Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Desinfektionsmitteln!

Manchmal muss es einfach ein Desinfektionsmittel sein: Während Allzweckreiniger und andere Putzmittel für strahlende Sauberkeit sorgen, können nur Desinfektionsmittel auch vor hartnäckigen Keimen, Viren und Bakterien schützen. Dabei sollte ihr Einsatz gut bedacht und durchaus sparsam sein - was Sie im Umgang mit den hochwirksamen Helfern beachten sollten, das zeigen wir Ihnen hier im Überblick.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Keine Frage: Desinfektionsmittel sind aus vielen Haushalten gar nicht mehr wegzudenken - und das zu Recht. Dabei sollte jedoch niemals vergessen werden, dass die Reiniger nicht umsonst so effektiv sind. Eine ausgeklügelte Zusammensetzung sorgt dafür, dass Bakterien und Krankheitserregern schnell der Garaus gemacht wird.

Desinfektion nicht übertreiben!

Ob "Putzfimmel" oder "Waschzwang" beispielsweise der Hände: Es gibt verschiedene Ausdrücke, die eine übermäßige Betonung von Hygiene und Sauberkeit andeuten.

Denn während eine rundum saubere Wohnung nicht nur schön aussieht, sondern auch vor Krankheitserregern schützen kann, bewirkt eine übermäßige Desinfektion oftmals das genaue Gegenteil: Keime und Bakterien zählen zu den ganz natürlichen Umwelteinflüssen, mit denen sich unser Immunsystem auseinander setzen muss.

Klinische Reinheit gehört ins Krankenhaus

Ein gesunder Mensch ist hierzu durchaus in der Lage - und muss sogar lernen, Abwehrkräfte gegen die (oftmals harmlosen) Eindringlinge zu entwickeln. Lange galt daher die Annahme, dass ein übertriebener Einsatz von Desinfektionsmitteln im Haushalt insbesondere bei Babys und Kleinkindern eher kontraproduktiv wirke.

Auch wenn diese These nach wie vor umstritten ist - klinische Reinheit sollte in den allermeisten Fällen tatsächlich dem namensgebenden Krankenhaus vorbehalten sein.

Mögliche Allergien durch Desinfektionsmittel

Ein weiteres Argument, welches gegen den unsachgemäßen Einsatz von Desinfektionsmitteln spricht: Einige dieser Mittel stehen unter anderem in Verdacht, Allergien auslösen zu können.

Der Nachweis, ob eine plötzliche Unverträglichkeit auf ein bestimmtes Produkt zurück zu führen ist oder nicht, kann sich im Einzelfall schwierig gestalten. Trotzdem aber gilt: Desinfektionsmittel enthalten oftmals aggressive Stoffe - klar, sonst könnten sie nicht im Zweifel so gut gegen Keime, Viren und Bakterien ankämpfen.

Diese aggressiven Inhaltsstoffe aber können bei übermäßigem Einsatz auch dem menschlichen Körper schaden. Was im normalen Rahmen oder beispielsweise bei akuter Erkrankung sehr sinnvoll ist, sollte aber nicht zur täglichen Gewohnheit werden: Denn zwischen Sauberkeit und dem berüchtigten Sauberkeitsfimmel liegt ein entscheidender Unterschied.

Risiken vermeiden

Desinfektionsmittel sind durchaus mit Vorsicht zu genießen. Deshalb sollten die Sicherheitshinweise auf der Verpackung sehr ernst genommen werden - und das Reinigungsmittel immer außer Reichweite von Babys und kleineren Kindern gelagert werden.

Handschuhe verwenden und gut lüften

Die wichtigste Regel beim Umgang mit den hochwirksamen Reinigern lautet deshalb: Verwenden Sie Handschuhe und arbeiten Sie ausschließlich bei guter Belüftung! So können Hautreizungen und Atemwegsirritationen am Besten verhindert werden.

Augenkontakt vermeiden

Ganz besondere Vorsicht gilt auch den Augen: Sie dürfen unter keinen Umständen mit dem Mittel in Kontakt kommen. Auch ein unbedachtes Augenwischen zwischendurch kann verheerende Folgen haben - deshalb immer gründlich Hände bzw. Handschuhe waschen, sobald die Desinfektion beendet ist. Im Notfall müssen die Augen mit reichlich kaltem Wasser ausgespült und im Zweifel ein Arzt konsultiert werden.

Kompatibilität des Reinigers mit der Oberfläche

Eine ganz andere Vorsichtsmaßnahme in punkto Desinfektionsmitteln betrifft die behandelten Oberflächen: Die hochaktiven Säuren und Reiniger, die sich im Produkt befinden, können empfindliche Materialien angreifen. Auch hierzu enthält jedes Mittel spezifische Hinweise auf der Verpackung. Ganz grundsätzlich eignet sich der Einsatz von Desinfektionsmitteln beispielsweise nicht auf

  • Marmor und anderen Natursteinen,
  • auf Emaille,
  • Aluminium oder
  • speziellen Glasuntergründen.

Lebensmittelechtheit

Und noch ein Sicherheitshinweis: Die meisten Desinfektionsmittel sind in aller Regel nicht für die Anwendung im Küchenbereich geeignet! Hierfür gibt es heute spezielle, sanftere Produkte, welche auch in Lebensmittelnähe verwendet werden dürfen. Auch der Wasserhahn im Bad, aus welchem das Wasser fürs tägliche Zähneputzen entnommen wird, sollte deshalb ausschließlich mit lebensmittelechten Produkten gereinigt werden.