Die FIVB, der Volleyball World Cup und bekannte Volleyball Vereine

Interessiert man sich für Volleyball und möchte diesen Sport selbst ausüben, wird man in einem Volleyballverein die Möglichkeit dazu finden. Ist man lediglich Fan dieser Sportart, wirft man eher einen Blick auf die FIVB - den Welt-Dachverband der Volleyballer, unter dessen Leitung diverse Turniere veranstaltet werden. Informieren Sie sich über die FIVB, den Volleyball World Cup sowie bekannte Volleyball Vereine.

Von Kai Zielke

FIVB - der Welt-Dachverband der Volleyballer

Die FIVB bildet den Dachverband des Volleyballsports und des Beachvolleyball. Ihr gehören alle nationalen Verbände an, denen wiederum die meisten eingetragenen Vereine und sonstige regionale Zusammenschlüsse zugeordnet sind.

Geschichte

Die FIVB wurde 1947 in Paris gegründet. Ursprünglich traten ihr 14 Nationen bei. Zwei Jahre später wurde bereits die erste offizielle Weltmeisterschaft ausgetragen. Ein Turnier für Frauen wurde erstmals im Jahr 1952 ausgerichtet. Im Jahr 1964, als Volleyball zum ersten mal als Olympische Sportart anerkannt wurde, gehörten der FIVB bereits 89 nationale Verbände an.

Im Jahr 1969 fand erstmals der World Cup statt. Seit 1991 dient er als Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele. Heute zählt die FIVB 218 nationale Verbände zu ihren Mitgliedern.

Aufgaben

Aufsicht, Planung und Durchführung von Wettkämpfen

Die FIVB führt die Aufsicht über alle Ausprägungen von Volleyball und Beachvolleyball. Sie ist zuständig für die Planung und Durchführung hochkarätiger Volleyballwettkämpfe weltweit. Dabei arbeitet sie meist eng mit den nationalen Verbänden zusammen. Mannschaftsaufstellungen und Auswechselregeln werden häufig individuell definiert.

Weltweite Wettkämpfe im Volleyball werden vom FIVB durchgeführt
Weltweite Wettkämpfe im Volleyball werden vom FIVB durchgeführt

Aktualisierung des Regelwerks

Die FIVB überwacht und aktualisiert das international einheitliche Regelwerk des Volleyballs. Immer wieder finden Regeländerungen statt, damit der Sport weiterhin attraktiv bleiben kann. Auch Entscheidungen über Spielertransfers und Dopingbestimmungen werden von der FIVB getroffen.

Weltranglisten werden geführt und veröffentlicht, die zum Teil die Zugangsberechtigung zu bestimmten Wettbewerben definieren.

Organisation von Turnieren

Die FIVB organisiert verschiedene Wettbewerbe, wie zum Beispiel:

  • das Volleyball-Turnier bei Olympischen Spielen,
  • die Weltmeisterschaften,
  • den World Cup,
  • die Weltliga,
  • den World Grand Prix und
  • die interkontinentale Swatch FIVB World Tour im Beachvolleyball.

Werbung und Marketing

Darüber hinaus kümmert sich die FIVB um die öffentliche und mediale Präsenz der Sportart sowie um deren Image in der Öffentlichkeit. Viel wurde seither bewirkt, um Volleyball rund um den Globus attraktiv und bekannt zu machen, und die Sportart flächendeckend zu verbreiten.

Dafür wurden eigene Programme entwickelt, in deren Rahmen zum Beispiel Trainings-, Nachwuchs- und Entwicklungszentren zur besonderen Leistungsförderung und Popularisierung der Sportart errichtet werden. So soll ein junger Nachwuchs systematisch erreicht und der Fortbestand der Sportart gesichert werden.

Trainings-, Nachwuchs- und Entwicklungszentren zur gezielten Förderung
Trainings-, Nachwuchs- und Entwicklungszentren zur gezielten Förderung

Der Volleyball World Cup

Die Tradition verlangt es, dass der Volleyball World Cup in Japan ausgetragen wird, und so ist Japan als gastgebendes Land stets schon vor Beginn mit seiner Mannschaft gesetzt.

Pro Turnier treten zwölf Mannschaften an. Ursprünglich wurde der Volleyball World Cup etabliert, um die zeitliche Spanne zwischen den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften zu überbrücken.

Geschichte

Zum ersten mal wurde der Volleyball World Cup im Jahr 1965 ausgetragen. Zu Beginn fand er jeweils in dem Jahr statt, das auf die Olympischen Spiele folgte. In den Jahren 1965 und 1969 wurde noch in Warschau und Berlin gespielt, und das Turnier war ausschließlich für Herrenmannschaften geöffnet.

Zum ersten Mal spielten die Damen im Jahr 1973 in Montevideo. Seit 1977 findet der Volleyball World Cup nun in Japan statt.

Nach 1990 wurden die Weltliga und der World Grand Prix eingeführt, die die Daseinsberechtigung des Volleyball World Cup in Frage stellten. Nach einigen Überlegungen entschied der FIVB, der Welt-Volleyballverband, dass der Volleyball World Cup in einer aktualisierten Form weiter bestehen solle.

Seit diesem Zeitpunkt findet der Volleyball World Cup jeweils im Jahr vor den Olympischen Spielen statt. Er gilt nun als Qualifikationsturnier für Olympia, das dem Sieger einen festen Startplatz zusichert. So konnte der traditionelle Wettbewerb auf sinnvolle Weise gerettet werden.

Heutige Teilnahme

Viele Teams beteiligen sich inzwischen sehr gern am Vollyball World Cup, da sie hoffen, so den aufwändigen sonstigen Qualifikationsturnieren für die Olympischen Spiele entgehen zu können. Seit 1995 qualifiziert sich nämlich nicht nur der Sieger für die Olympischen Spiele, sondern alle drei erstplatzierten Mannschaften, sowohl bei den Damen als auch bei den Herren.

Nach wie vor verfügt der Volleyball World Cup über ein hohes Prestige und Ansehen und gehört unausgesprochen zum Pflichtprogramm einer jeden Nationalmannschaft.

Bekannte Volleyball Vereine

Ähnlich wie beim Fußball, so gibt es inzwischen auch beim Volleyball eine gewisse Hierarchie, die die Beliebtheit und Attraktivität einzelner Vereine wiederspiegelt.

VCB Tecklenburger Land

Zu den berühmtesten deutschen Volleyballvereinen zählt der VCB Tecklenburger Land. Er besteht ursprünglich aus einer Spielgemeinschaft kleinerer regionaler Vereine und wurde 1999 gegründet aus den Stammvereinen

  • SVC Laggenbeck,
  • SG Leeden Ledde und
  • TV Hohne.

Der VCB Tecklenburger Land bietet das Volleyballspiel für alle Altersklassen an und fördert besonders den Erwachsenensport. Mittlerweile gehören dem VCB Tecklenburger Land 44 aktive Mannschaften an, von denen 34 im Turnierbetrieb aktiv sind. Die beste Mannschaft gelangte bis in die zweite Bundesliga.

Der VCB Tecklenburger Land gehört dem Niedersächsischen Volleyball Verband an und bildet dort den spielerstärksten Verein. Im überregionalen Wettkampfgeschehen stellt der VCB sehr viele Schiedsrichter. Nachdem die Spielstärke in den Altersklassen gut etabliert ist, liegt nun ein weiterer Schwerpunkt auf der Jugendarbeit.

Deutschland hat auch bekannte Volleyball-Vereine
Deutschland hat auch bekannte Volleyball-Vereine

VC Offenburg

Der VC Offenburg ist besonders im Jugendsport sehr renommiert und gilt als der erfolgreichste Volleyballverein für Jugendliche in Süddeutschland. Seit der Saison 2009/2010 spielt die Damenmannschaft in der 2. Bundesliga Süd, während die Herren viele Jahre in der Regionalliga aktiv sind.

Die ehemalige Nationalspielerin Atika Bouagaa zählt zu den bekanntesten Spielerinnen Deutschlands. Aufgrund der regionalen Nähe zu Frankreich trägt der VC Offenburg sehr viele Freundschaftsspiele mit französischen Vereinen aus.

VK Dynamo Moskau

International bekannt ist der VK Dynamo Moskau, der sich inzwischen in einen reinen Damen-Verein und einen Herren-Verein aufgespaltet hat. Beide Vereine werden unabhängig voneinander geführt, treten jedoch öffentlich als Einheit auf.

Der VK Dynamo Moskau verdankt seinen Namen dem 1923 gegründeten russischen Sportverein, der in der Sowjetzeit dem KGB zugeordnet war. Vor allem in den 1940er Jahren war der VK Dynamo Moskau sehr erfolgreich. So gewannen die Damen in den 40er und 50er Jahren fünfzehn Meistertitel der UdSSR.