Die Regeln und die Ausrüstung beim Rollhockey

Beim Rollhockey treten jeweils vier Feldspieler sowie ein Torhüter gegen ein anderes Team an. Dabei werden klassische Rollschuhe getragen. Es handelt sich um eine betont körperlose Sportart - kommt es absichtlich zu Berührungen, so werden diese bestraft bzw. als Foul geahndet. Informieren Sie sich über die Regeln des Rollhockey sowie die benötigte Ausrüstung.

Von Kathrin Schramm

Rollhockey - Flottes Spiel auf vier Rollen

Rollhockey erfreut sich einer gesunden Vereinskultur, die auf Grund der hohen Zahl an aktiven Spielern sogar ein mehrstufiges Ligensystem etablieren konnte. Von der Geschwindigkeit her kommt das Rollhockey an seinem großen Bruder von dem Eis zwar nicht ganz heran, aber immerhin extrem nahe.

Welches Potential diese Sportart in sich birgt, machen die Zuschauerzahlen in den südeuropäischen Ländern deutlich, wo nicht selten bis zu 40.000 Besucher die Hallen füllen, wenn ein Rollhockey-Match angesetzt ist. Auf Grund des hohen Bekanntheitsgrades kommen auch die elitären Spieler der Szene aus den südlichen Gebieten. Als die Hochburgen des Rollhockeys gelten:

Die Regeln beim Rollhockey

Die vier Feldspieler und der Torhüter treten auf klassischen Rollschuhen gegeneinander an. Inline Skates sind beim Rollhockey nicht zugelassen, da sie sich in ihren Fahreigenschaften vom klassischen Rollschuh stark unterscheiden.

Ein körperloser Sport

Rollhockey ist eine betont körperlose Sportart. Im normalen Spielverlauf kann es zu versehentlichen Körperkontakten kommen, diese werden toleriert. Beabsichtigte Körperkontakte mit dem Ziel, den Spielverlauf zu stören, werden jedoch vom Schiedsrichter als Foul geahndet.

Beim Rollhockey darf mit beiden Seiten des Schlägers geschlagen werden. Darin besteht ein großer Unterschied zum Feldhockey, bei dem der Schläger nur auf einer Seite bespielt werden darf. Durch diese Regelung verschärft sich die Spielgeschwindigkeit.

Strafräume und Spieldauer

Die gekennzeichneten Strafräume sind besonders zu beachten. Findet ein Foul innerhalb des Strafraums statt, so erhält die gegnerische Mannschaft einen Freischuss. Dieser wird als "Penalty" bezeichnet. Der Torwart darf den Ball im Spielverlauf nicht absichtlich festhalten. Setzt er sich über diese Regel hinweg, erhält die gegnerische Mannschaft ebenfalls einen Freischuß.

Die Dauer eines Spiels beträgt 2x25 Minuten. Im Jugendbereich wird mit der verkürzten Spielzeit von 2x15 oder 2x20 Minuten gespielt.

Die Mannschaft und die Ausrüstung

Eine Mannschaft besteht aus fünf Spielern, diese setzen sich aus vier Feldspielern und einem Torwart zusammen. Im Spiel treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Beim Spielstart stehen sich die Mannschaften gegenüber. Als Spielgerät dient der spezielle Hockeyschläger.

Rollschuhe als Fortbewegungsmittel

Rollhockey ähnelt dem klassischen Hockey, verfügt jedoch über ein eigenes Regelwerk und separate Verbände. Als Gerät zur Fortbewegung sind ausschließlich klassische Rollschuhe mit vier Rollen und einem Stopper zugelassen.

Inline-Skates, die von vielen Menschen den Rollschuhen gleichgesetzt oder bevorzugt werden, sind nicht zugelassen. Dies wird mit den unterschiedlichen Fahreigenschaften von Rollschuhen und Inline Skates begründet, die sich im Spielverlauf und in taktischen Manövern als Vor- oder Nachteil auswirken könnten. Besonders die Bremsmanöver und schnelle Richtungsänderungen sind je nach Gerätschaft unterschiedlich möglich.

Hockey auf Rollschuhen
Hockey auf Rollschuhen

Alles über den Rollhockey-Ball

Ebenfalls eine Sonderstellung nimmt der Ball ein. Wird beim klassischen Hockey und bei vielen anderen Hockeyvarianten ein Puck verwendet, so kommt beim Rollhockey der Ball ins Spiel. Er gilt als sicherer.

Größe und Materialbeschaffenheit

Der Ball, der beim Rollhockey verwendet wird, ist etwas größer als ein Tischtennisball. Er hat eine Ummantelung aus Hartplastik oder auch hartem Kunststoff, die sehr unempfindlich gegen die mit dem Schläger ausgeführten Schläge ist. So ist der Ball besonders lange haltbar, auch bei starker Beanspruchung. Um ihn länger einsetzen zu können, sollte jedoch die direkte massive Sonneneinstrahlung vermieden werden, da sie das Material zu stark erhitzt und es dann schnell spröde werden kann.

Wichtig: Keine Sprungfähigkeit

Wichtig bei der Beschaffenheit des Balles ist es, dass ein Material verwendet wird, das keine ausgeprägte Sprungfähigkeit besitzt. Der Ball soll mit dem Schläger nicht wie beim Tennis geschlagen oder zurück geschlagen werden, sondern wird mehr oder weniger ebenfalls in Bodenhöhe bewegt. Es ist deshalb wichtig, dass er gut rollt, aber eher unerwünscht, dass er aufspringt und hoch hüpft. Der Ball soll nicht hoch gespielt werden.

  • Peter Kränzle und Margit Brinke Streethockey verständlich gemacht. Mit In-Line-Skating und Rollerhockey, Copress, 1996, ISBN 3767905418

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