Basketbälle - Merkmale und Unterschiede

Neben den Basketballkörben zählen Basketbälle zu den wichtigen Spielgeräten für den gleichnamigen Sport. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen und von verschiedenen Herstellern. Typisch ist eine orangefarbene Oberfläche mit schwarzen Linien darauf. Informieren Sie sich über die Merkmale von Basketbällen und lesen Sie, inwieweit sich diese untereinander unterscheiden.

Von Kai Zielke

Merkmale eines Basketballs

Beim Basketball handelt es sich um den Ball, mit dem man den gleichnamigen Sport ausübt. In der Regel bestehen Basketbälle aus einer aufgeblasenen Gummiblase, die mit einer Schicht aus Kunst-, Synthetik- oder Naturleder überzogen ist.

Auf der Oberfläche ist der Ball in acht Paneele unterteilt. Typisch ist eine orangene Farbe mit schwarzen Linien.

Die Produktion von Basketbällen erfolgt für den Hallen- als auch für den Außengebrauch. Entsprechend unterschiedlich ist die Beschaffenheit bzw. das Material der Oberfläche. Bei neuen Hallenbällen bedarf es einer gewissen Einspielzeit - sie sollen erst etwas abgenutzt werden, damit man sie optimal im Spiel und/oder Wettkampf einsetzen kann.

Größen

Basketbälle gibt es in unterschiedlichen Größen. So können sie auch ganz unterschiedlich genutzt werden. Die folgende Tabelle gibt einen entsprechenden Überblick.

Größen und Verwendung von Basketbällen
GrößeUmfang in cmDurchmesser in cmGewicht in gVerwendung
Größe 141 - 4413 – 14300Kleinkinder, Freizeit
Größe 356 – 57ca. 18300Kinder bis 8 Jahre
Größe 569 – 71ca. 22500U10, U11 bis 11 Jahre
Größe 672 – 74ca. 23540U14 bis 14 Jahre,
Frauenbasketball-Größe
Größe 775 – 76ca. 24560 - 650reguläre Basketballgröße
Basketball, Zwei Spieler mit Ball über Basketballkorb
Basketball, Zwei Spieler mit Ball über Basketballkorb

Basketbälle für Frauen und Männer

Kaum ein Sport darf für sich so sehr beanspruchen, für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen zu stehen, wie der Basketball. Ein Jahr nach der Erfindung des Spiels erzielten bereits die ersten Frauen Körbe. Alles was die Geschlechter heute noch trennt, sind 50 Gramm.

Ein Blick zurück

1891 entwickelte James Naismith den Basketball, um die winterliche Langeweile seiner Studenten zu bekämpfen. Schon ein Jahr später übernahm Senda Berenson, eine russische Immigrantin in den Vereinigten Staaten, die Regeln und passte diese für Frauen an. Die damals 24-Jährige hatte zuvor noch versucht, professionelle Klavierspielerin zu werden (bis 1890).

1899 überarbeitete Berenson das Männer-Regelwerk erneut. Es brachte ihr einen Platz in der Basketball Hall of Fame (1985) ein. Als diese besondere Ehrenrunde nur für Frauen erschaffen wurde, durfte Berenson natürlich auch hier nicht fehlen (aufgenommen: 1999).

Allgemeine Bedingungen für Basketbälle

Die Sportgeräte für Männer und Frauen sind deshalb sehr ähnlich. Tatsächlich konnten unerfahrene Spieler in den USA diese nicht unterscheiden.

Das offizielle Regelwerk des amerikanischen Basketballverbands FIBA schreibt vor, dass die Bälle frei von Giftstoffen, Schwermetallen und Azorbfarbstoffen sein müssen. Die meisten Sportgeräte sind aus Kunststoff, allerdings wird in der NBA noch mit Lederbällen gespielt, nachdem ein einjähriger Versuch mit einem Sportgerät aus Mikrofasern scheiterte.

Basketball liegt an einer Linie auf dem Hallenboden
Basketball liegt an einer Linie auf dem Hallenboden

Unterschiede zwischen Basketbällen für Männer und Frauen

In den professionellen Ligen wird mit Bällen einheitlicher Größe gespielt. Die Männer-Bälle haben einen etwas größeren Umfang.

Die Herren benutzen Sportgeräte der Größe 7, bei den Damen haben die Basketbälle meist Größe 6. Während ein NBA-Ball der Männer einen Umfang von 749 Milimeter hat, beträgt dieser bei den Frauen 725 Gramm.

Die Unterschiede in den anderen Ligen bewegen sich in einem vergleichbaren Verhältnis. Der Ball der Männer wiegt deshalb geringfügig mehr.

Ein Ball in der Herren-NBA bringt 567 Gramm auf die Waage, bei den Frauen sind es 510 Gramm. In der amerikanischen College-Liga (NCAA) verwischen diese Unterschiede fast vollständig.

Die deutsche Bundesliga hat sich dem amerikanischen Vorbild in diesen Fragen angepasst. Die Herren spielen mit einem Basketball aus dem Hause Molten der Größe 7, die Damen benutzen Größe 6.

Bekannte Basketball-Hersteller

1891 erblickte der Basketball das Licht. Erfinder James Naismith benutzte damals noch Bälle, mit denen heute Volleyball gespielt würde. Der Manager und Pitcher eines Baseball-Teams nahm sich dieses Problems an. Noch heute gehört Spalding zu den wichtigsten Herstellern von Basketbällen, muss sich diesen Titel aber mit drei Firmen teilen.

Spalding

Albert Spalding gründete die Firma im Jahr 1876. Den Anfang machte ein Sportartikelgeschäft. Der Firmengründer war ein bekannter Pitcher im Baseball und trat zeitgleich als Manager seiner Mannschaft auf. Sobald er von der Erfindung des Basketballs hörte, war Spalding Feuer und Flamme für den neuen Sport.

1894 erblickte der erste Spalding-Ball das Licht der Welt. Seit 1984 stellt Spalding den offiziellen Spielball der NBA, der gleichzeitig auch das bekannteste Produkt des Unternehmens darstellt.

Wilson

Ein Basketball beim Fall aus einem erfolgreich getroffenen Basketballkorb
Ein Basketball beim Fall aus einem erfolgreich getroffenen Basketballkorb

Das Tochterunternehmen des finnischen Sportartikelherstellers Amer Sports produziert seit hundert Jahren Sportartikel. Der Hauptsitz von Wilson Sporting Goods ist in Chicago.

Das Unternehmen verkauft in mehr als einhundert Ländern die eigenen Produkte und ist der führende Hersteller von Ballsportartikeln. Aushängeschild im Basketball ist der offizielle Ball der College-Liga NCAA.

Molten

Dieser Sportartikel-Produzent hat in Japan seine Heimat-Niederlassung. Gegründet wurde das Unternehmen im November 1958.

Der Basketball wurde das Zugpferd des Unternehmens. Lange belieferte Molten die europäischen Ligen. 1983 eröffneten die Japaner die erste die Niederlassung in den USA und versuchten, auf dem lukrativen amerikanischen Markt Fuß zu fassen.

Molten stellt die Spielbälle bei den großen internationalen Turnieren des Weltbasketballverbands FIBA. Seit einigen Jahren wird in der deutschen Bundesliga mit Bällen aus dem Hause Molten gespielt.

Nike

Nike gilt als der führende Sportartikelhersteller weltweit. Verfügt Molten beispielsweise nicht einmal über 1.000 Mitarbeiter, hat das US-Unternehmen mehr als 30.000 Beschäftigte. Bekannt wurde das Unternehmen allerdings für Laufschuhe und nicht für seine Basketbälle.

Erste Kontakte mit diesem Sport gab es ab 1984. Damals nahm Nike Superstar Michael Jordan unter Vertrag.

Allerdings sollte der vielleicht beste Spieler aller Zeiten für Schuhe und nicht für Bälle werben. Noch heute genießen die "Air Jordans" weltweit einen guten Ruf.

Bei den Basketbällen haben die Amerikaner noch Nachholbedarf. Nike tritt zumeist in Europa als Produzent offizieller Spielbälle auf.

Unterschiedliche Preiskategorien

Wer einen Basketball erwirbt, reibt sich überrascht die Augen. Die Preise für den beliebten Spielball schwanken beträchtlich - schon in einem durchschnittlich sortierten Sportgeschäft kostet das teuerste Produkt zehn- bis elfmal so viel wie die günstigste Variante. Die Preiskategorien für Basketbälle bestimmen sich nach einem Ehrenkodex: Abstammung, Aussehen, Größe und Qualität.

Marken vs. No Name

Der häufigste Grund, warum sich Preise für das eigentlich gleiche Produkt teilweise beträchtlich unterscheiden, ist der Hersteller. Verfügt der Produzent über einen bekannten (Marken-)Namen, kostet die Ware beträchtlich mehr als wenn es sich um ein einen unbekannten Hersteller handelt.

Der bekannteste Produzent von Basketbällen ist Spalding. Die Firma fertig auch den NBA-Ball

Vereinzelt findet man Angebote aus dem Haus, die bei 14 Euro beginnen, der durchschnittliche Preis für einen Spalding-Ball beträgt jedoch 30 Euro. Aber auch 60 Euro für einen Ball sind nicht ungewöhnlich. Unbekannte Firmen bieten ihre Produkte dagegen schon ab etwa fünf Euro an.

Qualität

Die bekannten Firmen konnten sich ihren Markennamen durch qualitativ hochwertige Bälle sichern. Produkte von Spalding oder Molten haben meist eine Außenhaut, in der Leder verarbeitet wurde. Je günstiger das Sportgerät, desto geringer ist auch der Materialwert.

Bälle in einer Preiskategorie zwischen 20 und 30 Euro sind aus Kunststoff gefertigt. Günstigere Bälle benutzen "Rubber"-Elemente (Gummi), während die billigsten Sportgeräte aus Vollgummi gefertigt sind und kaum noch Ähnlichkeit mit den restlichen Basketbällen aufweisen.

Nahaufnahme Jugendliche Beim Basketball in der Halle
Nahaufnahme Jugendliche Beim Basketball in der Halle

Aussehen und Größe

Eng mit der Frage nach der Qualität ist auch der Punkt "Aussehen" verbunden. Im Basketball existiert ein Schönheitsideal.

Die Sportgeräte sollten nach Möglichkeit so wie die Bälle im Fernsehen bei den offiziellen Übertragungen aussehen. Je ähnlicher der Ball, desto höher liegt der Preis.

Dieser ist allerdings ebenfalls von der Größe des Geräts abhängig. Männer spielen mit Bällen der Größe 7 (Umfang etwa 7,5 Zentimeter). Diese sind, da mehr Material verarbeitet wurde, teurer als die Bälle der Frauen (Größe 6, etwa 7,3 Zentimeter) und die Spielgeräte der Kinder (Größe 5, etwa 7,2 Zentimter).

Fazit

Basketbälle gliedern sich in der Regel in fünf Preiskategorien (etwa fünf Euro, 15 Euro, 25 bis 30 Euro, etwa 45 Euro, 60 Euro und mehr). Diese hängen von Material und Verarbeitungsqualität, dem Produzenten und der Größe des Spielgeräts ab.

Die Geschichte des Basketballs - Wie zwei Pfirsichkörbe Weltruhm erlangten

Basketball gehört zu den beliebtesten Sportarten der Welt. Es hätte ihn jedoch nie gegeben, wenn ein amerikanischer College-Professor nicht die Langeweile seiner Studenten befürchtet hätte. Mit Hilfe des Hausmeisters, eines Volleyballs und zweier Pfirsichkörbe war die Grundlage zu dem Sport gelegt, der heute von 300 Millionen Menschen ausgeübt wird.

1891: Schnee in Massachusetts

Als James Naismith im Dezember 1891 aus seinem Büro des Springfield-Colleges sah, wurde der Kanadier nachdenklich. Ganz Massachusetts war von einer weißen Schneedecke verhüllt.

Es gab keine Chance, traditionelle Außensportarten wie Baseball oder Football auszuüben. Naismith erhielt deshalb am 7. Dezember des Jahres den Auftrag, eine neue Hallensportart zu entwickeln.

Die Studenten hatten, um die Langeweile zu bekämpfen, den Football nach innen verlegt. Dabei kam es zu zahlreichen Verletzungen.

Der Kanadier glaubte, den Grund dafür erkannt zu haben. Football findet nur auf einer Ebene statt. Könnte man einen Teil des Spiels auf eine höhere Ebene verlagern, dann wäre das Verletzungsrisiko deutlich geringer, so Naismith.

Der 30-Jährige erkundigte sich beim Hausmeister, ob dieser alte Kisten hätte. Mr. Stebbins verneinte. Er habe nur Pfirsichkörbe, gab der gutmütige Mann zurück, um sogleich den Auftrag zu erhalten, diese in erhöhter Position an jeder Hallenseite anzubringen.

Naismith erwartete am 12. Dezember 18 Studenten in der Sporthalle. Unter seinem Arm klemmte ein Paneel-Ball, der heutigen Volleybällen sehr ähnlich ist.

Stebbins stand mit einer Leiter bereit, um den Ball aus den Körben zu fischen. Schnell waren 13 Grundregeln aufgestellt, die größtenteils bis heute gelten. Nach kurzer Zeit kam man auf die Idee, den Boden aus den Körben zu entfernen. Da das Spiel schnell Zuschauer anzog, denen es Freude bereitete, sich hinter den Körben zu platzieren und verunglückte Würfe zu versenken, wurde ein Brett hinter den Körben angebracht.

Das Spiel erlangt Weltruhm

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die neue Sportart. Der Volleyball wurde 1894 von einem geschnürten Lederball abgelöst.

1942 gab es den ersten anvulkanisierten Ball. Diese sind bis heute üblich. In den USA verbreitete sich Basketball über die Colleges und gelangte im Eiltempo ins Ausland.

1894 wurde in China gespielt. 1902 wurden die Regeln ins Deutsche übersetzt.

1936 wurde die Sportart olympisch. Zeitgleich wurden die ersten professionellen Ligen gegründet. Am 6.Mai 1946 feierte der Vorläufer der NBA seine Geburtstunde.

Ein Seitenblick: Das Spiel der Mayas und der Deutschen

Eigentlich hatte Naismith den Basketball nur wiederentdeckt. Bereits die Mayas, die Azteken und die Inkas spielten vor 1.000 Jahren ein sehr ähnliches Spiel.

Nach dieser "Wiederentdeckung" dominierten über Jahre deutsche Einwanderer in den USA den Sport. Die Buffalo Germans waren Serienmeister und in 111 Spielen in Folge ungeschlagen.