Anleitung zum Schließen von Wand- und Bohrlöchern

Kleine Bohrlöcher in Wänden kann der ambitionierte Hobbyhandwerker selbst verschließen. Bei sehr großen Löchern nach Umbauten sollte der Verschluss im Zuge einer Renovierung vom Fachmann ausgeführt werden. Für das Schließen von Wand- und Bohrlöchern stehen unterschiedliche Materialien zur Auswahl. Lesen Sie, was beim Füllen von Wand- und Bohrlöchern beachtet werden sollte.

Von Kerstin Ehring

Gerade beim Heimwerken sind schnell kleine "Unfälle" passiert und Bohrlöcher werden an der falschen Stelle in der Wand platziert. Auch beim Umräumen von Mobiliar oder beim Auszug aus der Wohnung zeigen sich oft unerwünschte Löcher in den Wänden, die gut verschlossen werden sollten.

Obwohl oft in einfachen Haushaltstipps angegeben, ist Zahnpasta keine adäquate und feste Füllmasse für Löcher in den Wänden. Sie sollte nur zum vorübergehenden Kaschieren der Löcher genutzt und danach unbedingt durch haltbare Füllmasse ersetzt werden. Das sichere und feste Verschließen von Löchern in den Wänden wird in mehreren Arbeitsschritten vorgenommen.

Das Loch vorbereiten

Alle Nägel, Schrauben und Dübel müssen entfernt werden. Dazu eignen sich Zangen gut.

Sitzen die Dübel zu tief, kann eine Häkelnadel hilfreich beim Herausziehen sein. Ein besonders vorsichtiges Vorgehen ist hierbei nicht nötig. Wenn man das Loch durch Herausziehen von Nagel, Schraube und Co. vergrößert, geht man sicher, losen Putz entfernt zu haben.

Außerdem haftet die Spachtelmasse auf einem größberen Untergrund deutlich besser. Danach wird das Loch noch einmal mit dem Staubsauger ausgesaugt, um Reste von alter Dübelmasse oder Zement herauszuholen.

Auftragen einer Grundierung

Handelt es sich um tiefe oder große Löcher, ist es sinnvoll, Tiefengrund in diese zu füllen, bevor man sie mit Spachtelmasse behandelt. Besonders, wenn es sich um einen stark saugenden Untergrund, wie zum Beispiel Gips handelt, ist dies zu empfehlen.

Mit der Bohrmaschine können ziemlich große Löcher in der Wand entstehen
Mit der Bohrmaschine können ziemlich große Löcher in der Wand entstehen

Das Loch richtig füllen

Zum Füllen der Bohrlöcher können unterschiedliche Materialien verwendet werden. Für sehr kleine Löcher wird im Handel eine Füllmasse in Tuben angeboten, die direkt in das Bohrloch gedrückt wird und dieses korrekt ausfüllt.

Bleibt Luft im Bohrloch, halten bei späteren Bohrungen keine Dübel mehr. Überschüssige Füllmasse muss sofort von der Wand entfernt werden, damit ein glatter Abschluss entsteht. Nach der Trockenzeit kann die Stelle tapeziert oder gestrichen werden.

Verwendung von Spachtelmasse

Sind viele oder größere Löcher zu verschließen, ist Spachtelmasse eine gute Alternative. Der so genannte Füllspachtel wird nach Gebrauchsanweisung mit Wasser angerührt, mit einem Spachtel in die Löcher gefüllt und glatt verstrichen.

Der Vorteil gegenüber Gips besteht bei Füllspachtel darin, dass er etwas langsamer hart wird und deshalb noch Korrekturen vorgenommen werden können. Beim Auftragen ist darauf zu achten, dass man die gesamte Tiefe des Lochs erreicht und keine Hohlräume übrig lässt. Ein mehrmaliges Verspachteln ist daher anzuraten.

Handelt es sich um große Wandlöcher, sollten diese nach dem Füllen mit einem Reibebrett behandelt werden. Zu diesem Zweck streicht man dieses mehrere Male über die entsprechenden Stellen.

Nach dem Trocknen kann überschüssige Spachtelmasse sauber abgeschliffen werden. In der Regel bedarf es eine halbe bis ganze Stunde, bis die Spachtelmasse trocken ist; bei größeren Löchern kann es die Trockenzeit länger sein.

Das Schleifen kann mit Schleifpapier oder mit einer Schleifmaschine erfolgen. Die Löcher sind nun in der Regel fest verschlossen und können nach Bedarf verkleidet werden.

Mitunter kann es möglich sein, eine weitere Schicht mit Spachtelmasse aufzutragen. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass die vorherige in dem Fall mindestens einen Tag lang trocknen sollte.

Nach Trocknen der Masse kann man die Wand nach Belieben Tapezieren oder Streichen. Die Löcher sind danach nicht mehr zu sehen.