Hinweise rund ums Geologiestudium - Voraussetzungen, Inhalte, Berufsmöglichkeiten

Geologie ist ein breites Betätigungsfeld. Daher sind für ein Geologiestudium verschiedene Voraussetzungen nötig; wichtig ist beispielsweise, praxisnah sowie in klaren Strukturen denken zu können. Zu den unterschiedlichen Schwerpunkten zählen Erdgeschichte, Geophysik, Geochemie, Mineralogie sowie Hydrogeologie. Rund um das Geologiestudium - informieren Sie sich über wichtige Voraussetzungen, Inhalte sowie spätere Berufsmöglichkeiten.

Von Jens Hirseland

Wer Geologe werden möchte, benötigt ein vielfältiges Wissen, denn die Geowissenschaft setzt sich aus verschiedenen Teilgebieten zusammen, die oftmals eng miteinander verbunden sind. Dazu zählen unter anderem

  • Paläontologie
  • Mikropaläontologie
  • Paläobotanik
  • Ingenieurgeologie
  • Mineralogie
  • Hydrogeologie und
  • Rohstoffgeologie.

Im Rahmen eines Geologiestudiums wird breites Wissen vermittelt. Das breite Wissensfeld ist deshalb so wichtig, da Geologen sich mit zahlreichen verschiedenen Aufgaben beschäftigen müssen. Dazu gehören zum Beispiel Bergbau oder die Erkundung von neuen Rohstofflagern.

Ebenso von Interesse ist die Entstehung von Landschaften oder deren Bild in der heutigen Zeit. Auch das Befassen mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen gehört mitunter zu den Aufgaben von Geologen.

Um jedoch vorhersagen zu können, wann ein Vulkan ausbricht oder ob es zu einem Erdbeben kommt, ist das Verständnis der Entstehungsprozesse erforderlich. In manchen Fällen kann die Sicherheit von Ortschaften oder Regionen von dem richtigen Urteil eines Geologen abhängig sein.

Schwerpunkte

Während eines Geologiestudiums werden zahlreiche Wissensfelder wie

  • Erdgeschichte
  • Geophysik
  • Paläontologie (Erdgeschichte und Fossilienkunde)
  • Hydrogeologie (Qualität und Fließeigenschaften des Grundwassers)
  • Geochemie
  • Ingenieurgeologie sowie
  • Mineralogie (Gesteinskunde)

vermittelt. Auf diese Weise erhält ein angehender Geologe das nötige Wissen, mit dessen Hilfe er in seinem Beruf sowohl theoretische als auch praktische Lösungsansätze entwickeln kann.

Bei einem Geologiestudium spielt die Mathematik eher eine untergeordnete Rolle. Von größerer Bedeutung sind dagegen die Naturwissenschaften. Als Grundlagen vieler Teilgebiete der Geologie gelten Chemie und Physik.

Voraussetzungen

Von großem Vorteil sind Grundkenntnisse in der elektronischen Datenverarbeitung, da sich mithilfe von Computern Prozesse der Erde modellieren lassen. Zu den Grundvoraussetzungen, die ein Geologe mitbringen sollte, gehört die Fähigkeit, praxisnah und in klaren Strukturen denken zu können.

Grundsätzlich sollte das Interesse an Naturwissenschaften sowie ein Forscherdrang vorhanden sein. Ebenso ist es wichtig, dass man sich gerne in der Natur aufhält. Ebenso unumgänglich: ein mathematisches Grundverstädnis.

Um das Studium beginnen zu können, braucht man das Abitur. Ein Mindestnotendurchschnitt von 2,0 bis 3,4 ist in manchen Schulen Grundvoraussetzungen.Gleichzeitig gibt es aber auch Hochschulen, die ihre Plätze an beruflich Qualifizierte abgeben.

Ablauf und Abschluss

Der Studiengang der Geologie wird an einigen großen Universitäten angeboten. Oftmals kann man diesen Bereich jedoch auch als Teil eines anderen Studiums, dem Studiengang der Geowissenschaften, studieren. Die Spezialisierung auf rein geologische Themen erfolgt dann im Verlauf.

Die eigentliche Fachausbildung bei einem Geologiestudium erfolgt im Hauptstudium, das mit einer Diplomprüfung abgeschlossen wird. Eine weitere Voraussetzung, um zu einer Diplomprüfung zugelassen zu werden, ist eine praktische Tätigkeit außerhalb einer Universität, die sich über mindestens zwei Monate erstreckt und einen geologienahen Bezug hat. Diese Tätigkeit kann an einer staatlichen Institution oder in einem privaten Betrieb abgeleistet werden.

Da die Ausbildung im Gelände für ein Geologiestudium besonders wichtig ist, müssen auch Geländepraktika absolviert werden. Eine Diplomprüfung setzt sich in der Regel aus verschiedenen mündlichen Fachprüfungen sowie schriftlichen Prüfungsleistungen zusammen.

Generell ist das Geologiestudium äußerst praktisch ausgerichtet; es werden eine Menge Untersuchungen durchgeführt. Dazu zählen zum Beispiel

  • die Entnahme von Gesteinsproben
  • Feldversuche
  • Exkursionen oder
  • die Analyse von Fossilien.

Auch der Umgang mit Geoinformationssystemen für computergestützte Analysen ist ein wichtiger Teil.

Es werden eine Menge praktische Untersuchungen in z.B. Exkursionen durchgeführt
Es werden eine Menge praktische Untersuchungen in z.B. Exkursionen durchgeführt

Insgesamt dauert das Studium drei bis fünf Jahre: Man schließt es in der Regelstudienzeit nach sechs Semestern als Bachelor of Science ab und hat dann die Möglichkeit, den Master of Science noch dranzuhängen. Die Bachelorarbeit enthält in der Regel eine so genannte empirische Studie, in der man sich mit einem speziellen Forschungsgegenstand beschäftigt und diesen anhand wissenschaftlicher Verfahren analysiert. Auch der Master wird meist mit einer empirischen Arbeit abgeschlossen.

Berufsmöglichkeiten

Zu den deutschlandweiten Universitäten, die das Studienfach der Geologie anbieten, zählen die FU Berlin, die Uni Greifswald, die Uni Jena sowie die TU Bergakademie Freiberg. Wer ein Geologiestudium erfolgreich abgeschlossen hat, kann sich auf einen bestimmten Bereich wie Ingenieurgeologie oder Rohstoffkunde spezialisieren. Eine Alternative ist eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung.

Generell stehen die Berufschancen gut; Themen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Globalisierung sind stetig aktuelle Bereiche. Zu den möglichen Arbeitgebern zählen beispielsweise

  • Forschung
  • Ingenieurbüros
  • Energieunternehmen
  • Wasserwerke
  • Ämter
  • Versicherungen
  • Explorationsfirmen
  • Abwasserindustrie

Viele Geologen treten dabei den Gang ins Ausland an; dort vergeben Behörden sowie international agierende Unternehmen Jobs an Geowissenschaftler. Als Durchschnittseinkommen eines Geologen wird ein Betrag von 2.700 € brutto monatlich angegeben; in großen Unternehmen sowie im öffentlichen Dienst sind bis zu 4.600 € brutto möglich.