Parkett neu abschleifen und versiegeln - Hinweise und Tipps zur Renovierung

Parkett ist ein Fußbodenbelag aus Naturholz. Das Hartholz von verschiedenen Laubbäumen wird nach den so genannten Parkettmustern verlegt. Es gibt verschiedene Arten dieses Bodenbelags. In der Regel wird nach einiger Zeit ein Abschleifen und anschließende Versiegelung des Parkettbodens notwendig. Lesen Sie hier, was beim Abschleifen und Versiegeln des Parketts beachtet werden sollte.

Von Kai Zielke

Parkettaufbereitung: Nutzen und Vorzüge

Der Parkettfußboden, umgangssprachlich als Parkettboden bzw. einfach nur Parkett bezeichnet, ist auch seiner Haltbarkeit und Langlebigkeit wegen so bekannt wie beliebt. Die einmalige Investition, vielfach im Zusammenhang mit dem Hausneubau oder der Renovierung einer Immobilie, rechnet sich langfristig auch deswegen, weil der Parkettboden nicht erneuert werden muss, sondern abgeschliffen werden kann.

Am und mit dem Material kann buchstäblich gearbeitet werden. Nach dem Abschleifen ist der Parkettboden wie neu, weil er zum Abschluss versiegelt wird.

Am Parkettboden hat man lange seine Freude, doch das heißt nicht, dass man vor Kratzern oder kleineren Macken verschont bleibt. Ebenso bekommt der Belag mit der Zeit eine stumpfe Oberfläche, die durch die Aufbereitung erneuert werden kann.

Für den geübten Heim- und Hobbyhandwerker stellt diese Aufgabe keine allzu große Herausforderung dar. Wichtig sind die Benutzung einer professionellen Schleifmaschine sowie das Einhalten einiger Ratschläge.

Die drei Arbeitsschritte Vorbereiten, Abschleifen und Versiegeln müssen auf jeden Fall sorgfältig erledigt werden. Das ist für den Wohnungseigentümer eher eine Selbstverständlichkeit.

Je nach Dicke des Bodens lässt er sich mehrmals aufbereiten. Handelt es sich um Mehrschichtparkett, kann diese 2,5 bis 6 Millimeter betragen; bei Massivholzparkett ist sogar eine 22 Millimeter dicke Schicht möglich. Beim Abschleifen werden etwa 0,5 Millimeter abgetragen.

Vorbereitung

Zunächst einmal muss der Raum leergeräumt werden; es sollten sich keinerlei Möbel mehr im Zimmer befinden; stattdessen ist eine freie Bodenfläche notwendig.

Der Parkettboden muss dann mithilfe von Meißel und Holzkeil von allen Sockelleisten befreit werden. Nichts darf herausragen oder kantig sein, weil das zur Kollision mit der Schleifmaschine führt - somit gilt es auch, auf mögliche hervorstehende Nägel und Co. zu achten.

Findet man beschädigte Stellen vor, lassen sich diese mit Reparaturholzleim ausbessern. Schließlich wird der Boden gereinigt.

Der Heimwerker sollte sich eine Atemschutzmaske (Filterklasse P3) besorgen, da bei der Schleifarbeit eine Menge Staub produziert wird. Auch ist ein Lüften der Räume zu empfehlen.

Abschleifen

Zum Schleifen ist das Ausleihen einer Parkettschleifmaschine im Einzelhandel empfehlenswert. Alternativ können notwendige, aber doch recht laienhaft wirkende Utensilien in einem der namhaften Baumärkte eingekauft werden.

Die Bodenflächen sollten möglichst mit einem Parkettbandschleifer bearbeitet werden. Für die Ecken und Ränder eignet sich ein Winkelschleifer deutlich besser.

Je nach Alter und Gebrauchsspuren auf dem Parkett sind mehrere Schleifvorgänge notwendig. Abgeschliffen wird die Schutzschicht des Parkettbodens, bis hin zu einem geringen Teil des Parketts selbst.

Das Schleifen wird in verschiedene Körnungen kategorisiert. Körnung ist die Maßeinheit Mesh.

Das englische "Mesh" heißt zu Deutsch Masche. Die Körnung in Mesh gliedert die Körnungsgröße in sehr fein, fein, mittel und grob. Die Körnungen sind genormt und je nach Art sowie Größe für den jeweiligen Abschliff geeignet.

  • Ein älterer, also bereits benutzter Parkettboden wird in der Regel in drei bis vier Vorgängen abgeschliffen. Im ersten mit der Körnung K24, dann mit den Körnungen K40, K60 und K100.
  • Bei einem neuen Parkettboden sind die drei Schleifvorgänge K40, K60 und K100 ausreichend.

Der Schleifvorgang verläuft ruhig und gleichmäßig über den Parkettboden. Der Abschliff wird in einem Staubsack am Schleifgerät aufgefangen, vergleichbar mit einem Rasenmäher. Wichtig: da der Schleifstaub, der sich in diesem Beutel sammelt, leicht entzündlich ist, sollte er nach der Arbeit in einem Metallbehälter entsorgt werden.

Ähnlich wie bei einem Staubsauger gibt es Zubehörteile, um die Ecken und Ränder abzuschleifen. Der Heimwerker benötigt für diese Tätigkeit Muße und Ungestörtheit.

Es muss genau gearbeitet werden; kleine Unebenheiten lassen sich durch ein mehrfaches Überschleifen begradigen. Das geht zwar ohne besondere Vorkenntnisse, aber eben doch mit einer guten Portion an Gewissenhaftigkeit.

Grüne Schleifmaschine fährt über einen Parkettboden zum Abschleifen
Grüne Schleifmaschine fährt über einen Parkettboden zum Abschleifen

Schleifvorgänge im Überblick

Im Allgemeinen lassen sich die Schleifvorgänge in

  • den Vor- oder auch Grobschliff
  • den Zwischenschliff sowie
  • den Endschliff

einteilen. Im Rahmen des Grobschliffs wird die alte Lackschicht entfernt. Um Rillen im Parkett zu vermeiden, sollte das Schleifgerät erst dann auf den Boden gesetzt werden, wenn die volle Drehzahl erreicht worden ist. Wichtig ist zudem, die Maschine nicht im Stand abzusenken; ist der Schleifvorgang beendet, hebt man sie in einer Vorwärtsbewegung an.

Es wird von der Wand bis zur Mitte des Raumes gearbeitet; jede Bahn geht man im Vorwärts- und Rückwärtsgang durch. Danach wird der entstandene Staub beseitigt.

Der Zwischenschliff setzt voraus, dass man auf das Verlegemusster des Parkettbodens achtet. Auf diese Weise lassen sich die Spuren des Grobschliffs entfernen. Bei Mosaikparkett arbeitet man quer zum Lichteinfall, beim Stabparkett in Längs- und Querbahnen mit der Holzrichtung, beim Fischgrätparkett diagonal mit der Holzrichtung.

In diesem Schritt werden auch Ecken und Ränder bearbeitet. Werden Risse oder Fugen sichtbar, behandelt man diese mit Holzreparaturleim sowie feinem Schleifstaub. Anschließend saugt man den Boden ab.

Es kann sein, dass mehrere Durchgänge des Zwischenschliffs notwendig sind. Ansonsten folgt nun der Feinschliff. Dieser sorgt für eine Glättung der Oberfläche. Auch nach diesem Schritt ist eine gründliche Reinigung des Bodens unerlässlich.

Versiegelung

Der abgeschliffene Parkettboden muss sorgfältig gereinigt, also zunächst gesaugt und anschließend feucht gewischt werden. Jedes Stäubchen ist zu viel.

Danach wird der Versieglungslack in mehreren Schichten nacheinander aufgetragen. Der Zeitabstand zwischen ein, zwei oder drei Schichten sollte jeweils 24 Stunden betragen.

Wenn die Versieglung getrocknet ist, jedes Mal erneut feingeschliffen werden, um auch kleinste Unebenheiten wie Bläschenbildung auszugleichen. Hier hilft die sehr feine Körnung K120.

Zum Versiegeln bieten sich verschiedenartige Methoden an, bis hin zu einem Ölen statt Lacken. Erst einige Wochen nach Abschluss der Parkettversieglung ist die Oberfläche gegen gängige Haushaltsreinigungsmittel resistent sowie unempfindlich.

Ab jetzt ist der Parkettboden wieder wie neu. Er ist so robust wie zuvor und kann auf Jahre hinaus belastet werden.