Radon einfach weglüften

Von Jutta Baur
2. Juli 2012

In Gegenden, in denen viel Granitboden zu finden ist, gibt es häufig höhere Konzentrationen des Edelgases Radon. Das ist ein natürliches Edelgas mit radioaktiven Isotopen.

Das Erzgebirge gehört aufgrund seiner Bodenbeschaffenheit zu den am stärksten betroffenen Regionen Deutschlands. Aber auch das Fichtelgebirge in Nordbayern weist vermehrt Radon auf. Besonders Kellerräume zeigen dort vermehrt Radon an.

Je nach Bauweise, kann es jedoch auch in die Wohnräume gelangen. Sind die Mauern zu durchlässig, reichert sich Radon samt seiner radioaktiven Begleitstoffe in der Raumluft an. Dies ist nicht völlig ungefährlich, da es durch das Einatmen die Lunge schädigen kann. Das Bundesumweltministerium geht von sieben Prozent der Lungenkrebsfälle aus, die allein durch das Edelgas verursacht werden. Bei jeder Steigerung um 100 Becquerel je Kubikmeter Raumluft wächst die Krebsrate um weitere zehn Prozentpunkte an.

Zum Schutz sollten die Menschen in diesen Gegenden mehrmals pro Tag gründlich durchlüften. Vor Überlegungen, die Gebäude so zu verändern, dass sie praktisch abgeschottet sind, ist man nicht mehr überzeugt. In Deutschland gibt es derzeit keine Grenzwerte, die Radon betreffen. In der EU werden jedoch solche Zahlen angestrebt. Danach dürften nicht mehr als 200 Becquerel in privaten und 300 Becquerel in öffentlichen Gebäuden erlaubt sein. Beschlossen ist diese Richtlinie jedoch noch nicht.