Hygienisches und gründliches desinfizieren im Haushalt

Strahlend rein soll's sein - das gilt besonders im Bad und in der Küche: Hier, in der feuchten und warmen Umgebung, sind besonders günstige Voraussetzungen für die Vermehrung von Keimen, Viren und Bakterien gegeben. Doch auch Gegenstände wie PC-Tastatur, Toilettenbrille und Türklinken sollen Keimfrei sein! Mit dem gezielten Einsatz von Desinfektionsmitteln müssen Sie keine Sorge haben - die Produkte sorgen für zuverlässige Hygiene ganz nach Wunsch.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Eines vorab: Zum Thema Desinfektion gibt es durchaus geteilte Meinungen. Während einige Experten die flächendeckende und regelmäßige Desinfizierung insbesondere im Haushalt nicht nur für gesundheitsschädlich, sondern auch für kontraproduktiv halten, vermittelt sie vielen Menschen das Gefühl von Sauberkeit und Hygiene.

Generelle Tipps zur Anwendung von Desinfektionsmitteln

Was viele nicht wissen: Eine regelmäßige, also beispielsweise tägliche oder mehrmals wöchentliche Desinfektion beseitigt zwar nahezu alle Keime und Bakterien. Sie kann aber, ähnlich wie Antibiotika, ebenso zu Resistenzen bei den verbleibenden Keimen sorgen.

Diese sind dann gar nicht mehr zu entfernen - was dem Sinn einer Desinfektion absolut entgegen wirkt.

Auch eine regelmäßige Desinfektion im klassischen Sinne, also mit passenden Sprays und Feuchttüchern oder Putzmitteln, sollte nur sparsam durchgeführt werden.

Alltagsgegenstände desinfizieren

Einige Beispiele hierfür sind WC-Brillen, PC-Tastatur und -Maus, aber auch scheinbar "harmlose" Gegenstände wie Türgriffe und Telefon. Insbesondere, wenn diese von mehreren Personen benutzt werden, kann eine Desinfektion sinnvoll sein.

Dies ist insbesondere bei akuten Erkältungen oder ansteckenden Erkrankungen der Fall.

Desinfektion durch Abkochen und Sterilisieren

Eine Desinfizierung ist nicht nur auf chemischem Wege möglich - auch das Abkochen oder Sterilisieren von Gegenständen kann eine (sinnvollere) Abtötung von Keimen bewirken.

Diese Variante ist in jedem Fall einer chemischen Desinfektion vorzuziehen, wenn es sich zum Beispiel um Babys Spielzeug, Schnuller oder Nuckelflasche handelt.

Klimaanlage als Keimherd

Und noch ein wichtiger Gegenstand sollte regelmäßig vom Fachmann desinfiziert werden: Die Klimaanlage. Ob im Haus oder im Auto, Klimaanlagen sind wahre Paradiese für Keime und Bakterien, die sich im Kühlwasser ansiedeln.

Hier ist eine Reinigung vom Profi nötig, damit die angenehme Kühle nicht krank macht.

Das richtige Mittel wählen

Als Basis für die hygienische Reinigung eignen sich Desinfektionsmittel für den Haushalt. Als Ergänzung zur regelmäßigen Reinigung können sie nicht nur für sichtbare, sondern auch für unsichtbare Sauberkeit sorgen.

Moderne Desinfektionsmittel kommen in verschiedenen Ausführungen in den Handel - beispielsweise als Flüssigreiniger, aber auch als Spray. Letztere eignen sich besonders gut für eine gezielte Behandlung einzelner Flächen und Armaturen, während der Flüssigreiniger in Wasser gelöst auch größere Flächen bearbeitet.

Desinfektion im Bad

Desinfektionsmittel sind eine ideale Ergänzung zur regelmäßigen Badreinigung beispielsweise mit dem Allzweckreiniger oder auch mit speziellen Putzmitteln fürs WC.

Flüssig zur Auflösung in Wasser oder als praktisches Spray, können sie gezielt dort aufgebracht werden, wo eine Extraportion Hygiene sinnvoll sein kann: Die WC-Brille beispielsweise zählt hierzu, genauso aber auch die Türklinke.

Besonders praktisch sind 2-in-1-Badreiniger, die sowohl desinfizieren als auch wie gewohnt sauber halten.

Anwendung des Mittels

Für eine gründliche Desinfektion sollte das Mittel einige Zeit einwirken und erst dann abgespült werden. Dabei ist es wichtig, die Reinigungsreste vollständig abzunehmen - nur so werden auch alle Bakterien und Keime mit entfernt.

Ideal ist es, hartnäckige Verschmutzungen und sichtbare Dreckreste zuerst zu entfernen und dann eine Desinfektion folgen zu lassen. Mit praktischen 2-in-1-Mitteln werde diese beiden Reinigungsschritte gleichzeitig durchgeführt.

Zusätzliche Desinfektion durch spezielle Tücher

Zusätzlich zur gründlichen und regelmäßigen Reinigung empfehlen sich Tücher, die mit dem Desinfektionsmittel getränkt sind. Diese können spontan bei Bedarf beispielsweise bei verschmutzten WC-Brillen oder Türklinken in Bädern, die von vielen Menschen zugleich benutzt werden, eingesetzt werden.

Kampfansage gegen schädliche Keime in der Küche

Auf einem Quadratzentimeter eines Spültuches können sich bis zu 100 Millionen Bakterien befinden und lösen bei diesem Wissen sicherlich keine prickelnden Gedankengänge aus. Kaum verwunderlich ist dann die Tatsache, dass die Keime durch eine unzureichende Hygiene überhand nehmen und die Bewohner oftmals erkranken lassen. Letzteres geschieht Jahr für Jahr bei bis zu einer Million Menschen in Deutschland und kann zu unangenehmen oder auch schwerwiegenden Erkrankungen wie etwa einer Salmonellenvergiftung führen.

Regelmäßiger Wechsel von Lappen, Tüchern und Co.

Gegen die Bakterien und eine Erkrankung durch diese hilft nur eine lückenlose und konsequente Hygiene in der Küche. Beginnend bei einem Wechsel der Küchenhandtücher, Spültücher, Spül- und Putzlappen sowie Spülbürsten, der alle ein bis zwei Tage stattfinden und in einem Waschgang mit 60 oder 90 Grad enden sollte, gibt es jedoch noch weitaus mehr effektive Maßnahmen gegen die unsichtbaren Plagegeister und folglich einem Mehr an Hygiene.

Desinfektionsmittel in der Nähe von Nahrungsmitteln?

Heute gibt es spezielle Mittel, die auch im Bereich von Küche und Lebensmitteln zum Einsatz kommen können.

Die Desinfektion sollte hier immer gezielt und eher sparsam durchgeführt werden.

Reinigung von Arbeits- und Spülflächen

Alle Arbeits- und Spülflächen sollten Sie stets mit einer heißen Spülmittellauge abwaschen und anschließend diese gut nachtrocknen. Feuchte Ritzen zum Beispiel sind begehrte Tummelplätze für die Erreger, da dort geradezu optimale Wachstumsbedingungen für diese zu finden sind.

Besonders aufmerksam sollten Sie zudem hinsichtlich von Gummistopfen oder dem Abfluss sein, denn diese sind aufgrund der Feuchtigkeit natürlich recht anfällig für eine bakterielle Belagerung.

Vor- und Nachteile verschiedener Brettmaterialien

Große Keimmagnete sind zudem Schneidebretter, bei denen widererwarten die Wahl lieber auf solche aus Holz fallen sollte statt auf Kunststoffbrettchen. Studien konnten zu diesem Thema herausfinden, dass Brettchen aus Kunststoff weitaus mehr an Bakterien auf und in sich bergen als es bei Brettern auch Holz oder Glas der Fall ist.

Alternativ bieten sich also auch Brettchen aus Glas an, die zudem den großen Vorteil haben sehr heiß abgewaschen und gut getrocknet werden zu können. Übrigens ist es ratsam für das Zubereiten von Geflügel oder andere rohen Lebensmitteln unterschiedliche Brettchen zu verwenden.

Holzbrettchen stets senkrecht stehend trocknen zu lassen vermindert ebenfalls eine Keimbildung, die mittels dem Einsatz einer Mikrowelle ergänzend vermindert werden kann, indem die Brettchen kurz darin erhitzt werden (achten Sie bitte auf die Herstellerempfehlung!).

Reinigung des Kühlschranks

Den Kühlschrank sollten Sie am besten täglich nach verdorbenen Nahrungsmitteln inspizieren und einmal in der Woche mit Essigwasser auswaschen. Im Bezug auf die empfohlene keimschädigende Temperatur des Kühlschranks heißt es diese nicht über 5 Grad Celsius ansteigen zu lassen.

Zusätzlich sollten Sie das Eisfach regelmäßig abtauen und ebenfalls gründlich reinigen ohne es jedoch zu versäumen diesen gut austrocknen zu lassen bevor er wieder angeschaltet wird.

Mit diesen wertvollen Tipps haben Sie bereits viel für eine Steigerung der Hygiene in Ihrem Haushalt getan ohne allerdings die Sterilität eines OP-Saals erreichen zu müssen, denn manche Bakterien tun auch den Abwehrkräften in ihrer Aufbauarbeit gut.