Die Notwendigkeit eines Baugutachters - Baufehler vermeiden und Geld sparen

Beim Bau eines Hauses kann viel schief gehen. So kann es beispielsweise zu Baufehlern kommen, welche viel Geld kosten können. Aus diesem Grund sollte man vor und während des Hausbaus einen Baugutachter einschalten, welcher die Pläne und Durchführung des Hausbaus überwacht. Was sollte man alles über einen Baugutachter wissen und was sind die beliebtesten Baufehler, welche so vermieden werden können? Wir verraten es Ihnen.

Von Kai Zielke

Baugutachter - Funktion und Vorzüge

Baugutachter sind Sachverständige im Bauwesen. Dementsprechend gut kennen sie sich auch in diesem Sektor aus.

Sobald man demnach einen Baugutachter einschaltet, kann man davon ausgehen, dass zumindest grobe Gefahrenquellen und Fehler sicher im Vorfeld erkannt werden. Darüber hinaus kann der Baugutachter dabei helfen, Alternativpläne zu entwerfen, um solche Baufehler zu vermeiden oder auszubessern.

Der Hausbau stellt einen großen Schritt dar, welcher mit einer Menge Arbeit und hohen Ausgaben verbunden ist. Wichtig ist es daher, dass die Baustelle sowie die vereinbarten Leistungen überwacht werden. Baugutachter können ein solches Bauvorhaben betreuen.

Doch ein solcher Sachverständiger stellt auch beim Hauskauf sowie bei einer Sanierung eines Altbaus eine große Stütze dar. Neben der Baubegutachtung übernimmt er auch die Baubegleitung: alle Vorgänge, die noch vor Unterschreiben des Kaufvertrags erfolgen, werden durch den Sachverständigen geprüft und beispielsweise auf deren Einhaltung hin kontrolliert.

Unterm Strich ist der Baugutachter dafür zuständig, dass ein Hausbau möglichst zügig und ohne größere Probleme abläuft. Denn von letzteren kann es durchaus ein paar geben.

Selbst solchen Bauherren, die in Sachen Gesetzeslage und Handwerk viel Ahnung haben, sollte die Aufgabe des Baugutachtens in fachmännische Hände legen. Denn Baugutachter verfügen über die so genannte besondere Sachkunde und punkten durch ein entsprechendes Studium sowie langjährige Erfahrung. Besonders, wenn etwas schiefläuft, wissen sie, wie am besten zu reagieren ist.

Wichtig ist, den Baugutachter dem Fachbereich entsprechend einzusetzen. So gibt es beispielsweise auch Sachverständige für Industriegebäude. Zwar werden diese auch Besitzern von Privatimmobilien helfen können - ein Baugutachter, der sich auf Wohnobjekte spezialisiert hat, wird jedoch eine größere Stütze darstellen.

Der Baugutachter kümmert sich um den reibungslosen Ablauf des Baus
Der Baugutachter kümmert sich um den reibungslosen Ablauf des Baus

Mögliche Fehler, die beim Hausbau auftreten können

Dass ein solcher Baugutachter auf jeden Fall zu Rate gezogen werden sollte, zeigt allein schon die Vielzahl möglicher Fehler, welche beim Hausbau begangen werden können. So kann es einerseits sein, dass sich das Grundstück schlicht nicht für die Bauvorhaben eignet. Dies wäre etwa bei einem Grundstück mit großer Schräglage der Fall, wenn der Bau des Hauses an diese Gegebenheit angepasst werden muss. Ansonsten wäre die Stabilität des Fundaments gefährdet, was wiederum teure Ausbesserungsarbeiten nach sich zieht.

Des Weiteren kann es schnell passieren, dass sich im Vorfeld verkalkuliert wird und eine falsche Kostenprognose aufgestellt wird. Ein Baugutachter hilft dabei, die Kosten realistisch abzuschätzen, was für den Bauherrn von elementarer Bedeutung ist.

Schließlich müssen nicht nur entsprechende Kredite aufgenommen, sondern auch abgeschätzt werden, ob das neue Haus langfristig überhaupt aus finanzieller Sicht tragbar ist. Darüber hinaus kann mit Hilfe eines Baugutachters ermittelt werden, ob die geplanten Eigenleistungen wirklich praktikabel umsetzbar sind. Hierdurch lässt sich nicht nur Zeit, sondern im Endeffekt auch Geld sparen.

Letztlich kann das Einschalten eines Baugutachters noch dafür sorgen, dass die Aktivitäten des Bauunternehmens kontrolliert werden. Hierdurch sinkt das Risiko, Opfer eines pfuschenden Unternehmens zu werden, welches beispielsweise minderwertiges Material verbaut oder unqualifizierte Arbeitskräfte einsetzt.

Insgesamt dürfte aus diesen Ausführungen ersichtlich geworden sein, dass das Einschalten eines Baugutachters keinesfalls ein überflüssiger Luxus ist. Stattdessen stellt es eine absolute Notwendigkeit dar, da sonst schnell Baufehler begangen werden können, was wiederum mit erheblichen Kosten verbunden wäre.

Auf einen Blick: die Aufgaben eines Baugutachters

Baugutachter übernehmen also schon von Anfang an beim Projekt Hausbau sowie Hauskauf wichtige Aufgaben. Zu diesen zählen:

  • die Unterbreitung von Sanierungsvorschlägen
  • die Wertermittlung eines Gebäudes
  • die Zustandsaufnahme vor Baubeginn (Beweissicherung)
  • die Kontrolle der Unterlagen, die für die Planung benötigt werden
  • das Abnehmen der Arbeitsschritte sowie Gewerke
  • das Begleiten der gesamten Bauphase
  • die Energieberatung
  • die Beratung in Sachen Wärmedämmung
  • die Kontrolle des Baugrundes
  • die Beantragung von Fördermitteln

Förderungsmöglichkeiten

Wer einen Baugutachter in Anspruch nehmen möchte, sollte wissen, dass er als Bauherr einen Tilgungszuschuss für die anfallenden Kosten erhalten kann. Auf diese Weise muss lediglich ein kleiner Teil selbst übernommen werden.

Allerdings darf dabei der maximale Betrag von 4.000 Euro nicht überschritten werden. Dieser wird von der KfW-Bank festgelegt.

Die Förderung nennt sich Energieeffizient Sanieren - Baubegleitung. Folgende Kriterien müssen für die Inanspruchnahme erfüllt werden:

  • Dienstleistungen, die in den Bereich der Detailplanung flalen
  • die unterstützende Arbeitsausschreibung und Auswertung der Angebote, die eingegangen sind
  • die Kontrolle der Bauausführung
  • die Abnahme sowie die Bewertung der Sanierungsarbeiten

Weiterhin kann man die Unterstützung des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) in Anspruch nehmen. Diese bietet sich für Bauherren an, die eine Vor-Ort-Beratung wünschen. Bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus kann man mit 800 Euro, bei einem Mehrfamilienhaus mit mindestens drei Wohneinheiten mit 1.100 Euro Zuschuss rechnen.