Leimseife - Besonderheiten und Herstellung

Leimseifen können maschinell oder manuell gefertigt werden und somit Unikate sein. Sie werden oftmals auf Weihnachtsmärkten angeboten. Sie zählen zu den Naturkosmetika, da sie in den meisten Fällen keinerlei Konservierungsstoffe, Tenside oder synthetische Weichmacher enthalten. Die Herstellung weist einige Besonderheiten auf. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Leimseife.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Was ist Leimseife? - Herstellung und Inhaltsstoffe

Bei einer Leimseife bzw. bei Seifenleim handelt es sich um eine homogene Masse, bei der, anders als bei anderen Seifen, das Glycerin enthalten bleibt, da auf eine Abtrennung verzichtet wird. Im Seifensiedeverfahren zerfällt das verwendete Fett durch die Zugabe von Lauge beim Kochen in Glycerin und die Alkalisalze der Fettsäuren.

Diese Masse wird als Seifenleim bezeichnet. Durch weiteres Hinzufügen von Kochsalz spaltet sich der Seifenkern von der Unterlauge ab.

Letztere enthält unter anderem Glycerin. Dieser Trennvorgang entfällt bei der Herstellung von Leimseife, so dass das Glycerin in der Masse erhalten bleibt. Ein ähnliches Ergebnis kann im Kaltsiedeverfahren erzielt werden, bei welchem die Temperatur 40 Grad Celsius nicht übersteigt:

  1. Der so gewonnene Seifenleim wird im flüssigen Zustand in ein Behältnis gefüllt und soll darin erstarren.
  2. Dann erst werden die entstandenen Blöcke in Stücke geschnitten. Dies kann maschinell oder manuell mit einem Spezialmesser erfolgen.
  3. Anschließend können sie weiter bearbeitet und in Form gebracht werden.
  4. Nachdem sie einige Wochen getrocknet werden, verpackt der Seifenhersteller sie in Papier.

In der handwerklichen Produktion lassen sich sehr individuelle Seifen herstellen, die als Unikate gelten. Leimseifen werden als handgemachte Produkte häufig auf Weihnachtsmärkten oder in Hofläden angeboten. Da die Hersteller in der handwerklichen Produktion meist auf Zusatzstoffe, beispielsweise

verzichten, dürfen diese Leimseifen als Naturkosmetika bezeichnet werden.

Leimseife selbst herstellen

Leimseife lässt sich auch selbst herstellen. Zu diesem Zweck wiegt man 10 Gramm Natriumhydroxid in einem 50 Milliliter-Becherglas ab und gibt 25 Milliliter Wasser in einen weiteren Messbecher. Nun schüttet man in jeweils kleinen Portionen das Natriumhydroxid unter Rühren ins Wasser - nicht andersherum, dies ist für die Nase ätzend.

Das Natriumhydroxid sollte sich vollständig aufgelöst haben. Nun gibt man einen Liter kochendes Wasser in ein Gefäß, das als Wasserbad verwendet werden kann. In dieses wird ein Becher mit 45 Milliliter Sonnenblumenöl und einem Stück Palmin (ca. 25 Gramm) gestellt.

Die Mischung wird bis zum vollständigen Schmelzen des Palmins gerührt. Nun fügt man unter langsamen Rühren nach und nach die Natriumhydroxid-Lösung hinzu und mischt alles für zweieinhalb Minuten mit einem Stabmixer bis zu einer puddingartigen Konsistenz.

In kleinen Mengen lassen sich nun auch Duft- und/oder Farbstoffe unterrühren. Die Masse wird schließlich in Silikonförmchen gefüllt.

Nach ein bis drei Tagen können die Seifenstücke herausgeholt werden. Vor der Nutzung müssen sie noch vier Wochen lichtgeschützt an der Luft trocknen.