So glänzt altes Leder wieder

Besitzen Sie Stilmöbel mit Lederbezügen? Dann haben Sie sich sicher schon gefragt, wie Sie diese am besten pflegen können. Denn auch das hochwertigste Leder wird mit der Zeit matt und spröde und verliert seinen natürlichen Glanz und seine Spannkraft. Glücklicherweise gibt es einige gute Tipps und Tricks, um altes Leder wieder zum Glänzen zu bringen - informieren Sie sich hier.

Von Kathrin Schramm

Die natürlichen Eigenschaften von Leder

Eine ernüchternde Bemerkung vorneweg: Leder ist ein natürliches Material, und alle natürlichen Materialien haben Ihre Verfallszeit. Zwar hängt diese sehr stark von der Pflege und der Beanspruchung ab, aber Wunder dürfen Sie selbst bei guter Pflege keine erwarten.

Ein gut gepflegtes, noch nicht allzu altes Leder verfügt über eine gute Spannkraft und einen satten Glanz. Je mehr es benutzt und strapaziert wird, desto mehr lässt seine Spannkraft nach, und es wird matt und spröde.

Leder ist nun einmal eine Haut, und jede Haut ist einem Alterungsprozess unterworfen. Dem können Sie durch die Verwendung eines speziellen Lederpflegemittels entgegen wirken. Bei altem Leder, das womöglich auch in seiner langen Lebenszeit nicht konsequent gepflegt wurde, sollten Sie dabei jedoch vorsichtig umgehen.

Echtes Leder ist ein natürliches Material
Echtes Leder ist ein natürliches Material

Erster Schritt: Reinigung

Bevor Sie das Leder mit dem Lederpflegemittel behandeln, müssen Sie es gut reinigen. Dazu können Sie es mit einem feuchten, weichen Tuch abwischen.

Vor allem den Falten und den Kanten sollten Sie dabei mehr Aufmerksamkeit widmen und allen Schmutz sorgsam entfernen. Lassen Sie das gereinigte Leder danach sehr gut abtrocknen, am besten über Nacht.

Wenn Sie den Fehler machen und keine Geduld haben, dann schließen Sie bei der Nachbehandlung Feuchtigkeit im Leder ein, die große Schäden anrichten kann. Sie lässt das Leder fleckig werden und kann sogar Schimmelbildung zur Folge haben.

Zweiter Schritt: Polieren

Verwenden Sie anschließend das Lederpflegemittel sparsam, so dass es gut einziehen kann. Arbeiten Sie nach der Gebrauchsanweisung und überprüfen Sie, ob ein abschließendes Polieren notwendig ist. Eventuell müssen Sie diesen Arbeitsgang auch mehrfach wiederholen, bis sich eine Wirkung zeigt.

Ein weiteres Pflegeprodukt ist das hochwertige Lederfett. Auch bei diesem sollten Sie in der Verarbeitung sehr sparsam und vorsichtig vorgehen, da sich sonst schnell hässliche Fettflecken bilden können. Lassen Sie das Lederfett ein bis zwei Tage einziehen, und polieren Sie dann gründlich nach, damit beim Sitzen auf dem Möbel später keine Rückstände an Hosen oder Röcken zurück bleiben.

Tipps bei verhärtetem Leder

Im Laufe der Zeit kann es vorkommen, dass Leder bei regelmäßiger falscher Pflege verhärtet. Schuld daran ist zu viel Feuchtigkeit, durch die sich das Material zusammenzieht.

Teil der Aufbereitung von Leder ist daher auch immer, es wieder geschmeidig zu bekommen. Zu diesem Zweck sollte es regelmäßig mit nährenden, speziell für Leder konzipierten, Lotionen behandelt werden. Wichtig ist eine gründliche, aber schonende Einarbeitung. Diese Mittel sollten immer mehrere Stunden lang einwirken.

Brauner Ledersessel an weißer Wand und auf weißem Boden
Brauner Ledersessel an weißer Wand und auf weißem Boden

Was tun bei verblichener Farbe?

Neben dem Glanzverlust kann auch die Farbe eines Ledermöbelstücks nach einiger Zeit verlorgengehen. Ausgeblichenes Leder macht aus Stilmöbeln schnell eher unansehnliche Stücke. Eine Neuanschaffung ist aber auch in diesem Fall nicht unbedingt notwendig, denn es gibt Möglichkeiten, die Farbe aufzufrischen.

Nachfärben heißt das Zauberwort. Entscheidend ist dabei jedoch, auf speziell dafür vorgesehene Farbe zu setzen, um die Atmungsaktivität des Leders zu erhalten. Die Farbpartikel müssen dabei natürlich dennoch in das Leder eindringen; gleichzeitig dürfen die Poren nicht verschlossen werden.

Generell besteht die Neufärbung von altem Leder aus den Arbeitsschritten

  • Tiefenreinigung
  • Auftragung der Lederfarbe mit Schwamm oder durch Sprühen
  • Abschlussversiegelung zur Vermeidung von Abrieb und Abfärbung

Gibt es Kratzer oder Brüche im Leder, sollten diese mithilfe von feinem Schleifpapier zuvor an- bzw. glattgeschliffen werden. Für größere Risse eignen sich spezielle Präparate zum Verschließen von Leder.

Besonders wichtig - sowohl bei der vorbereitenden Reinigung als auch beim Färbevorgang ansich - ist ausreichend Zeit. Es sollten in beiden Fällen mehrere Tage eingeplant werden, in denen das Leder die Möglichkeit hat, die Mittel gleichmäßig aufzunehmen.