Trainingstagebuch - Nutzen, Möglichkeiten und Tipps zur Erstellung

Ein Trainingstagebuch ist mehr als das bloße Protokoll ihrer Trainingseinheiten. Es ist eine Chronik ihres persönlichen Kampfes für ein möglichst langes und gesundes Leben, das Mahnmal, das ihre Motivation aufrecht erhält und eine Erinnerung daran, was Sie tatsächlich erreichen können. Lesen Sie über den Nutzen und die Vorteile eines Trainingstagebuchs, und holen Sie sich Tipps für die Erstellung.

Von Andreas Hadel

Vorzüge: Gute Gründe für ein Trainingstagebuch

Ein Trainingstagebuch ist der schriftliche Beleg dafür, dass Sie das größte Abenteuer erleben, dass einem Menschen vergönnt ist: aktiv Einfluss auf die Gestaltung seines Lebens zu nehmen. Es kann Trainer und Wahrsager zugleich sein. Es kann den so genannten Weckruf bieten und gleichermaßen Zeugnis des eigenen Erfolgs sein.

Somit ist das Trainingstagebuch eines der besten Werkzeuge, die Sie verwenden können, wenn Ihr Ziel lautet, sich körperlich und psychisch unentwegt weiterzuentwickeln. Leistungsentwicklungen und Verhaltensmuster, die nicht beim Betrachten eines einzelnen Tages sichtbar sind, werden in einem Trainingstagebuch deutlich und greifbar. Wir nennen Ihnen praxisnahe Gründe, warum das Führen eines Trainingstagebuch Sinn macht.

Wann waren Sie wirklich schnell?

Wenn Sie regelmäßig bei Volksläufen und anderen Laufwettbewerben an der Startlinie stehen, kennen Sie wahrscheinlich das Verlangen, sich am Tag X so leicht wie möglich zu fühlen. Viele Läufer möchten deshalb für den Wettkampf ein bestimmtes Gewicht erreichen und befolgen eine Diät.

Wissen Sie aber noch nach der Winterpause, wie schwer Sie im Sommer waren, als Sie ihre persönliche Bestleistung im 5-km-Lauf aufgestellt haben? Oder wie letzte Laufeinheit vor dem Rennen war, das so gut für Sie gelaufen ist? Ein gut geführtes Trainingstagebuch weiß immer die Antwort auf diese Fragen.

Warum läuft es gerade nicht so gut?

Dass man mal hin und wieder ein Workout im besten Sinne des Wortes "verschläft" ist völlig normal. Immerhin sind wir keine Berufssportler und müssen unsere Fitness-Ambitionen immer mit unseren vollen Terminkalender in Einklang bringen.

Wenn Sie aber feststellen, dass Sie seit einigen Tagen im Fitness-Studio nicht so recht in die Gänge kommen, kann ein Trainingstagebuch wertvolle Hinweise für die Ursache liefern. Vielleicht haben Sie eine neue Technik in ihren Trainingsplan aufgenommen, die unerwartet intensiv ist und Sie in die Übertrainingsfalle tappen ließ?

Trainingsplan Kraft und Ausdauer, daneben zwei Kurzhanteln
Trainingsplan Kraft und Ausdauer, daneben zwei Kurzhanteln

Bauen Sie Selbstvertrauen auf

Es ist wenig verwunderlich, wenn Sie nach 10 Stunden Arbeit und 45 Minuten Feierabendverkehr im Fitness-Studio ankommen und alles andere als vor Energie strotzen. Problematisch wird es nur, wenn für heute ein schweres Bein-Workout oder der intensive Boot-Camp-Kurs auf den Plan steht.

Ein Blick ins Trainingstagebuch kann Ihnen bewusst machen, dass Sie schon mehrere solcher Tage erlebt haben und sich trotzdem zu einer intensiven Trainingseinheiten aufraffen konnten. Ein Trainingstagebuch ist eine dauerhafte Abbildung ihres persönlichen Erfolges und kann Ihnen genau dann mit den nötigen Antrieb versorgen, wenn Sie es am dringendsten brauchen.

Neue Reize und Motivation

Wer beim Training stets die gleichen Runden läuft, das gleiche Workout absolviert usw., wird stagnieren, was letztendlich auch den Spaß am Training sowie an der sportlichen Bewegung nehmen wird. Das Trainingstagebuch kann dabei helfen, neue Reize zu erhalten.

Auch kann dadurch die Motivation gesteigert werden. Man kann stets einsehen, welche sportlichen Erfolge man bereits zu verzeichnen hat, was den Ehrgeiz bei Bedarf neu erwecken kann.

Möglichkeiten und Tipps zur Erstellung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Training festzuhalten. Zu diesen zählt einmal das klassische Notizbuch, in das man handschriftlich hineinschreibt. Der Vorteil ist, dass man es stets bei sich tragen kann.

Auch auf dem Computer oder Notebook etc. lassen sich die Trainingsfortschritte speichern. Hierzu eignen sich diverse Tabellenkalkulationen. Kennt man sich mit diesen aus, lassen sich schnell unterschiedliche Auswertungen machen, beispielsweise über viele Monate hinweg, was das gesamte Workout auch übersichtlicher erscheinen lässt.

Auf diese Weise hat man alles, was man über sein Training wissen möchte, auf einen Blick zur Hand. Dies kann auch die Motivation für die weiteren Schritte und Ziele steigern.

Des Weiteren stehen mittlerweile auch viele Online-Tools zur Verfügung. Auf den kostenlosen Plattformen lassen sich die entsprechenden Sportarten und Ergebnisse eintragen.

Auch die beliebten Fitnesstracker und -apps stellen eine gute Möglichkeit dar, seine sportlichen Fortschritte festzuhalten. Hierbei müssen nicht selbstständig Daten eingegeben werden, da sie während des Workouts erfasst werden.

Frau mit blauem Shirt und roten Fingernägeln schreibt in ein Notizbuch
Frau mit blauem Shirt und roten Fingernägeln schreibt in ein Notizbuch

Vorgehensweise

Vor der ersten Trainingseinheit gibt es einige Veränderungen festzulegen, ebenso wie das Formulieren von Zielen und den ungefähren Zeiträumen, in denen die Ziele erreicht werden sollen. Es ist immer von Vorteil, wenn Sie Pläne schriftlich formulieren, so können Sie sich auch im stressigen Alltag schnell an Ihren Plan und Ihre Ziele erinnern und anhand der regelmäßigen Aufzeichnungen schnell ablesen, wo Sie mit Ihrem Training stehen und was als nächstes zu trainieren ist.

Ausdauersportler sollten folgende Punkte notieren:

  • Datum und Uhrzeit
  • Trainingsdauer
  • Trainingsart
  • Herzfrequenz: Puls vor Beginn, Belastungspuls während des Trainings, Pulsfrequenz eine und drei Minuten nach dem Workout)
  • beim Laufen/Radfahren: Tempo in km/h und die zurückgelegte Strecke
  • Kalorienverbrauch
  • Wetter/Wind/Temperatur

Für Kraftsportler ist wichtig:

  • Art der Übungen
  • Anzahl der Durchgänge je Übung
  • Anzahl der Wiederholungen je Übung
  • Dauer der Pausen zwischen den einzelnen Sätzen

Trainingsarten wechseln

Bleiben Sie bei Ihren Trainingseinheiten nicht immer bei den selben Trainingszeiten. Variieren Sie die Zeiten und auch die Trainingsart selbst.

Suchen Sie sich eine cardioorientierte Sportart, die Sie in der Natur oder in der Wohnung umsetzen können. Zum Cardiotraining kann alles gezählt werden, was den Puls schneller werden lässt:

  • Springseil springen
  • Training am Boxsack oder der Boxbirne
  • Hockstrecksprünge oder
  • schnell ausgeübte Bewegungsübungen.

Wählen Sie sich zum Cardiotraining auch aus dem Bereich Krafttraining Übungen aus. Egal, welche Übung Sie auswählen; es ist wichtig, dass Sie die Übungen bewusst ausüben. Ein 15-minütiges bewusst ausgeführtes Training kann weit mehr Effekte erzielen als ein 60-minütiges Training, bei dem Sie mit Ihren Gedanken laufend abschweifen.