Golfbälle - Merkmale, Arten und Geschichte

Golfbälle werden von unterschiedlichen Herstellern und in mehreren untersschiedlichen Varianten angeboten. Es handelt sich um den Spielball im Golfsport, von dem es unterschiedliche Arten gibt. Nicht immer ist es ganz einfach, den geeigneten Golfball für die eigene Leistungsstufe und die eigenen Ansprüche heraus zu finden. Lesen Sie über die Merkmale und Arten von Golfbällen, und informieren Sie sich über die Geschichte.

Von Kathrin Schramm

Golfbälle - Aufbau und Eigenschaften

Golfbälle zählen zu den wichtigesten Spielgeräten im Golfspiel. Sie sind mindestens ebenso wichtig wie der Schlägersatz und das andere richtige Zubehör. Der Golfball nimmt den Schlag des Spielers auf und legt eine Flugdistanz zurück.

Dabei muss er gewisse Flugeigenschaften mitbringen, damit er für den Spieler gut zu kontrollieren ist. Ein Golfball mit schlechten Flugeigenschaften wäre das Ende eines jeden guten Spiels.

Wenn es um die Geschwindigkeit eines Golfballs geht, kommen unterschiedliche Faktoren zum Tragen. Zu diesen zählen der Golfschläger, Spieler sowie der Golfball selbst. Entscheidend sind ein sauberer Schwung sowie viel Krafteinsatz, damit eine hohe Geschwindigkeit des Schlägerkopfes erzielt werden kann.

Unmittelbar nach dem Abschlag kann die höchste Geschwindigkeit des Balls gemessen werden. Die höchsten Werte liegen bei etwa 340 Stundenkilometern.

Färbung

In der Regel ist der Golfball weiß oder sehr leicht hellgrau gefärbt. Diese beiden Farben sind sowohl im Flug als auch am Boden liegend am besten sichtbar, denn sie reflektieren das Licht sehr gut. Häufig landen Golfbälle nicht dort, wohin der Spieler sie zu zielen beabsichtigt hat, und eine gute Sichtbarkeit erleichtert dann das Wiederauffinden.

Auch beim Abschlag hebt sich die weiße Farbe gut vom meist grünen oder braunen Untergrund ab. Ist der Ball im Flug gut zu sehen, so können Spieler und Schiedsrichter ihn verfolgen und genauer sehen, an welcher Stelle er landet.

Größe und Gewicht

Da der Golfball viele Anforderungen erfüllen muss, sind seine Größe und sein Gewicht genau in den Golfregeln definiert. So muss er einen Mindestdurchmesser von 42,67 mm haben, das maximale Gewicht darf nur 45,93 Gramm betragen.

Auf der Oberfläche des Golfballs finden sich 336 so genannte Dimples, identische kleine Dellen. Die Dimples haben eine große Auswirkung auf das Flugverhalten des Balls, sie dienen zu seiner Stabilisierung.

Je nach Beschaffenheit des Courts können unterschiedliche Bälle eingesetzt werden. Hier hat jeder Spieler seine eigenen persönlichen Vorlieben.

Materialien

Die Schale des Golfballs ist aus hartem Kunststoff gefertigt, die Kerne jedoch unterscheiden sich. Hier sind Hartgummikerne, aber auch Mehrschichtkerne aus verschiedenen Metallen möglich.

Zur Kennzeichnung des Balls ist eine Nummer aufgedruckt. Anhand dieser Nummer kann ein Spieler seinen eigenen Ball identifizieren, wenn sich gleichzeitig mehrere Spieler mit denselben Fabrikaten auf dem Platz befinden.

Aus gegenseitiger Rücksichtnahme heraus hat es sich so eingebürgert, dass jeder Spieler bei seinem ersten Abschlag den Markennamen und die Nummer seines eigenen Balles nennt, um die anderen Spieler zu informieren.

Wechselt er den Ball während des Spiels, so erfolgt eine neue Ansage. Diese Regelung ist nicht verpflichtend, wird aber allgemein eingehalten.

Golfschläger und Golfball auf dem Rasen eines Golfplatzes im Sonnenlicht
Golfschläger und Golfball auf dem Rasen eines Golfplatzes im Sonnenlicht

Arten und Auswahlkriterien

Als Faustregel kann gelten, dass ein Anfänger nahezu mit jedem Ball dasselbe Ergebnis erzielen wird. Er kann die guten Flugeigenschaften eines hochpreisigen Balls noch nicht nutzen.

Ein günstiger und einfacher Ball dagegen wird seinen Schlag nicht mildern. Wer jedoch eine bestimmte Spielklasse erreicht und sein Handicap in den einstelligen Bereich entwickelt hat, der sollte auf die hohe Qualität seiner Bälle achten, damit diese sein Spiel nicht negativ beeinflussen. Golfbälle sind in verschiedene Kategorien unterteilt, jedoch ist beim Kauf auch auf die generelle Qualität des Herstellers zu achten:

Der 1 Piece Ball

Dieser Ball eignet sich besonders gut für den Einsteiger oder Anfänger. Er ist günstig in der Anschaffung und erfüllt seinen Zweck, die ersten Abschläge und Schläge zu üben. Bereits im fortgeschrittenen Bereich findet er jedoch keine Anwendung mehr.

Der 2 Piece Ball

Besonders geeignet für Schläge über weitere Distanzen ist der 2 Piece Ball. Er wurde 1968 entwickelt und hat sich seither sehr gut am Markt gehalten. Von vielen ambitionierten Freizeitgolfern wird er wegen seiner Langlebigkeit und seines günstigen Preises stark favorisiert.

Der 3 Piece Ball

Diesen Ball nutzen vorwiegend die regelmäßig im Club spielenden Golfer sowie auch die Golf Profis. In dieser Szene hat der 3 Piece Ball den 2 Piece Ball nahezu komplett abgelöst. Der 3 Piece Ball ist ein solider Multi Layer Ball, bei dem die mittlere Schicht gewickelt wird.

Der Multi Layer Ball

Immer weiter entwickelt wird der Multi Layer Ball, der aus verschiedenen Schichten besteht. Mit den Materialien und Herstellungsweisen wird permanent weiter experimentiert. Der Multi Layer Ball wird die anderen Golfballarten mit der Zeit ablösen.

Da er im Moment noch in kleineren Auflagen gefertigt wird, ist er noch sehr hochpreisig. Mit zunehmender Produktion wird sich dies vermutlich ändern.

Nahaufnahme Golfball auf grüner Wiese, im Hintergrund Golffahne und blauer Himmel
Nahaufnahme Golfball auf grüner Wiese, im Hintergrund Golffahne und blauer Himmel

Die Geschichte des Golfballs

Wann das Golfspiel genau erfunden wurde, das ist heute nur noch schwer zu sagen. Allenfalls lässt sich nachvollziehen, wann sein Regelwerk erstellt und offiziell festgehalten wurde. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Golfspiel und seine verschiedenen Vorläufer schon sehr lange vor diesem Zeitpunkt entwickelt wurden. So durchlief auch der Golfball eine lange und immer noch andauernde Evolution.

Holzkugeln

Aus Überlieferungen ist bekannt, dass in den Anfängen des Golfsports mit einer geschnitzten Holzkugel gespielt wurde. Diese Holzkugeln wiesen meist eine recht kurze Lebensdauer auf, da das Material durch sehr starke Schläge schnell gespalten wurde. Da zu dieser Zeit jedoch auch der Schläger aus Holz bestand, fielen die Schläge im allgemeinen weniger stark aus.

Füllung aus gekochten Federn

Die Römer - so lautet die Überlieferung - erfanden den mit gekochten Federn gefüllten Golfball. Er bestand aus einem kleinen Ledersäckchen, in das die Federn eingefüllt und sehr stark komprimiert wurden.

Mit den Federn erhielt das Säckchen seine Form und wurde anschließend getrocknet. Auf diese Weise enthielt man einen sehr harten und robusten Ball. Als Abwandlung ist bekannt, dass ein solcher Ball auch mit Haaren ausgestopft wurde.

Einführung des Gutta Percha Balls

Im Jahr 1848 eroberte der Gutta Percha Ball die Welt des Golfsports. Er war industriell herstellbar und dadurch vergleichsweise preisgünstig. Als Basismaterial wurde eine Kautschukmischung verwendet.

Der Gutta Percha Ball war so extrem hart und langlebig, dass auch im Schlägerbau neue Entwicklungen notwendig waren, um mit ihm spielen zu können. Da der Ball tendenziell eine flachere Flugbahn aufwies, waren die Spieler genötigt, ihre Schwungtaktik anzupassen und höher zu schwingen.

Haskellball

Über viele Jahre hinweg veränderten sich die Materialien und der Aufbau von Golfbällen immer wieder. Lange Zeit wurde mit Bällen gespielt, die einen harten Kern enthielten, der mit einem Gummifaden umwickelt und die außen mit einer Gutta Percha Schale versehen wurden. Diese Variante, nach ihrem Erfinder Coburn Haskell der "Haskellball" genannt, veränderte das Spiel nachhaltig in Richtung seiner heutigen Form.

Der Ball wies bessere und weitere Flugeigenschaften auf. Dadurch konnten auch die Schläger leichter gebaut werden.

Auf diese Weise gelangte die typische Eleganz ins Spiel, die bis heute von vielen Spielern und Zuschauern geschätzt und kultiviert wird. Erst später erfolgte die spezielle Bearbeitung der Oberflächen.

Nahaufnahme weiße Golfschuhe hinter Golfball auf weißem Hintergrund
Nahaufnahme weiße Golfschuhe hinter Golfball auf weißem Hintergrund

Clevere Werbung - Golfbälle bedrucken lassen

Haben Sie schon einmal einen Golfball gesehen, der mit Werbung bedruckt ist? Wenn Sie ein Golfspieler sind, dann werden Ihnen solche Bälle in Zukunft immer häufiger begegnen. Denn die Werbung auf dem Golfball liegt derzeit sehr stark im Trend. Warum dies so ist, dafür gibt es viele gute Gründe.

Firmen, die ihre Werbung auf Golfbälle aufdrucken lassen sind dann mit ihrer Kampagne erfolgreich, wenn die Zielgruppe - also die Golfspieler - potenzielle Käufer ihrer Waren sind. Dies gilt zum Beispiel für die Artikel des täglichen Gebrauchs, aber noch viel mehr für Artikel, deren Käuferschicht möglicherweise auch Golf spielt.

Wenn ein Anbieter von Golfkleidung oder Golfzubehör seine Werbung auf Golfbälle druckt, dann erreicht er damit seine Zielgruppe zu 100 Prozent. Aber auch Luxusgüter werden häufig auf Golfbällen beworben, da man unter den Golfspielern eine kaufstarke Zielgruppe vermutet.

Jedoch auch viele Investitionsgüterfirmen werben mittlerweile auf Golfbällen. Es ist bekannt, dass Manager ab einer gewissen Hierarchie sehr gerne Golf spielen und dass auf dem Golfplatz so manch wichtiger Kontakt geknüpft wird oder häufig sogar Entscheidungen fallen. Warum also hier nicht mit dem eigenen Logo präsent sein?

Vorzüge dieser Werbemethode

Das Bedrucken von Golfbällen ist eine vergleichsweise günstige Form der Werbung. Werden die Bälle an Golfspieler verteilt, so werden sie in der Regel von diesen sehr gut akzeptiert. Jeder Golfspieler ist dankbar für den kostenlosen Nachschub.

Auf dem Court selbst bietet der individuell bedruckte Ball dem Spieler noch einen weiteren Vorteil: Auf den ersten Blick kann er seinen eigenen Ball von den Bällen der Konkurrenz oder der Mitspieler unterscheiden.

Ein Werbeimpuls geht von dem Ball jedes Mal auf, wenn der Spieler ihn berührt, aufnimmt oder abspielt. Bei jedem Schlag nimmt er unterbewusst die Markenbotschaft oder das Logo des Absenders wahr.

Auf diese Weise wird die Bekanntheit der Marke sehr stark gefördert. Sie wird zudem mit dem hohen Image des Golf verknüpft. Dieses Prinzip ist so einfach wie genial, wenn es richtig angewendet wird.

Das Unternehmen muss passen

Entscheidet sich jedoch ein Anbieter mit ungeeignetem Produktportfolio für das Werben auf Golfbällen, so kann der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los gehen. Zum Beispiel sind vermutlich nur wenige Golfer bereit, mit den Bällen von Fastfood-Ketten oder Elektronik-Discountern gesehen zu werden.