Kinder-Zahnpflege: Die richtige Zahnhygiene für Milch- und Wackelzähne

Die Zahnpflege von Kindern ist enorm wichtig. Nicht nur die Reinigung der Milchzähne muss hier beachtet werden, es wird außerdem die Bedeutung von Zahnpflege und Mundhygiene für das spätere Leben beigebracht. Am besten beginnen die Eltern schon im Alter von sechs Monaten, beim Durchbruch der Milchzähne, diese regelmäßig von Belägen zu befreien und so das Kind an das Putzen zu gewöhnen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Tipps und Hinweise zur Ernährung

Nicht nur das richtige Putzen, auch eine richtige Ernährung trägt zur Gesundheit der Zähne bei. Um die Bildung von Karies nicht zu unterstützen sollten süße Getränke und Fruchtsäfte die Ausnahme sein. Geeigneter sind

So bringt man dem Kind die Mundhygiene nahe

Auch für Kinder gilt, dass die Zähne mindestens zweimal am Tag etwa drei Minuten lang geputzt werden sollten. Am besten versucht man, Kinder spielerisch an die Mundhygiene heran zu führen. Die drei Minuten Putzzeit kann man spielerisch zum Beispiel mit Hilfe einer kleinen Sanduhr angenehmer gestalten.

Starre Erklärungen und Anweisungen werden von Kindern weniger gut aufgenommen als kleine Spiele. Ein Wettputzen vermittelt zum Beispiel spielerisch das richtige Putzen der Zähne.

Zahnputzmuffel spielerisch motivieren

Mit zwei Jahren sind Kleinkinder in der Lage, die Zahnputztechnik selbst zu erlernen. Damit Kinder Spaß am Zähneputzen haben, helfen fröhlich bunte Kinderzahnbürsten mit kindgerechten Griffen und Zahnputzbecher in peppigen Farben.Häufig sträuben sich die Kleinen und machen Theater. Es kommt darauf an, das Interesse für die Zahnputzaktion zu wecken.

  • Besonders gut geht das mit einem Zahnputz-Kinderbuch.
  • Kinderspiegel sind sinnvoll, damit sich die Kleinen sehen können.
  • Inzwischen gibt es auch lustige Zahnputzlieder wie "Der kleine Riese will gesunde Zähne", die auch Zahnputzmuffel motivieren.

Früh übt sich!

Viele Eltern sind verunsichert, wann die Zahnpflege für Kinder beginnen soll. Zahnärzte raten zum Putzen der ersten Milchzähnchen, die in der Regel ab dem sechsten Monat wachsen.

Zahnpflege für Milchzähne

Babys haben schon Zähne, bevor sie auf die Welt kommen, allerdings sind die noch nicht sichtbar und im Kiefer verborgen. Zwanzig Milchzähne wollen nach draußen, die ersten sichtbaren Zähnchen zeigen sich in einem Alter von etwa sechs Monaten.

Der erste Milchzahn wächst meistens mittig im Unterkiefer. Manche Säuglinge bekommen den ersten Zahn schon im Alter von drei Monaten, manchmal dauert es bis zu einem Jahr. Sobald sich der erste Milchzahn blicken lässt, sollten Eltern bereits mit der Kinderzahnpflege beginnen.

Bei mangelnder Zahnpflege und Mundhygiene steigt das Risiko, dass sich das Gebiss nicht richtig entwickelt und Milchzähne frühzeitig ausfallen. Ein Prozess, der auch die nachwachsenden Zähne beeinträchtigt.

2x täglich vorsichtig putzen

Auch der erste Kinderzahn braucht schon die richtige Zahnpflege. Das Zahnfleisch ist in der ersten Zahnphase besonders sensibel, deshalb sollten Eltern besonders vorsichtig vorgehen. Auch die Mundschleimhaut von Babys ist empfindlich, weil immer wieder neue Zähnchen durchbrechen.

Die ersten Milchzähne können morgens und abends geputzt werden. Dabei ist es wichtig, dass spezielle Kinderzahnbürsten mit abgerundeten und weichen Borsten eingesetzt werden. Ein erbsengroßer Klecks Kinderzahncreme genügt, damit die Kleinen nicht zu viel verschlucken.

Die richtige Technik

Die Reinigung sollte grundsätzlich vom Zahnfleisch weg zu den Zähnen hin erfolgen, einfaches Geschrubbe reicht nicht. Mit kreisenden Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen gelingt eine effektive Zahnreinigung. Mit dem Erzählen kleiner Geschichten machen Eltern aus der Zahnputzaktion außerdem ein liebgewonnenes Ritual.

Auch schon vor dem Wachstum der ersten Zähnchen können Eltern vorsichtig mit einen Gummi-Fingerling Mundraum und Zunge reinigen.

Zahnpflege für Wackelzähne

Die Milchzähne wachsen etwa bis zu einem Alter von drei Jahren, in den Folgejahren fallen die Zähnchen dann nacheinander aus, meistens in der Reihenfolge, wie sie gewachsen sind. Manche Kinder verlieren die Milchzähne mit etwa vier Jahren, andere erst mit sechs oder sieben Jahren.

Mit zunehmendem Alter können Kleinkinder unter Aufsicht und spielerisch an das Zähneputzen gewöhnt werden. Weil es mit der Motorik noch nicht so klappt, müssen die Zähnchen anschließend aber noch nachgeputzt werden.

Ab einem Alter von etwa zwei Jahren sollten auch die Zahnvorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt beginnen.

Die Zahnpflege im Wackelzahnalter bedarf besonderer Aufmerksamkeit, denn in den entstehenden Zahnlücken sammeln sich schnell Kariesbakterien. Zahnbürsten mit kurzem Bürstenkopf und Interdental-Borsten eignen sich besonders beim Zahnwechsel. Auch Mundspülungen für Kinder unterstützen die Zahnpflege des Wechselgebisses. Ein Zahnarzt kontrolliert die Putztechnik und zeigt Kindern, wie sie ihre Zähne richtig reinigen.

Die Technik: zwischen Autonomie und Hilfe

So früh wie möglich sollte das Kind damit beginnen die Zähne unter Aufsicht der Eltern selbstständig zu Putzen. Für das Kind kann es hilfreich sein, den Putzvorgang in einem Spiegel beobachten zu können.

Die KAI-Methode

Wenn Kinder etwas älter sind, sollten Eltern ihrem Nachwuchs die KAI-Methode näherbringen. KAI bedeutet:

  1. Zunächst werden die Kauflächen (K) bearbeitet,
  2. als nächstes folgen die Außenseiten (A)
  3. und zum Schluss die Reinigung der Innenflächen (I).

Während dem Zähneputzen sollte ein Elternteil immer hinter dem Kind stehen und das Putzen beobachten und falls nötig korrigieren. Genau wie bei einem Erwachsenen sollte die Putzdauer zwei bis drei Minuten betragen.

Um diese Zeitspanne für das Kind greifbarer zu machen bietet es sich an eine Sanduhr zu besorgen oder ein passendes Lied laufen zu lassen/zu singen.

Nachreinigung

Da die Konzentration und Geduld von Kindern schnell nachlässt, leidet die Gründlichkeit der Zahnreinigung. Bis etwa zum 4. Lebensjahr sind Motorik und somit die Technik des Zähneputzens nicht ausgereift. Diese Tatsache macht ein Nachputzen erforderlich.

Am einfachsten für die Eltern und angenehmsten für das Kind ist der Einsatz einer elektrischen Zahnbürste doch auch mit herkömmlichen Handzahnbürsten lassen sich die Zähne gründlich nachreinigen.

Die ideale Zahnbürste

Zu einer optimalen Zahnpflege gehört eine kindergerechte Zahnbürste. Eine Kinderzahnbürste sollte mit einem ergonomisch geformten, rutschfesten Griff ausgestattet sein, welches das Kind mit den Fingern gut im Faustgriff umfassen kann. An dem kleinen, abgerundeten Bürstenkopf befinden sich weiche, runde Borsten.

  • Kinder im Alter von fünf Jahren benutzen Zahnbürsten mit seitlich höheren Borsten,
  • mit etwa acht Jahren können Kids Juniorzahnbürsten verwenden.

Das Auswechseln sollte spätestens nach drei Monaten erfolgen, besser noch häufiger.

Auch elektrische Zahnbürsten sind für Kinder geeignet. Das an die kindlichen Bedürfnisse angepasste (gedrosselte) Rotieren ermöglicht eine gründlichere Reinigung als mit herkömmlichen Handzahnbürsten. Wenn Kinder zu starkem Drücken neigen, ist eine normale Zahnbürste allerdings die bessere Wahl, sonst drohen Verletzungen am Zahnfleisch.

Besonders häufig sich bunte Aufdrucke und leuchtende Farben bei Kinderzahnbürsten zu finden. Diese bringen das spielerische Erlernen der Zahnpflege näher. Über die Optik der Zahnbürste sollte das Kind selbst entscheiden dürfen.

Welche Zahnpasta ist geeignet?

In Sachen Zahncreme driften die Meinungen auseinander. Viele Zahnärzte raten gleich von Beginn an zu flouridierter Zahnpasta, andere halten Zahncreme ohne Fluorid-Anteile für geeigneter und empfehlen die Gabe von Fluorid-Tabletten. Fluorid schützt die Zähne besonders gut, wenn es direkt aufgetragen wird, doch Kinderärzte befürchten, dass Kids Teile der Creme verschlucken könnten.

Als Kompromiss empfehlen Mediziner den Wechsel zwischen fluoridfreier und fluoridhaltiger Zahnpasta am Morgen und am Abend. Kinderzahnpasta mit 0,5 Milligramm Fluorid pro Gramm hat die ideale Zusammensetzung. Eltern sollten darauf achten, dass nur ein erbsengroßer Zahncreme-Klecks auf der Zahnbürste landet.

In den ersten Lebensjahren sollte darauf geachtet werden, dass sie Kinderzahnpaste maximal einen Fluoridgehalt von 500 ppm enthält. Während dem Erlernen des richtigen Zähneputzens wird die Zahnpasta häufig noch in größeren Mengen verschluckt.

Das Fluorid schützt den Zahn vor Kariesbefall. Ab dem sechsten Lebensjahr kann auch eine Zahnpasta für Erwachsene verwendet werden, mit einem Fluoridgehalt zwischen 1000 und 1500 ppm.

Kinderzahnpasten sind meist mit Stoffen versetzt, welche den Geschmack für das Kind angenehmer machen. So schmecken viele Kinderzahncremes nach verschiedenen Früchten. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Zahnpasta nicht essbar ist!

Zahnversiegelungen reduzieren das Kariesrisiko

Zahnversiegelungen bei Kinderzähnen werden durchgeführt, um das Kariesrisiko zu reduzieren. Eltern sind oft unsicher, ob Versiegelungen sinnvoll sind oder welche Zähne einer Behandlung bedürfen.

Zahnärzte beurteilen die Zahnanatomie und untersuchen mit einer Lupenbrille, wie stark die Fissuren (Furchen, Rillen) ausgeprägt sind, ob nur die Backenzähne oder auch die Schneidezähne betroffen sind.

Eine normale Zahnreinigung mit einer Zahnbürste reicht nicht aus, um Fissuren zu säubern, Kariesbakterien können sich besonders leicht einnisten. Oft sind Kinderzähne auch durch ungünstiges Ernährungsverhalten oder eine falsche Zahnputztechnik stark belastet. Dann kann eine Zahnversiegelung effektiven Schutz bieten.

Die Krankenkassen übernehmen die Versiegelungskosten für Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis achtzehn Jahren. Allerdings gilt das nur für das Versiegeln von Backenzähnen, bei Schneidezähnen müssen die Kosten selbst getragen werden.