Kuschelhormon Oxytocin weckt Sympathien für muskulöse Männer

Oxytocin beeinflusst unser Sozialverhalten und die Sympathiewerte

Von Ingo Krüger
30. April 2015

Männer mögen Muskeln vor allem bei sich selbst. Geschlechtsgenossen, die mit einem durchtrainierten Körper beeindrucken, sind dagegen eher unbeliebt. Sie symbolisieren körperliche Kraft und Größe und stellen daher aus evolutionärer Sicht eine Bedrohung dar.

Das Kuschelhormon Oxytocin kann Sympathiewerte beeinflussen

Ändern lässt sich dies durch das sogenannte "Kuschelhormon" Oxytocin. Das haben Wissenschaftler der Universität zu Köln herausgefunden.

Sie verabreichten Testpersonen das Hormon per Nasenspray und ließen sie Fotos von unterschiedlichen Männern beurteilen. Dabei zeigte sich, dass das Oxytocin höhere Sympathiewerte für körperlich dominante, muskulöse Typen auslöste. Diese wurden fast so sympathisch eingestuft wie schmächtige Männer.

Das Gefühl, dass es Übereinstimmungen mit der eigenen Person und dem eigenen Freundeskreis gibt, löste das Hormon jedoch nicht aus.

Rolle des Hormons bei der sozialen Annäherung

Dieser Versuch zeige, so die Forscher, dass Oxytocin eine wichtige Rolle bei der sozialen Annäherung spiele. Es nehme eine zentrale Rolle in unserem Sozialverhalten ein. Oxytocin in Verbindung mit Psychotherapie könnte Menschen mit psychischen Störungen oder zwischenmenschlichen Problemen helfen, etwa bei Autismus oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen.