Liegestütz an Turner-Ringen - Wirkung und Ausführung

Die klassischen Liegestütze sind eine einfache wie gleichermaßen äußerst mächtige Übung. Einfach deswegen, weil man keinerlei Gerät oder viel Platz braucht, um sie auszuüben. Vielleicht ist das der Grund, warum Sportlehrer oder militärische Ausbilder sie so gern ausführen lassen. Liegestützen stellen eine effektive Ganzkörperübung dar, die für alle echten Fitness-Enthusiasten nicht aus den Trainingsplan wegzudenken ist. Wer sie variieren möchte, kann sich an der Liegestütze an Turner-Ringen versuchen. Informieren Sie sich über Wirkung und Ausführung der Liegestütz an Turner-Ringen.

Von Andreas Hadel

Höchste Zeit, um neben den Liegestützen einen weiteren Bekannten aus den verdrängten Sportunterricht in die Gegenwart zu holen: die Turnringe. Turnringe sind mit knapp 20 Euro relativ günstig zu bekommen und können Übungen wie Dips und Liegestützen einen gehörigen Pepp verleihen, so dass selbst erfahrene Fitness-Hasen wieder Spaß an dem monotonen Auf und Ab haben.

Zu erwähnen ist, dass man durch die Arbeit mit Ringen auch besondere Schwachstellen erkennen kann. Die ungewohnten Bewegungen lassen schnell erkennen, wo man Lücken in den Muskelketten aufweist. An den Körper werden besondere Anforderungen gestellt, bei denen es zunächst einmal heißt, sich mit seinen Schwächen auseinander zu setzen, um Trainingserfolge erzielen zu können.

Befestigung und Wirkung von Turnringen

Turnringe lassen sich relativ leicht an einer Klimmzugstange befestigen. Wenn Sie die Ringe so tief herablassen, dass sie knapp über dem Boden schweben, ist das die richtige Höhe für Liegestütze an Ringen.

Liegestütze sind die perfekte Übung, die man an den Ringen ausprobieren kann. Wie auch bei den klassischen Liegestützen können Sie Anspruch und Intensität erhöhen, indem Sie Ihre Füße auf einen Stuhl oder eine Kiste stellen.

Zwei herunterhängende Ringe in einer Turnhalle
Zwei herunterhängende Ringe in einer Turnhalle

Selbst wenn Sie Liegestütze in Zehner-Serien absolvieren können, dürfte Ihnen das erste Ringtraining ziemlich schwer fallen. Denn die Ringe bringen eine weitere Bewegungsebene ins Spiel und machen aus den Liegestützen eine knallharte und durchaus komplexe 3D-Übung.

Ihre Brust-, Schulter- und Bauchmuskeln sind die ganze Dauer über beteiligt, um ein Auseinanderdriften der Ringe zu vermeiden. Härter und schwerer kann man die Liegestütz kaum gestalten.

Folgende Unterschiede zum klassischen Liegestütz treten ein, wenn Sie an den Ringen arbeiten:

  • Ihre Bauch- und Lat-Muskeln verhindern, dass die Ringe nach vorn wandern
  • Ihre Brust- und Schultermuskeln halten die Ringe in der Mitte zusammen und sorgen dafür, dass sie nicht zu den Seiten driften
  • Ferner tragen Ihr Bizeps, die Schultern und der Kapuzenmuskel (Trapez) dafür Sorge, dass sich die Ringe nicht Richtung Füße bewegen

Doch auch Trizeps und Breiter Rückenmuskel werden beim Training beansprucht. Sie sehen also, dass durch den Einsatz von Ringen deutlich mehr Muskeln an der eigentlich simplen Bewegung beteiligt sind. Dadurch trainieren Sie Wiederholung für Wiederholung effektiver und stimulieren größere Fortschritte.

Ähnliches gilt auch, wenn Sie an den Ringen Klimmzüge oder Bauchübungen wie hängendes Knieheben absolvieren. Die Ringe sind ein kostengünstiges und Platz sparendes Trainingsgerät, mit denen Sie klassische Übungen intensiver und abwechslungsreicher gestalten können.

Trainingshinweise

Doch an das Training mit den Ringen muss man sich erst gewöhnen. Auch erfahrene und starke Sportler sind verwundert, wie schwer ihnen diese Liegestütz-Variante zunächst fallen.

Die neuromuskuläre Koordination muss sich erst erst noch an die ungewohnten bedingungen einstellen. Doch eine Verbesserung sollte schon während des Trainings sichtbar werden.

Mithilfe der Ringe lässt sich ein größerer Bewegungsumfang schaffen, als es bei normalen Liegestützen der Fall ist. An die Stabilität werden damit erhöhte Anforderungen gestellt.

Es gibt Möglichkeiten, das Training noch schwerer zu gestalten. So lässt sich beispielsweise ein Gymnastikball oder eine Box zu Hilfe nehmen, auf dem man seine Füße abstellt. Auch das Anheben eines Fußes ist möglich.

Beim Training ist wie folgt vorzugehen:

  • Man umfasst beide Ringe in der Mitte des unteren Randes und dreht di eHände, sodass Handflächen und Ringe zueinander hinzeigen
  • Die Handgelenke befinden sich unterhalb der Schulter, die Brust oberhalb der Ringe
  • Mit den Füßen tritt man so weit zurück, dass der Körper in einer geraden Linie gehalten werden kann, ohne dass dafür eine Beugung der Hüfte notwendig ist
  • Der Start erfolgt mit komplett durchgestreckten Armen
  • Der Kopf wird herabgesenkt, bis die Brust auf der selben Höhe mit der Ringunterkante liegt
  • Man drückt sich nach oben, bis eine Streckung der Ellbogen zu bemerken ist

Zu den möglichen Fehlern, die beim Training passieren können, zählen:

  • eine unzureichende Tiefe
  • fehlende Körperspannung
  • nach außen gedrehte Ellenbogen