Vor- und Nachteile von Körner- und Nackenstützkissen

Nur mit dem richtigen Kopfkissen ist ein erholsamer Schlaf möglich, dabei spielen auch die Schlafgewohnheiten eine entscheidende Rolle. Körner- und Nackenstützkissen gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, Größen und Füllungen. Sie sind mitunter als Kälte- sowie als Wärmekissen nutzbar. Jede Ausführung hat seine Vor- und Nachteile. Informieren Sie sich über die Vielfalt der Körner- und Nackenstützkissen.

Von Anita Nieper

Körner- und Nackenstützkissen gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. In der Regel sind sie so geformt, dass sie sich optimal der Nacken- und Schulterregionen anpassen können. Auf diese Weise wirken sie genau dort, wo die Beschwerden - allen voran Verspannungen - liegen.

Erwärmt man dafür geeignete Modelle, können sie als sehr gute Alternative zur Wärmflasche fungieren. Die Wärme wird lange gespeichert bzw. langsam abgegeben.

Besonders zum Einschlafen eignen sich solche Kissen ideal, da deren Temperatur nie unter Körpertemperatur sinkt. Außerdem können sie je nach Füllung einen sehr angenehmen Duft abgeben.

Füllstoffe für Körner- und Nackenstützkissen

Die Auswahl an Füllungen für Kopfkissen ist riesig, einige können sogar als Wärme- oder Kältekissen fungieren. So gibt es Kissenfüllungen aus Getreide wie

aus Kernen wie

  • Kirschkernen
  • Traubenkernen und
  • Johannisbeerkernen

sowie Ölsaaten wie Raps- oder Leinsamen, die allesamt als Wärme- und Kältekissen genutzt werden können. Als Schlafkissen-Füllstoffe eignen sich:

  • Dinkelspelz
  • Hirseschalen
  • Buchweizenspelz
  • EPS-Perlen und
  • Zirbenholzspäne.

Als so genannte Kräuter- oder Duftkissen kommen

in Frage.

Für ein kleines 40x40 cm Dinkel (Korn)- oder Kirschkernkissen werden ca. 1.300 Gramm benötigt. Lässt man sich ein 40x80 cm Kissen mit Buchweizenschale füllen, so werden 4.500 Gramm und mit Dinkelspelz 2.600 Gramm benötigt.

So genannte Körnerkissen können fertig gefüllt und vernäht gekauft werden, es gibt aber Kissenhüllen und Füllungen zum Zusammenstellen. Dabei können unterschiedliche Füllstoffe mit unterschiedlich großer Körnung gemischt werden. Zu einem Körnerkissen kann eine Kräutermischung beigefügt werden, aber auch Blüten wie Lavendel- oder Rosenblüten, die für einen angenehmen Duft sorgen.

Der Fantasie sind bei der Zusammenstellung eines Körnerkissens keine Grenzen gesetzt. Im Allgemeinen muss man sich erst an den intensiven Geruch gewöhnen, für Allergiker können Körnerkissen von Nachteil sein.

Kirschkernkissen als als Wärme- oder Kühlkissen
Kirschkernkissen als als Wärme- oder Kühlkissen

Körnerkissen als Wärmflasche oder Kühlkissen

Kissenfüllungen aus Dinkel, Weizen und Roggen sind die häufigsten Körnerkissen, die zum Wärmen und Kühlen verwendet werden. Die idealen Begleiter für Groß und Klein helfen als Wärmekissen unter anderem bei

Ideals sind hierfür kleiner Kissen zum Beispiel 60x20 cm, für Kinder auch mit einem lustigen Motiv auf dem Bezug.

Wirkung: Als Wärmekissen helfen die Körnerfüllungen bei Verspannungen und Nackenschmerzen, in Form von Kälte bei Zerrungen und Prellungen.

Zum Erwärmen wird das Kissen für 15 Minuten bei 100°C in den Backofen gelegt. Von dem Erwärmen in der Mikrowelle wird nach neuesten Erkenntnissen wegen erhöhter Brandgefahr gewarnt. Die Körner speichern die Hitze und geben sie nach und nach wieder ab.

Nicht nur zum Wärmen, auch zum Kühlen sind Körnerkissen ideal. Nach 60 Minuten im Gefrierschrank können

mit dem Kissen gekühlt werden.

Formen der Nackenstützkissen

Körnerkissen unterscheiden sich in den Formen:

  • Nackenstützkissen
  • Nackenhörnchen
  • Nacken-Schlafkissen und
  • Nacken-Wärme-Kältekissen.

Sehr beliebt ist die Größe 60x40 cm zum Schlafen, es gibt aber auch andere Maße.

Mit Federn oder Baumwolle gefüllte Kissen sind sehr weich, ergonomisch geformte Nackenstützkissen dagegen ganz starr in ihrer Form und so genannte Körnerkissen flexibel, aber dabei formbeständig. Meistens kann man sich zwischen einer elastisch stützenden oder elastisch nachgebenden Liegeeigenschaft entscheiden. Körnerkissen sollten mit einem festen Steppbezug versehen sein, der eventuelle "Rieselgeräusche" abdämpft.

Auch wenn die Körnerkissen nicht ergonomisch geformt sind, so geben sie der Wirbelsäule doch sehr guten Halt. Die Schulter sollte beim Schlaf auf der Matratze liegen und nur der Kopf auf dem Kissen.

Das Körnerkissen wird sich nach kurzer Zeit an den Kopf und Nacken anpassen. Die Kissen sind für alle geeignet, die einen idealen Wärme-Austausch wünschen und die Naturmaterialien genießen möchten.

Nackenstützkissen für weniger Nackenprobleme
Nackenstützkissen für weniger Nackenprobleme

Ergonomische Nackenstützkissen

Ergonomisch geformte Kopfkissen werden in unterschiedlichen Größen, Formen und Härtegraden angeboten. Viele Menschen haben Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich; für Abhilfe kann ein Nackenstützkissen sorgen. Beim Liegen auf einem Nackenstützkissen wird die Hals- und Nackenwirbelsäule optimal gestützt, so kann der Körper entspannen und sich im Schlaf erholen.

Während sich ein "normales" Kopfkissen aufschütteln lässt und das Inlett von einer Seite auf die andere rutschen kann, sind ergonomische Kopfkissen starr und verändern sich nicht; sie bleiben immer in Form. Der innere Kern eines Nackenstützkissens besteht aus Latex (Kautschuk und/oder synthetischem Latex), Kaltschaum (Polyurethane) oder viscoelastischem Mineralschaum.

Die Nackenstützkissen gibt es in unterschiedlichen Höhen - sie können meistens durch das Herausnehmen von Schaumstoffmatten individuell in der Höhe reguliert werden. Für Menschen, die auf Naturmaterialien allergisch reagieren, sind Kopfkissen aus Latex oder Schaum ideal.

Tipps zur Auswahl und Pflege

Kauft man ein Kissen mit kleineren Körnern, sollte darauf geachtet werden, dass diese durch die Absteppung in kleine Kammern unterteilt sind. Dies ist entscheidend, um ein Verrutschen bei Druck zu vermeiden.

Fällt die Wahl auf Dinkelspelzen, sollten diese ab und zu ausgewechselt werden. Generell ist dies bei anderen Füllungen nicht unbedingt notwendig; ein Austausch jedes oder jedes zweite Jahr ist jedoch zu empfehlen, wenn man die Fähigkeit, Wärme zu speichern, beibehalten möchte.

Es sollte immer auf eine luftige und trockene Lagerung geachtet werden. Die Reinigung kann per Handwäsche oder Schonwaschgang (30 Grad Celsius) erfolgen. Empfehlenswert ist die Verwendung eines Wäschenetzes, falls sich eine Naht öffnen sollte.

Das Kissen sollte an der Luft trocknen. Hierzu legt man es auf ein Handtuch und wendet es hin und wieder.