Schutz mit behandelten Mückennetzen gegen Malaria problematisch

Vielversprechender Ansatz imprägnierter Mückennetze wendet sich zum Schlechten

Von Ingo Krüger
22. August 2011

Resistenz von Malariamücken ist ein zunehmend größeres Problem. So fanden Forscher heraus, dass mit Insektenvernichtungsmitteln imprägnierte Mückennetze die Widerstandskraft der Insekten stärken.

Am Anfang gab es Erfolge im Kampf gegen die Tropenkrankheit zu vermelden. So sank beispielsweise die Zahl der Malaria-Erkrankungen im Dorf Dielmo im Landesinneren des Senegal zwischen August 2008 und August 2010 auf unter acht Prozent des vorherigen Standes. Doch danach wurden die Mücken immun gegen die Mittel und die Häufigkeit der Malaria-Anfälle stieg von September bis Dezember 2010 fast wieder auf den Stand, den sie zuvor hatte.

Diese Erkenntnisse seien äußerst besorgniserregend, stellte Jean-François Trape vom Institut für Entwicklungsforschung im Senegal fest. Anscheinend hätten Einheimische ihre im Laufe der Zeit körpereigene Abwehr gegen den Erreger verloren, so Trape.

Forscher sollten kein vorschnelles Urteil fällen

Joseph Keating und Thomas Eisele von der Tulane University in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana warnten jedoch davor, diese Ergebnisse einfach auf andere Gegenden Afrikas zu übertragen. Schließlich sei die Studie über einen relativ kurzen Zeitraum und nur in einem einzigen Dorf im ländlichen Senegal gelaufen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich knapp eine Million Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren. 90 Prozent der Erkrankten leben auf dem afrikanischen Kontinent. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen wird auf 300 bis 500 Millionen Fälle geschätzt.