Die bekanntesten Edelsteinarten

Seit Jahrtausenden fühlen sich die Menschen durch Edelsteine fasziniert. Lange Zeit waren die transparenten Mineralien mit einem höheren Härtegrad als sieben nur bestimmten "Eingeweihten" zugänglich, denn im Gegensatz zu ihrer heute bekannten Verwendung als Schmucksteine spielten sie zu früheren Zeiten eine wesentliche Rolle in Heilkunde und Magie. Zudem war die Verwendung von Edelsteinen als Schmuckstein ein Vorrecht von Kirche und Adel, symbolisierten sie doch vor allem die mit dem Reichtum verbundene Macht.

Maria Perez
Von Maria Perez

Schmucksteine wie die Minerale Beryll, Rubin, Saphir oder Smaragd sind seit dem Altertum bekannt, während der heute populäre Diamant erst in der Neuzeit zum Schmuckstein geschliffen wurde. Davor nutzte man ihn zum Handwerk - und auch heute erfreut er sich aufgrund seiner Härte noch der Verwendung in der Industrie, und dort vor allem in

  • Bohr-,
  • Schneid- und
  • Schleifwerkzeugen.

Insbesondere die sogenannten Halbedelsteine wie etwa der dunkelgrüne Malachit werden aber auch heute noch gern als Heilsteine eingesetzt. Am bekanntesten dürften hier wohl die Handschmeichler sein, die oftmals nach Sternzeichen geordnet selbst in Zeitschriftenläden erhältlich sind. Andere wieder nutzen (Halb-)Edelsteine zur Reinigung und "Energetisierung" ihres Trinkwassers.

Eine ganz und gar moderne Verwendung kommt dem Korund zu, dessen Kristallstruktur und Zusammensetzung der des Rubins und Saphirs ähnelt. Er wird in Reinform bei Uhren als sogenanntes Saphirglas, also als Uhrglas bzw. Rückwand verwendet - und findet auch als Displayabdeckung von Digitalkameras Einsatz.

Faszination Edelstein

Doch woher kommt diese jahrtausendealte Faszination des Menschen am edlen Mineral? Zunächst haben Edelsteine einen hohen Seltenheitswert. Sie benötigen ebenfalls viele Jahrtausende, um auf natürlichem Wege zu wachsen. Das macht jeden Stein zum Zeugen einer uralten Geschichte - und mehr noch: der gesamten Menschheitsgeschichte, denn Minerale waren bereits auf der Erde, als es noch keine Menschen gab, und werden uns auch überdauern.

Nicht ohne Grund lautet der Werbeslogan eines großen Juweliers: "Ein Diamant ist unvergänglich". Wer sich mit einem solchen schmückt, trägt auch immer ein Stück Ewigkeit mit sich herum. Kein Wunder, dass gerade Diamanten aufgrund der Ewigkeits-Symbolik bei Verlobungs- oder Eheringen der Stein der Wahl sind.

Ohnehin führt der Diamant die Beliebtheitsskala der Edelsteine an: Ganze fünfundneunzig Prozent des Umsatzes auf dem Edelsteinmarkt entfallen an den Diamanten, während die verbleibenden fünf Prozent vor allem von

  • Rubinen,
  • Saphiren,
  • Smaragden und
  • Turmalinen

dominiert werden. Wichtig bei der Verwendung der Edelsteine als Schmuckstein sind die verschiedenen Schliffformen, denn ohne Schliff und Politur wirkt ein Edelstein relativ unscheinbar. Erst Facettenschliff und Co. können die Schönheit eines Edelsteins vollends zur Geltung bringen, da sie die Reflexion des Lichts maximieren und so das typische Glitzern und Funkeln hervorrufen.

  • Judith Crowe und Cally Oldershaw Handbuch Schmuck- und Edelsteine: Beurteilung und Verwendung, Farbe und Form, Schliff und Fassung, Haupt Verlag, 2008, ISBN 3258072981
  • Ronald L Bonewitz Steine & Mineralien: Gesteine, Mineralien, Edelsteine, Fossilien, Dorling Kindersley Verlag, 2009, ISBN 3831014698

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