Heilendes Klebeband - wie Tapes die Beweglichkeit fördern und Schmerzen lindern

Kinesiotapes sind für unterschiedliche Zwecke einsetzbar - ihre Wirkung ist jedoch umstritten

Von Dörte Rösler
23. Februar 2015

Kinesiotapes kommen bei Profisportlern seit vielen Jahren zum Einsatz. Längst haben die bunten Klebestreifen aber auch Fitness-Studios und physiotherapeutische Praxen erobert. Tapes sollen

Auch bei Störungen des Lymphabflusses werden die Pflaster eingesetzt.

Der Erfinder der Kinesiotapes kommt aus Japan. Statt seine Patienten mit Spritzen und Medikamenten zu traktieren, setzte Kenzo Kase auf elastische Klebebänder aus einem Baumwoll-Elastin-Mix. Auf der Unterseite befindet sich ein hautfreundlicher Klebstoff, der mehrere Tage haftet.

Die Wirkung der Tapes beruht auf zwei Faktoren: sie stimulieren und entlasten die Schmerzrezeptoren in der Haut. Außerdem heben die Bänder das Gewebe wellenförmig an, wodurch die Blut- und Lymphzirkulation verbessert wird.

Entlastung für Muskeln und Gelenke

Je nach Anwendungsgebiet nutzen Physiotherapeuten acht unterschiedliche Taping-Techniken. Um ein Gelenk oder verspannte Muskelstränge zu entlasten, wird das Tape im gedehnten Zustand auf die Haut geklebt. Es entsteht ein Zug auf das darunter liegende Gewebe.

Bei schmerzhaftem Druck durch Schwellungen helfen Klebebänder, die Haut anzuheben. Das wiederum verbessert die Lymphzirkulation und reduziert den Druck - der Schmerz lässt nach.

Vorbeugung gegen Schmerzen

Bei Sportlern gelten Tapes zudem als vorbeugender Schutz gegen Überlastungen und Verletzungen. So können die hochelastischen Bänder etwa Gelenke entlasten und zugleich stabilisieren. Auch gereizte Sehnen lassen sich beruhigen, wenn ein Pflaster genau passend zu ihrem Verlauf geklebt wird.

Kaum wissenschaftliche Beweise

Wissenschaftliche Untersuchungen von Tapes gibt es bisher kaum. Eine Metastudie spricht den bunten Klebestreifen eine messbare Wirkung ab.

Wenn Anwender von Erfolgen berichten, vermuten Kritiker deshalb einen Placebo-Effekt. Wer die Kinesiotapes ausprobieren möchte, muss aber auch nicht mit negativen Nebenwirkungen rechnen.