Hochhaus (Punkthochhaus und Scheibenhochhaus)

Als Hochhaus wird ein Gebäude bezeichnet, das sowohl für Wohn- als auch zu gewerblichen Zwecken genutzt wird. Ab einer Höhe von hundertfünfzig Metern ist das Hochhaus ein Wolkenkratzer. Das weltweit höchste Haus ist deutlich über achthundert Meter hoch. Die beiden gängigen Formen von Hochhäusern sind das Punkt- sowie das Scheibenhochhaus. Lesen Sie über die Merkmale von Hochhäusern und informieren Sie sich über die Vorzüge.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Punkthochhaus und Scheibenhochhaus: generelle Unterschiede

Beim Punkthochhaus ist die Hochhausfläche weitgehend quadratisch, beim Scheibenhochhaus ist sie rechteckig längs. Das Punkthochhaus wird aufgrund seiner Bauweise und der damit verbundenen Optik auch als Turmhochhaus bezeichnet. Scheibenhochhäuser sind auffallend lang, hoch gebaut und wirken dadurch schmal bis schlank.

Bei Zugrundelegung dieses gravierenden Unterschiedes zwischen den beiden Hochhaustypen wird leicht erkennbar, dass seit den letzten Jahrzehnten ausschließlich Scheibenhochhäuser gebaut werden. Zu den Punkthochhäusern zählen eher die hohen Kirchen und Dome, Rathäuser oder Bahnhöfe aus den vergangenen Jahrhunderten.

Baumerkmale

Jedes Hochhaus ist ein solitäres, also freistehendes Gebäude. Das ist auch dann der Fall, wenn mehrere Teilgebäude aneinander gefügt werden, so wie beispielsweise in Frankfurt am Main. Seit es die moderne Architektur ermöglicht, werden fast ausschließlich hohe bis sehr hohe Scheibenhochhäuser gebaut.

Die Zahl der Geschosse und die sich daraus ergebende Gesamtnutzfläche ermöglicht eine vielfältige und vielseitige Nutzung innerhalb des Hochhauses. In dem früheren World Trade Center in New York lebten und arbeiteten buchstäblich tausende Menschen.

Hochhäuser können wie eine eigene Welt sein. Sie bieten alles, was zum Leben gebraucht wird, ohne den Hochhauskomplex verlassen zu müssen.

Der Begriff "Scheibenhochhaus" trifft nicht nur auf den Grundriss, sondern auch auf die Hochhaussilhouette zu. Alle modernen und in den vergangenen Jahrzehnten erbauten Wolkenkratzer sind durchweg mit glitzernden Glasscheiben versehen. Die sind ein Inbegriff der Skyline großer Weltstädte in den USA, in Asien und in Europa.

Weltbekannt ist die Frankfurter Skyline.

Hochhäuser als Wohnhaus

Hochhäuser, die vorwiegend als Wohnraum genutzt werden, sind nach wie vor als Punkthochhäuser konstruiert. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Wohnhochhäuser in den letzten ein, zwei Jahrzehnten nahezu gar nicht mehr gebaut worden sind. Die heutigen Punkthochhäuser zum Wohnen stammen allesamt aus dem zwanzigsten Jahrhundert, und dort nicht erst aus den letzten Jahrzehnten.

Heutzutage sind Hochhäuser als Wohnhaus nicht mehr allzu beliebt
Heutzutage sind Hochhäuser als Wohnhaus nicht mehr allzu beliebt

Frühere und heutige Beliebtheit

In den 1970er Jahren war das Wohnen in einem Hochhaus sehr beliebt. Die direkte Nähe zur Innenstadt sparte Zeit und Kosten auf dem Weg zur Arbeitsstätte. In dem Punkthochhaus mit bis zu zehn oder fünfzehn Stockwerken waren

vorhanden. Eine professionelle Hausverwaltung sorgte buchstäblich für Sauberkeit und Ordnung.

Heutzutage wirkt die damit verbundene Anonymität des Wohnens eher bedrohlich als anziehend. Die Hochhausbewohner haben erkannt, dass sie ungeschützt bis unerkannt leben. Keiner kennt seinen direkten Nachbarn, Hilfe oder Unterstützung kann nicht erwartet werden.

Die Eigentümer der Hochhäuser wechseln häufig, weil es sich bei den Wohngebäuden um Kapitalanlagen, um so genannte Renditeobjekte handelt. Die Bewohner sind solange willkommen, wie sie die Monatsmiete pünktlich bezahlen. Der frühere Hausmeister wurde durch ein externes Facility Management ersetzt.

Hochhäuser als Sehenswürdigkeiten

Die zunehmende Unpersönlichkeit des Wohnens sowie verstärkte Einbruchdiebstähle machten das Leben in einem Wohnhochhaus zunehmend unerfreulicher. Die Leerstände nahmen zu, worunter letztendlich die gesamte Wohnkultur des Hochhauswohnens gelitten hat.

Hochhäuser sind in der heutigen Zeit vielfach auch eine Sehenswürdigkeit. Die Punkthochhäuser erinnern an vergangene Jahrzehnte und Jahrhunderte, die Scheibenhochhäuser an die moderne Architektur der Neuzeit.

Weltweit befinden sich mehrere Dutzend Hochhäuser als Wolkenkratzer im Bau. Viele von ihnen sind Prestigeobjekte, aber nur ganz wenige schaffen es hin zu Renditeobjekten. Zur Refinanzierung der Baukosten werden Jahrzehnte benötigt. Scheibenhochhäuser verleiten zum Staunen, je weiter der Betrachter entfernt ist - sie wirken insgesamt beeindruckend.

Der Immobilienwert von Hochhäusern ist schwer und nur aufwändig zu ermitteln. Er wird weniger von Zahlen, Daten und Fakten bestimmt als vielmehr von einem Streben nach dem Image und der Anerkennung, Eigentümer oder Miteigentümer eines Hochhauses zu sein.

Nachteile

Hochhäusern können ökonomische Vorteile zugeteilt werden, sofern eine bestimmte Höhe nicht überschritten wird. So gibt es viel Raum bei einer vergleichsweise geringen Baufläche. Allerdings steigen ab einer gewissen Höhe die Kosten für Energieversorgen, Logistik, Statik und Co., sodass die Errichtung eines solchen Gebäudes als unwirtschaftlich gilt.

Eine wirtschaftliche Grenze wird dabei bei etwa 300 Metern gezogen. Zu den bekannten Kritikpunkten zählen:

  • die Verschattung der Umgebung
  • die Unterbrechung der Sichtachsen, z.B. in historischen Orten oder Städten
  • ein hoher Energieverbrauch
  • der fragliche Gewinn von Fläche
  • eine eingeschränkte Nutzung
  • eine mangelnde Anteilnahme der Bewohner und Nutzer am öffentlichen Geschehen