfalls einen Preis hinterlassen.

Die Suchgänge werden im Internet dokumentiert und auf einer bestimmten Website eingegeben, so dass die Bewegungen rund um jeden Behälter gut nachvollziehbar sind. Auf diese Weise erfährt der "Besitzer" des caches, wie oft sein Versteck gefunden wurde. Auch Fotos und Bemerkungen können dazu hinterlegt werden.

Geocaching in der heutigen Form gibt es seit dem Jahr 2000, denn seither sind die GPS Sendedaten auch für den Privatgebrauch in einer hohen Genauigkeit verfügbar. Schnell wurde das Spiel weiter entwickelt und die Zahl der Verstecke stieg rapide an. Inzwischen sind sie sogar der Größe nach kategorisiert, um die Suche zu erleichtern.

Zettel mit der Aufschrift "Geocaching" und einer kleinen Zeichnung ist an einen schmalen Baumstamm gepinnt
Zettel mit der Aufschrift "Geocaching" und einer kleinen Zeichnung ist an einen schmalen Baumstamm gepinnt

Merkmale der Geocaches

Der Geocache ist in der Regel ein fester und wasserdichter Behälter. Es gibt unterschiedliche Formen und Materialien, die als Behältnis verwendet werden. Wie groß er ausfällt, hängt vor allen Dingen vom Ort, an dem er versteckt ist, ab. Folgende Größeneinteilung ist bekannt:

  • Nano: Durchmesser unter 1 cm, enthält Logbuch in Form eines Zettels, häufig magnetisch
  • Micro/Mini: sehr klein, enthält meist nur Zettel und Stift
  • Small: klein, bietet Platz für Logbuch und kleinere Gegenstände
  • Regular/Medium: mittlere Größe, Volumen von einem bis mehreren Litern
  • Large: groß, bietet auch Platz für außergewöhnliche Tauschobjekte

Kategorien

Man kann Geocaches je nach Aufgabenstellung in unterschiedliche Kategorien einteilen. Zu diesen zählen:

  • der traditionelle Geocache mit Angabe der Position des Verstecks
  • der mehrstufige Geocache (Offset-Cahce, Multi-Cache): hier werden mehrere Orte mit Hinweise auf weitere Positionen gegeben, bis man das eigentliche Versteck findet
  • der Rätsel-Cache (Mystery-Cache): hierbei muss schon im Vorfeld recherchiert werden
  • der virtuelle Cache (Virtual Cache); es gibt weder Logbuch noch Cache; stattdessen finden sich Hinweise auf geologische Phänomene

Worauf ist zu achten?

Wichtigstes Prinzip beim Geocaching ist der Austausch der Gegenstände. Jeder Mitspieler sollte gewissenhaft vorgehen und den Behälter mit Dingen der gleichen Wertigkeit wieder befüllen, wie er sie auch entnommen hat.

Das Austauschen gegen höherwertige Gegenstände wird als "uptrading" bezeichnet, werden dagegen Objekte mit einem niedrigeren Wert hinterlassen, spricht man vom "downtrading". Das Downtrading genießt einen denkbar schlechten Ruf und verstößt gegen die Spielregeln.

Wahl der Gegenstände: Die Gegenstände, die man als Tausch in die entsprechenden Behälter legt, sollten jugendfrei sein und eine lange Lagerfähigkeit aufweisen!

Im Logbuch trägt jeder Spieler seine Tauschobjekte ein, so dass sein Tradingverhalten für die nachfolgenden Spieler sichtbar wird. Da Geocaching vorwiegend von Familien mit Kindern betrieben wird, sind auch die Inhalte einigermaßen reglementiert. So sollte jeder Teilnehmer darauf achten, nur Dinge zu hinterlassen, die auch für Kinder geeignet sind.

Daneben sollte auch die Lagerfähigkeit der Objekte beachtet werden. Manche Verstecke werden nur selten aufgesucht, deshalb sollten keine verderblichen Waren oder zeitlich begrenzten Gutscheine etc. hinterlegt werden.

Mann wandert mit Tablet-PC und Wander-App durch einen Wald
Mann wandert mit Tablet-PC und Wander-App durch einen Wald

Spielvarianten des Geocaching

Zwar unterliegt das Geocaching im Wesentlichen einigen grundlegenden Spielregeln, doch finden sich immer wieder besondere Varianten.

Geocaching ohne Elektronik

In den meisten Fällen wird das Geocaching mit Hilfe spezieller GPS-Geräte oder GPS-Software durchgeführt. Wer nicht über diese Geräte verfügt oder sie nicht nutzen möchte, der kann sich jedoch auch mit Hilfe spezieller Karten am Geocaching beteiligen.

Gerade der Umstand, dass es viel schwieriger ist, eine herkömmliche Karte zu lesen und auszuwerten, macht es für viele Geocacher besonders reizvoll, auf die bequeme und leicht bedienbare GPS-Technologie zu verzichten. Vielen Eltern ist es auch wichtig, ihren Kindern die Natur ohne den Einsatz elektronischer Geräte zu vermitteln.

Geocaching für Erwachsene

Wander-App auf einem Tablet zeigt den Weg durch den Wald
Wander-App auf einem Tablet zeigt den Weg durch den Wald

Eine Grundregel des Geocachings ist es, wie bereits erwähnt, dass die Inhalte der zu suchenden Behälter einen jugendfreien Inhalt haben. Eine inoffizielle Szene des Geocachings jedoch hat sich inzwischen zum Ziel gemacht, spezielle Präsente und Überraschungen aus dem nicht jugendfreien Bereich für Erwachsene zu verstecken.

Die Geodaten und Spielanleitungen für diese Caches finden sich jedoch zum Schutz Minderjähriger nicht auf der offiziellen Website, sondern vielmehr in einschlägigen Communities. So bleibt gewährleistet, dass die Zielgruppen sich nicht versehentlich vermischen.

Spaß für die ganze Familie - Geocaching als Familienausflug

Das inzwischen gut etablierte Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzeljagd, bei der die GPS Technologie zum Einsatz kommt. Wer Geocaching betreiben möchte, muss sich vorab im Internet informieren und die Daten für ein bestimmtes Versteck abrufen, das er dann aufsuchen kann.

Lust auf Wandern: Wird das Geocaching in eine Wanderung integriert, können auch die Kleinsten Freude daran finden.

Da Geocaching inzwischen weltweit betrieben wird, bietet es den Vorteil, dass nahezu in jeder Region bereits Verstecke angelegt sind. Eine lästige Vorbereitung einer Schnitzeljagd kann somit also entfallen, und dem Hobby ganz spontan nachgegangen werden. Objekte zum Tausch in den Caches sollte jeder Suchende natürlich mitführen.

Die klassische Spielvariante des Geocaching sieht einen Austausch von kleinen Geschenken und "Schätzen" vor, die die Spieler in den versteckten Boxen finden. Meist enthalten die Boxen mehrere Gegenstände zur Auswahl, und jeder Mitspieler darf entnehmen, was er möchte. Ein gleichwertiger oder höherwertiger Gegenstand sollte dafür im Tausch hinterlassen werden.

Weniger gut angesehen ist es, Gegenstände von niedrigerem Wert zu hinterlassen. Andere Varianten des Geocachings bestehen darin, dass im Versteck eine zu lösende Aufgabe hinterlegt ist.

Diese kann zum Beispiel mit Fotos dokumentiert und im Internet abgespeichert werden. Manchmal besteht die Aufgabe auch darin, den Behälter selbst an einem anderen Ort unterzubringen, oder darin befindliche Gegenstände "wandern" zu lassen, das heißt, sie an einen anderen Ort zu bringen.

Ausflugstipps

Ohne Probleme kann das Geocaching zum Beispiel in einen Familienausflug mit vorbestimmter Wanderroute integriert werden, wenn man sich vorab ein Cache entlang der Route aussucht. Auf diese Weise erhält der Familienausflug einen zusätzlichen Unterhaltungswert und eine zusätzliche Attraktion.

So können Kinder jeden Alters zum Mitmachen motiviert werden und haben mehr Spaß als bei einer vermeintlich langweiligen Wanderung. Durch das Spiel mit der Technik sind Kinder gut unterhalten, lernen aber ganz nebenbei auch

  • die Natur
  • die Umgebung und
  • die Geographie

kennen. Auch die Besonderheiten bestimmter Regionen können ihnen so spielerisch näher gebracht werden, etwa durch die Art der angelegten Verstecke oder die natürlichen Vorkommnisse verschiedener

  • Gesteinsarten
  • Moose oder
  • Flechten,

die zur Tarnung dienen. Das Geocaching macht den Familienausflug interessant, denn es gilt, ein Ziel aufzuspüren. Bei der Schatzsuche steht weniger der tatsächliche Fund im Vordergrund als das gemeinsame Suchen und Erleben.

So wird auch der Zusammenhalt in der Familie über das gemeinsame Erlebnis verstärkt und gefördert. Größere Geschwister können ihren kleineren Geschwistern helfen und die gemeinsame Zielsetzung sorgt für Spannung, Spaß und Unterhaltung.

Und auch die Erwachsenen werden Spaß beim Geocaching haben. Das Vergnügen ist kostenlos, sieht man einmal von der Beschaffung der Tauschgegenstände ab, und bei jedem Wetter verfügbar.

Häufig sind die Verstecke anspruchsvoll und auch für Erwachsene nicht einfach zu finden. In manchen Caches sind auch Aufgaben hinterlegt, die von den Spurensuchern bewältigt werden müssen.

Langeweile kann also gar nicht erst aufkommen, und ruckzuck vergehen die Stunden in der Natur für alle Beteiligten wie im Flug. Die anschließende Dokumentation im Internet und das gemeinsame Erleben und Entdecken werden noch lange für Gesprächsstoff sorgen.