Tischtennisschläger - Merkmale, Griffarten und Tipps zum Kauf

Der Tischtennisschläger ist das hauptsächliche Spielgerät beim Tischtennis Sport. So ist es wenig verwunderlich, dass auch seine Beschaffenheit und Größe einer festgelegten Normierung unterworfen ist. Schläger, die im Wettkampfbetrieb eingesetzt werden, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Lesen Sie über die Merkmale eines Tischtennisschlägers und holen Sie sich Tipps zum Kauf.

Von Kathrin Schramm

Tischtennisschläger - Generelle Merkmale

Das Regelhandbuch des Tischtennissports schreibt vor, dass Größe, Form und Gewicht des Schlägers beliebig sein können. Das Blatt des Schlägers muss dagegen flach und eben sein und darf nicht biegsam sein.

Die Materialien des Blattes müssen zu mindestens 85 Prozent aus Holz bestehen. Geklebte Schichten dürfen durch andere Materialien verstärkt sein, dabei dürfen sie jedoch nicht mehr als 7,5 Prozent der Gesamtdicke beanspruchen.

Nur eine Seite des Schlägers darf zum Schlagen benutzt werden. Sie muss mit Noppengummi belegt sein, der die Noppen entweder innen oder außen hat - auch Sandwich-Gummi ist zugelassen.

Das Blatt muss vom Belag komplett bedeckt sein, der Belag darf dabei nicht über den Rand reichen. Der Teil des Blattes, der so dicht am Griff liegt, dass er mit den Fingern berührt wird, kann mit einem beliebigen Material belegt sein.

Das Blatt und seine einzelnen Komponenten und schichten müssen durchlaufend von derselben Dicke sein. Verdickungen und Verdünnungen sind nicht zulässig.

Um Spiegelungen vorzubeugen, müssen beide Schlägerseiten matt sein.

Der Schläger ist auf der einen Seite leuchtend Rot, auf der anderen Seite Schwarz.

Wissenswertes zum Schlägerbelag

Tischtennisball auf Tischtennisschläger
Tischtennisball auf Tischtennisschläger

Der Belag des Tischtennisschlägers findet sich auf dem Schlägerblatt. Hier trifft der Ball auf den Schläger. Je nach Beschaffenheit des Belages springt der Ball härter oder weicher vom Schläger ab.

Dadurch beeinflusst der Belag ganz direkt das Spielgeschehen und die Spieltaktik. So beeinflusst der Belag, mit welcher Rotation (Spin) und mit welcher Geschwindigkeit der Ball den Schläger wieder verlässt.

Der Tischtennisschläger besitzt zwei Seiten, jedoch wird nur eine davon zum Schlagen verwendet. Auf ihr befindet sich der Belag, während die andere Seite mit einem beliebigen Material ausgekleidet sein kann. Die Schlagseite und die nicht belegte Seite müssen sich laut Regelwerk farblich voneinander unterscheiden.

Zwei Beläge haben sich durchgesetzt

Im Laufe der Geschichte des Tischtennissports wurden die unterschiedlichsten Beläge und Belagfarben entwickelt, ausprobiert und auch wieder verworfen. Heute sind im Wesentlichen zwei Belagarten im Einsatz, nämlich die Beläge mit den Noppen außen und die Beläge mit den Noppen innen.

In beiden Fällen ist eine Noppendichte von 10-30 Noppen pro Quadratzentimeter vorgeschrieben. Die Noppen sind mit dem bloßen Auge manchmal also nur schwer und aus der Nähe zu erkennen.

Sowohl die Beläge "Noppen außen" als auch "Noppen innen" verfügen über unterschiedliche Noppenlängen. Diese sind bis zu einem gewissen Grad vorgeschrieben, können im definierten Rahmen aber nach Belieben variiert werden.

Entwicklung der "Barma-Schläger"

Eine weitere wichtige Rolle spielt der Noppengummi. Er soll bereits im Jahr 1902 entwickelt worden sein und wird bis heute gespielt. Der Rekordweltmeister Victor Barma machte den Noppengummi berühmt, deshalb werden Schläger mit Noppengummi heute vielfach als "Barma-Schläger" bezeichnet und vertrieben.

Der Belag Noppengummi hat ähnliche Spieleigenschaften wie der Belag Noppen außen, wenn er ohne Schwammunterlage verarbeitet wird. Heute wird der Noppengummi nur noch in speziellen Turnieren verwendet.

Vorschriften in Sachen Farbe

Die Belagfarben sind inzwischen so definiert, dass belegte und nicht belegte Seite deutliche Farbunterschiede aufweisen müssen. Eine Abstufung nur durch einen Farbton ist nicht mehr zulässig.

In manchen Turnieren sind die Farben vorgeschrieben, in anderen dagegen frei wählbar. Lediglich die Farbe Weiß oder ein sehr helles Gelb dürfen nicht mehr verwendet werden, da sie keinen Kontrast zum Ball bilden.

Tischtennis Schläger mit Ball auf Netz
Tischtennis Schläger mit Ball auf Netz

Die Schichten des Schlägerholzes

Der Tischtennisschläger besteht aus unterschiedlichen Teilen und Komponenten. Neben dem Griff und dem Belag spielt auch das Schlägerholz eine entscheidende Rolle. Dabei handelt es sich um den Kern des Schlägers, auf den der Belag aufgezogen und an dem der Schlägergriff befestigt wird.

Bei qualitativ hochwertigen Schlägern wird das Schlägerholz aus verschiedenen Holzschichten aufgebaut, die miteinander verklebt sind. Nur bei sehr preisgünstig und qualitativ nicht besonders überzeugenden Schlägern wird das Schlägerholz aus einer einzelnen Pressholzplatte gesägt.

Holzschichten und -arten

Zusätzlich zu den Holzschichten können im Schlägerholz auch Kunststoffe verwendet werden, jedoch muss das Schlägerholz mindestens zu 85 Prozent aus Holzschichten bestehen. Werden dafür harte Holzarten verwendet, zum Beispiel

  • Mahagoni
  • Buche und
  • Nussholz,

so eignet sich der Schläger für das schnelle Angriffsspiel.

dagegen sind weiche Hölzer, die eher im Defensivspiel verwendet werden.

Die Verarbeitung weicher und harter Holzarten

Bei hochwertigen Schlägern werden meist verschiedene weiche und harte Holzarten miteinander kombiniert. Dies ermöglicht ein hohes Spieltempo, jedoch dem erfahrenen Spieler auch eine optimale Ballkontrolle.

Wird das Schlägerholz aus vielen dünnen Schichten zusammen gesetzt, so erhöht dies die Lebensdauer des Schlägers. In sehr feinen furnierten Schichten wird das Holz verleimt und dann quer zur Leimfuge erneut in Schichten geschnitten, so dass das Furnier aus vielen dünnen Furnierstreifen besteht.

Durch die Verleimung gewinnt das Ausgangsmaterial zusätzlich an Gewicht. Diese so genannten Fineline-Furniere sind auch an ihrem charakteristischen Muster zu erkennen, das sich häufig bis in den Griff fortsetzt.

Schwingungseigenschaften und Blattgröße

Auch das Schwingungsverhalten des Holzes nimmt großen Einfluss auf den Spielverlauf und auf die taktische Spielgestaltung. So wird bei Hölzern in hochfrequent schwingende und niederfrequent schwingende Hölzer unterschieden. Auch die Blattgröße nimmt neben der Verarbeitung hier Einfluss auf die Charakteristika des Schlägerholzes.

Ausblicke

Inzwischen hat die Beschaffenheit des Schlägerholzes die Perfektion nahezu erreicht und wird nur noch bedingt weiter entwickelt. Stattdessen beschäftigen sich die Entwickler derzeit mit der optimalen Verbindung von Holz und Griff, da sie hier noch Verbesserungspotenzial sehen.

Schwarzer und roter Tischtennisschläger neben Ball auf Tischtennisplatte
Schwarzer und roter Tischtennisschläger neben Ball auf Tischtennisplatte

Veränderungen am Schläger

Eine Veränderung des Schlägers durch Abnutzung kann zugelassen werden, wenn dadurch die Eigenschaften der Schlägeroberfläche nicht wesentlich beeinträchtigt werden. So kann der Belag zum Beispiel an einigen Stellen unvollständig sein, ohne dass der Schläger aus dem Verkehr gezogen werden muss.

Im Wettkampfbetrieb wird der Schläger vor Beginn des Spieles auf die Erfüllung dieser Normen geprüft. Auch wenn während des Spiels der Schläger gewechselt wird, muss dieser dem Schiedsrichter zur Begutachtung und Genehmigung ausgehändigt werden.

Grundsätzlich ist es nicht gestattet, während des Spiels den Belag zu wechseln. Eine Ausnahme wird nur dann gemacht, wenn der Schläger im Spiel unabsichtlich beschädigt wurde. Mutwillige Beschädigungen berechtigen jedoch nicht zum Austausch des Materials.

Die verschiedenen Schlägergriffe

Der Tischtennisschläger ist das Schlag- und Spielgerät beim Tischtennissport. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein recht einfaches Spielgerät, in Wirklichkeit ist er in aufwändiger Fertigung auf den unterschiedlichsten Komponenten gefertigt.

Er besteht aus dem Griff, dem Holz des Blattes und dem Belag. Viele unterschiedliche Varianten sind im Gebrauch. Bereits beim Griff selbst unterscheiden sich die meisten Schläger.

Im offiziellen Wettbewerb sind die Eigenschaften des Schlägers exakt definiert, und nur Schläger, die diesen Vorgaben entsprechen dürfen im Spiel zum Einsatz kommen. Eine weitere Regelung schreibt vor, dass der Schläger im Lauf des Spiels nicht gewechselt werden darf.

Unterschiede in der Form

Die verschiedenen Schlägergriffe unterscheiden sich durch ihre Form. Der gerade Schlägergriff eignet sich am besten für ein variationsreiches Spiel. Er wird häufig von Defensivspielern verwendet.

Seine Form ist lang und schlank, so lässt er sich am besten in der Hand drehen. Auf diese Weise kann die Vorhand- und die Rückhandseite am einfachsten vertauscht werden.

Der konkave oder auch anatomisch konkave Schlägergriff lässt sich am Griffende besser fixieren. Dadurch ermöglicht er ein ermüdungsfreies Halten. Er wird von Offensivspielern bevorzugt.

Unterschiede in der Lackierung

Weitere Unterschiede gibt es auch in der Lackierung. Unlackierte Griffe werden meist bei Wettkampfschlägern bevorzugt. Sie nehmen den Handschweiß besser auf und rutschen weniger in der Hand hin und her.

Welchen Schlägergriff ein Spieler bevorzugt, das ist eine sehr individuelle Entscheidung. Viele Spieler wechseln im Lauf ihrer Karriere die bevorzugten Modelle immer wieder, andere bleiben bei der einmal getroffenen Entscheidung. Profispieler bearbeiten ihre Schlägergriffe nicht selten auch mit Schmirgelpapier und Feile, um die absolut perfekte Form für die eigenen Vorlieben zu gestalten.

Tischtennisspielerin mit langen dunklen Haaren beim Aufschlag, kleine Lichter im schwarzen Hintergrund
Tischtennisspielerin mit langen dunklen Haaren beim Aufschlag, kleine Lichter im schwarzen Hintergrund

Tipps zur Auswahl

Wer einen Tischtennisschläger kaufen möchte, ist am besten damit beraten, einen Fachhandel aufzusuchen und sich dort ausführlich zu informieren. Besonders Anfänger stehen oftmals vor den Regalen und greifen zum erstbesten Modell, ohne sich näher mit den Schlägern auseinander gesetzt zu haben.

Eine fachliche Beratung sollte unbedingt in Anspruch genommen werden, da man mit einem passenden Schläger auch sichergeht, dass man motiviert bleibt. In der Regel sollte sich aber in jedem Fachgeschäft ein Modell finden lassen, das als guter Allroundschläger bezeichnet werden kann; doch auch diesen gilt es erst einmal zu finden.

Man sollte immer bedenken, dass man als Anfänger andere Bedürfnisse hat, als als Fortgeschrittener. Sofort einen Profischläger zu kaufen, wäre daher der falsche Rat. Mit einem offensiven und schnellen Schläger wird ein Einsteiger jedoch nicht sehr viel Spaß haben - und schon steht es auf der Kippe, ob der Sport auch langfristig ausgeübt wird.

Man kann davon ausgehen, dass die Lernphase beim Tischtennis etwa ein bis zwei Jahre lang andauert, je nachdem, wie oft trainiert wird. Hier geht es um die Basics, bevor man sich dann auf einen bestimmten Spielstil zubewegt. Dabei lässt sich grob in die

  • defensiven Spieler - Verteidigung
  • offensiven Spieler - Angriff und
  • Allrounder

unterteilen. Dementsprechend findet man auch unterschiedliche Hölzer. Die offensiven Hölzer sind für schnelle Spiele geeignet, an denen ein Anfänger keine Freude haben wird. Mit defensiven Hölzern konzentriert man sich auf die Verteidigung, was ebenso wenig für Einsteiger zu empfehlen ist.

Diese setzen am besten auf Allround-Hölzer. Mit diesen lassen sich sämtliche Schlagtechniken am besten lernen.

Was den Griff angeht, kann man auf die konkave, gerade oder anatomische Form zurückgreifen. Sie liegen jeweils anders in der Hand und sorgen somit für ein anderes Spielgefühl.

Generell sollte sich der Griff gut in der Hand anfühlen; er muss locker darin liegen. Mit einpaar Trockenübungen wird man schnell bemerken, ob die Auswahl passt, oder nicht.